Mercedes möchte Leistung von China bestätigen

Nach dem Aufwärtstrend in China will Mercedes seine Leistungen nun stabilisieren - bringen die Updates den gewünschten Erfolg?

(Motorsport-Total.com) - Wo steht Mercedes wirklich? Im unauffälligen Mittelfeld, wo man sich bei den ersten beiden Rennen präsentiert hatte, oder im Kampf um den Sieg, wie in Schanghai? Die Antwort auf diese Frage muss Mercedes nun in der Türkei bringen. Dementsprechend groß ist der Druck, der sich nach dem vielversprechenden Auftritt in China, wo Nico Rosberg sogar eifrig Führungskilometer sammelte, aber mit Hoffnung paart.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Kann Mercedes auch in der Türkei mit den Topteams kämpfen?

"Ich weiß, dass das Team sehr hart daran arbeitet, die Fortschritte vom letzten Rennen in China fortzusetzen", bestätigt Michael Schumacher, der das Potenzial des Boliden in China noch nicht nach Wunsch umsetzen konnte. Seine Hoffnungen stützen sich auf die neuen Entwicklungen, die das Team nach Istanbul mitbringen wird: "Ich bin überzeugt, dass wir mit den geplanten Upgrades für Istanbul ein ähnlich positives Wochenende erleben können."

Schumacher outet sich als Istanbul-Fan

Der Rekord-Weltmeister freut sich bereits auf den Europaauftakt der Formel 1: "Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend, wenn die Formel 1 nach Europa zurückkehrt und die Termine zunehmen. Nach den ersten drei Rennen habe ich es genossen, in der kurzen Pause etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen, aber jetzt freue ich mich sehr darauf, dass es weiter geht."

"Ich bin überzeugt, dass wir in Istanbul ein ähnlich positives Wochenende erleben können." Michael Schumacher

Das liegt auch an den spektakulären Streckenführung der Rennstrecke nahe der türkischen Metropole: "Der Istanbul Park ist eine tolle Strecke, welche die Fahrer vor einige Herausforderungen stellt. Der Kurs wird gegen den Uhrzeigersinn befahren und besitzt viele Höhenunterschiede sowie verschiedene Kurventypen - es macht Spaß, dort zu fahren."

Rosberg schöpft Hoffnung

Teamkollege Rosberg wusste nach dem Grand Prix von China nicht so recht, ob die Freude über den Aufwärtstrend oder die Enttäuschung über einen verpassten Podestplatz überwiegen sollte. "Unser Saisonstart verlief schwieriger als erwartet", stellt der Wiesbadener klar. "Die ersten drei Rennen waren für uns eine Art Achterbahn der Gefühle. In Melbourne und Malaysia waren wir alle enttäuscht, aber mit den Führungskilometern in Schanghai haben wir das Potenzial unseres Autos unter Beweis gestellt."

"Die ersten drei Rennen waren für uns eine Art Achterbahn der Gefühle." Nico Rosberg

Darauf möchte er nun aufbauen: "Das Team hat sehr gut gearbeitet, Fortschritte erzielt und in China viel gelernt. Hoffentlich gelingt uns in der Türkei ein weiterer Schritt, sodass wir erneut eine gute Leistung zeigen können. Die Osterfeiertage habe ich mit meiner Familie verbracht und jetzt freue ich mich auf das Rennen im Istanbul Park."

Wenn Rosberg an die Türkei denkt, dann fällt ihm die spektakuläre Kurve 8 mit den drei Scheitelpunkten ein: "Kurve 8 ist eine der größten Herausforderungen des gesamten Jahres: Man fährt für mehr als acht Sekunden mit Vollgas durch die Kurve und muss Kräften bis zu 5G standhalten. Wenn ich meine Traum-Formel-1-Rennstrecke entwerfen müsste, wäre diese Kurve garantiert darin enthalten."

Brawn: Bringen die Updates Stabilität?

Teamchef Ross Brawn geht zuversichtlich in das Renn-Wochenende am Bosporus: "Das Team und die Fahrer haben in der kurzen Pause vor dem Beginn der Europasaison sehr hart gearbeitet, um sicherzustellen, dass wir weitere Fortschritte erzielen und ich habe das Gefühl, dass wir unseren Zielen näher kommen. Die Basis unseres Autos ist gut, wir müssen nur dafür Sorge tragen, dass wir in den kommenden Rennen das volle Potenzial ausnutzen."

"Uns ist bewusst, dass wir uns steigern müssen, wenn wir kontinuierlich vorne dabei sein möchten." Ross Brawn

Auch der Brite zieht seine Hoffnung aus dem Rennen in Schanghai: "Der Große Preis von China hat das gesamte Team daran erinnert, wie es ist, an der Spitze eines Rennens mitzukämpfen. In diesem Fall waren wir nicht erfolgreich, aber wir möchten das Gefühl, vorne mitzufahren, gerne wieder öfter erleben."

Dafür sollen nun die neuen Teile sorgen: "Wenn das Auto richtig funktioniert, können wir konkurrenzfähiger sein und die Updates für die Türkei sollten uns helfen, diesen Level regelmäßiger zu erreichen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir uns steigern müssen, wenn wir kontinuierlich vorne dabei sein möchten. Die ersten drei Rennen waren eine Herausforderung, aber wir haben alle an einem Strang gezogen und werden alles geben, um weiter voranzukommen."

Haug: Istanbul fordert das Auto

Mercedes-Motorsport-Chef Norbert Haug deutet an, dass in Istanbul auch der Mercedes-Motor enormen Belastungen standhalten muss: "Die Strecke ist fordernd für Fahrzeuge und Fahrer und bietet mit 'Turn 8' die längste Kurve im Rennkalender. Fast 70 Prozent der 5,338 km werden mit Volllast gefahren, so dass nicht nur Fahrwerk und Reifen enorm belastet sind, sondern auch der Motor."

"Unser Team hat in China seine Leistungsfähigkeit gesteigert." Norbert Haug

Er wünscht sich nach dem durchwachsenen Saisonauftakt vor allem eine stabile Leistung seines Rennstalls: "Unser Team hat beim vorausgegangen Grand Prix in China seine Leistungsfähigkeit gegenüber den ersten Rennen in Australien und Malaysia gesteigert. Unser Ziel ist es, in der Türkei, diese Performance zu stabilisieren und dann Schritt für Schritt auszubauen."