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Mercedes gespannt auf Neuzugang Hamilton

Für Lewis Hamilton beginnt bei Mercedes eine neue Ära - Niki Lauda und Ross Brawn sind überzeugt, dass der langjährige McLaren-Pilot im neuen Team aufblühen wird

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Lewis Hamilton in seinem letzten Rennen für McLaren über weite Strecken einer der heißesten Anwärter auf den Sieg war, musste der Brite nach der unglücklichen Kollision mit Nico Hülkenberg (Force India) seinen letzten Gang in die McLaren-Box enttäuscht vom Senna-S kommend antreten, anstatt mit Trophäe in der Hand vom Podium kommend.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Niki Lauda und Lewis Hamilton ziehen ab sofort an einem Strang Zoom

In der Saison 2013 beginnt für Hamilton ein neues Kapitel, wenn er erstmals in seiner Formel-1-Karriere für ein anderes Team als McLaren an den Start geht. Bei Mercedes erwartet der Ex-Weltmeister als Nachfolger von Michael Schumacher zunächst gewisse Anlaufschwierigkeiten und rechnet im ersten Jahr noch nicht mit Siegen.

Angesichts der über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung der "Silberpfeile" im abgelaufenen Rennjahr mehren sich im Fahrerlager bereits die Stimmen, wonach Hamilton mit einem Einjahresvertrag bei McLaren besser bedient gewesen wäre, um dann zur Saison 2014 entweder zu Ferrari oder Red Bull wechseln zu können.

Niki Lauda hingegen, der in seiner neuen Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender beim Mercedes-Team maßgeblich an der Verpflichtung Hamiltons beteiligt war, ist überzeugt, dass der Brite bei seinem neuen Rennstall aufblühen wird. "Ich musste ihn nicht großartig überreden, zu Mercedes zu kommen", erinnert sich der dreifache Ex-Weltmeister gegenüber 'Mail on Sunday' an sein Gespräch mit Hamilton im Anschluss an den Grand Prix von Singapur.

"Für mich war der Fall klar", so Lauda, "Wenn ein Fahrer immer nur für ein und dasselbe Team fährt, dann sieht er sein ganzes Leben lang nur einen Teil der Welt. Er will einen anderen Teil sehen und ist neugierig genug, diese Herausforderung anzunehmen", charakterisiert der Österreicher den Weltmeister des Jahres 2008 und stellt in diesem Zusammenhang als besonders positiv heraus, dass Hamilton zum genannten Gespräch "allein und ohne einen Manager auftauchte".

Lauda: Arbeit unter Ron Dennis nicht immer einfach

Dass Hamilton McLaren aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit seinem langjährigen "Ziehvater" Ron Dennis verlassen habe, glaubt Lauda nicht. "Er sieht Ron genauso wie ich ihn sehe und ich habe kein ungutes Gefühl, wenn ich an ihn denke", so der 63-jährige Österreicher, der seinen dritten und letzten WM-Titel im Jahr 1984 für Dennis und McLaren einfuhr. "Ich bin mir sicher, Lewis wird genau wie ich die guten Momente in Erinnerung behalten."

In diesem Zusammenhang lässt sich Lauda allerdings entlocken: "Mit Ron zu arbeiten, kann teilweise schwierig sein. Jeder hat seine guten und schlechten Seiten. Ich würde sagen, bei Ron hält es sich die Waage." Der langjährige McLaren-Teamchef, inzwischen Vorstandsvorsitzender der McLaren-Gruppe, war jahrelang bekannt dafür, seinen Fahrern - und damit auch Hamilton - vergleichsweise wenig Freiraum zu lassen.

Ross Brawn als treibende Kraft

Bei Mercedes soll dies anders sein, wie Lauda betont. Der Österreicher legt Wert darauf, dass die treibende Kraft hinter der Hamilton-Verpflichtung Teamchef Ross Brawn war. "Ross ist schon sehr gespannt auf Lewis. Er ist es, der dahinter steht. Als Team müssen wir jetzt alles tun, um ein wettbewerbsfähiges Auto auf die Räder zu stellen."

Der Mercedes-Teamchef selbst hofft, dass Hamilton mit seiner Einschätzung im Vorfeld seiner ersten Saison im neuen Team zu pessimistisch denkt. "Ich denke, Lewis hat das ein bisschen heruntergespielt, aber er will sicher um Pole-Positions kämpfen und Rennen gewinnen. Gleichzeitig versteht er aber, welchen Weg wir dafür beschreiten müssen. Wir arbeiten sehr hart daran, Lewis und Nico (Teamkollege Rosberg; Anm. d. Red.) die Möglichkeit zu geben, ganz vorne mitzufahren. Das ist unser Ziel", stellt Brawn klar.