• 06.10.2012 14:03

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Mercedes: Fortschritte einfach nicht sichtbar?

Nico Rosberg und Teamchef Ross Brawn erkennen bei Mercedes deutliche Fortschritte: "Leider nicht an den Ergebnisse ablesbar" - Lernen für die Saison 2013

(Motorsport-Total.com) - Stell dir vor, du machst Fortschritte und niemand sieht es. So in etwa bewertet man die Situation bei Mercedes. Am vergangenen Rennwochenende in Singapur waren umfangreiche Updates ans Auto gebracht worden, doch der Erfolg blieb aus. Man werde das gesamte Potenzial des verbesserten Pakets erst in Suzuka erkennen können, hieß es. Dies liege an der Streckencharakterstik. Und nun? Man fährt in Suzuka und ist dennoch im Vergleich zur Konkurrenz nicht schneller.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Mercedes-Teamchef)

Ross Brawn vertröstet die Mercedes-Fans noch einmal bis Südkorea Zoom

"Natürlich bin ich nicht enthusiastisch in der Situation, in der wir uns gerade befinden. Unsere Updates funktionieren, das Auto ist besser. Das konnte ich schon in Singapur spüren. Leider kann man das bislang nicht an den Ergebnissen ablesen", sagt Nico Rosberg. "Andere Teams legen ebenso zu, auch die machen einen guten Job in Sachen Entwicklung. Wir konnten nicht aufholen, sondern nur das Entwicklungstempo mitgehen."

"Ich denke, wir sind bezüglich der neuen Upgrades noch in einer Optimierungsphase", beschreibt Teamchef Ross Brawn den Stand der Dinge. "Wir müssen weiter Druck machen. Das tun wir auch. Für die kommenden Wochen sind weitere Updates geplant, in Südkorea und bei den folgenden Rennen", meint Rosberg. "Wir lernen derzeit, wo wir vielleicht falsche Richtungen eingeschlagen haben. Wir verstehen es immer mehr. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Rennen Fortschritte sehen werden."

Hat sich Mercedes verzettelt? Einen erheblichen Fortschritt sollte das revolutionäre Dreifach-DRS bringen. Aber über einen weiteren Einsatz am Auto von Rosberg im Freitagstraining kam das System auch in Suzuka nicht hinaus. "Wir werden es auch am Freitag in Südkorea wieder einsetzen", sagt Brawn, der dem Dreifach-DRS viel Potenzial zuschreibt. "Es ist kurz vor der Rennreife", erklärt der Brite, ohne allerdings einen konkreten Fahrplan bis zum ersten Einsatz zu nennen.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Japan


"Wir sind besser als letztes Jahr, hatten aber jetzt eine ernüchternde Phase", meint Rosberg, der weiterhin volles Vertrauen in die Entwicklungsabteilung hat. "Wir haben viele neue Leute in der Firma hinzubekommen. Es dauert seine Zeit, bis die sich eingearbeitet haben. Das wird aber immer besser. Das dürfte dann vor allem für das nächstjährige Auto zutreffen. Ich bin sicher, dass wir Topresultate einfahren können. Wir wollen 2013 besser sein als dieses Jahr. Dieses Jahr haben wir gewonnen."

"Wir können in den verbleibenden sechs Rennen dieser Saison noch sehr viel für das kommende Jahr lernen. Wir wollen unsere Schwächen ausmerzen und an verschiedenen Bereichen arbeiten, um mit einem möglichst umfangreichen Wissen in den Winter zu gehen", meint Brawn. "Strecken wie Suzuka haben uns bislang nie sonderlich gut gelegen. Das wissen wir. Wir haben aber viel gelernt, warum wir auf schnellen Strecken nicht ganz so stark sind. Wir kennen unsere Schwächen und wissen, wo wir uns im Hinblick auf das kommende Jahr verbessern müssen."

Nachdem Singapur nicht als Messlatte gelten durfte, will man sich auch in Suzuka nicht abschließend bewerten lassen. "Südkorea wird wieder ganz anders, dort gibt es weniger schnelle Passagen. Einige Teams hatten in Singapur etwas Probleme und sind hier gut dabei. Das zeigt, dass die Autos in diesem Jahr sehr sensibel auf das jeweilige Streckenlayout reagieren. Alle haben auf irgendeiner Strecke mal Probleme", erklärt Brawn. "Suzuka liegt unserem Auto sicherlich nicht besonders. In Südkorea wird es besser sein."

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