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  • 09.10.2015 16:55

  • von Dominik Sharaf

Mercedes bot schon vor Monaten "Billigmotoren" an

Toto Wolff bestätigt einen Medienbericht, nach dem Mercedes gedrosselte, aber günstigere und haltbarere V6-Hybride ausliefern wollte - Interesse war Fehlanzeige

(Motorsport-Total.com) - Gegen keine Idee liefen die Teams in den vergangenen Wochen so massiv Sturm wie gegen den Vorschlag, die Finanzprobleme kleiner Mannschaften mit einem so genannten Zweiklassen-Motor zu lösen. Die Aufregung scheint jedoch nach einer mehrmonatigen Kunstpause zu kommen: Einem Bericht der 'auto motor und sport' zufolge brachte Mercedes die Idee schon am Anfang der Saison ins Gespräch, fand für einen gedrosseltes Triebwerk mit mehr Laufleistung jedoch keinen einzigen Interessenten.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff bekam von den Konkurrenten trotz Angebots nichts zu hören Zoom

Für den nach Angaben der Silberpfeile um drei bis vier Zehntelsekunden pro Runde langsameren Antrieb soll Mercedes nur zehn Millionen Euro pro Saison verlangt haben - und die Aussicht, mit zwei bis drei Einheiten über die 19 Rennen zu kommen. Sportchef Toto Wolff wundert sich im Gespräch mit dem Blatt über das Desinteresse: "Nicht ein Team hat auch nur eine Anfrage gestellt. Keiner wollte diesen Motor." Dabei gehört Kunde Force India zu den lautesten Klägern in Sachen Kostenspirale.

Vorteil der skizzierten Lösung: Sie wäre im Gegensatz zu einem Balance-of-Performance-Modell mit einem V6-Turbomotor ohne Hybrid, einem altbekannten V8 oder einer Vorjahresversion sofort reglementkonform gewesen. Eine Zukunft hat die Idee nicht: Manor-Marussia tritt 2016 mit aktuellen und voll auslastbaren Mercedes-Aggregaten an. Unwahrscheinlich, dass ein Team auf Technik setzt, die hinter dem Stand des Hinterbänklers zurück ist.