• 21.07.2012 20:00

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Mercedes beim Heimspiel mit Podestchancen?

Kann Michael Schumacher für Mercedes beim Großen Preis von Deutschland unter die Top 3 fahren? Die Zuversicht im Silberpfeil-Lager ist da

(Motorsport-Total.com) - Wie wäre es wohl, beim Heimrennen von Mercedes auf dem Podest zu stehen? Das fragt sich wohl gerade Michael Schumacher. Der deutsche Rennfahrer sicherte sich in der Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland den vierten Platz, wird aber aufgrund einer Strafversetzung von Mark Webber (Red Bull) als Dritter starten. Ausgehend davon könnte es für "Schumi" wieder Champagner geben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher nimmt Kurs auf einen Podestplatz bei seinem Heimrennen

Das ist zumindest die Hoffnung, mit der Schumacher am Sonntag ins Rennen geht. "Im Regen dürften wir definitiv eine Chance haben, aus eigener Kraft auf das Podest zu fahren - und vielleicht sogar noch weiter nach vorn. Im Trockenen ist unter normalen Umständen das Treppchen, also der dritte Platz, das Maximum, was drin ist", meint Schumacher im Anschluss an das verregnete Qualifying.

Angst vor einem zweiten Silverstone hat er nicht. Dafür sei der Hockenheimring zu anders als die britische Traditionsstrecke. "Dort sind wir noch bis auf Platz sieben zurückgefallen. Ich hoffe nicht, dass das erneut passiert. Das Auto sollte auf dieser Strecke hier doch etwas besser funktionieren", sagt der Mercedes-Fahrer und nimmt es, wie es am Sonntag kommt: "Das Wetter ist, wie es ist."

In diesem Punkt sitzen die Piloten eh allesamt in einem Boot, auch wenn Schumacher natürlich eher am Bug als am Heck zu finden ist - ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Nico Rosberg, der in der Qualifikation schier unterging. Für das Rennen vor heimischem Publikum nimmt sich der Deutsche trotzdem WM-Zähler vor. Im Trockenen habe sich das Auto schließlich "ganz gut" angefühlt, meint er.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Deutschland


Und da die Vorhersage auf ein Rennen im Sonnenschein hindeutet, zeigt sich Rosberg trotz seines 21. Startplatzes sehr zuversichtlich. "Ich bin guter Dinge, ein gutes Rennen hinlegen zu können. Ich gehe da voll motiviert hinein und bin überzeugt davon, dass ich noch die Punkteränge erreichen kann", sagt der Mercedes-Pilot. Die Frage ist nur: Geht der Silberpfeil im Trockenen wirklich so gut?

Eine Antwort darauf kann nur der Grand Prix am Sonntag geben. Für Mercedes-Teamchef Ross Brawn steht aber schon jetzt fest: "Es wird mal Zeit, dass wir nach einem guten nassen Qualifying ein gutes Rennen im Trockenen haben." Schumacher steht in Hockenheim also in der Pflicht, seinen W03 nach Möglichkeit auf das Treppchen zu bugsieren. Brawn wittert da auch eine gute Erfolgschance.

"Das Auto war auf trockener Strecke nicht so schlecht. Wir hatten da aber nicht allzu viel Streckenzeit. Unsere Fahrten mit viel Sprit führten wir am Samstagvormittag durch. Da haben wir natürlich einige Daten gewonnen. Jetzt müssen wir schauen, wie sich diese Informationen auf das Rennen anwenden lassen. Es wird uns auf jeden Fall bei der Strategie-Planung und beim Reifenhaushalt helfen."

"Außerdem kennen wir die Balance bei viel Sprit. Schauen wir einmal", meint der britische Stratege und merkt an: "Am Sonntag soll es viel wärmer werden. Es wird darum gehen, die Reifen zu schonen - wie üblich." Und ganz nebenbei steht bei Mercedes natürlich auch auf der Agenda, im Hinblick auf die WM-Gesamtwertung wieder gut zu punkten. Vor allem für die vielen Zuschauer aus dem "Ländle".