Hamilton: "Ich weiß nicht, was wir falsch gemacht haben"

(Motorsport-Total.com) - Déjà-Vu für Lewis Hamilton: Ähnlich wie in Silverstone, entwickelte sich auch das nasse Qualifying am Ende zu einem Desaster. In Q3, als Regenreifen zum Einsatz kamen, fiel Hamilton deutlich zurück und fuhr erneut nur auf die achte Position. Im Interview spricht der McLaren-Pilot über die schwierige Qualifikation und beschreibt die Probleme mit den Regenreifen. Für das vermutliche trockene Rennen macht sich Hamilton, nicht zuletzt dank DRS, noch einige Hoffnungen. Außerdem spricht der 27-Jährige über die aktuellen McLaren-Updates.

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Für Lewis Hamilton endete das Qualifying wieder einmal mit einer Enttäuschung

Frage: "Lewis, das war wegen der Wetterbedingungen ein unheimlich schwieriges Qaulifying. Wie hast du es aus Fahrersicht gesehen?"
Lewis Hamilton: "Es hat wirklich Spaß gemacht. Nein, im Ernst. Wir würden natürlich gerne etwas weiter vorne stehen, aber das Rennen ist erst Morgen."

Frage: "Wir haben hier das gleiche Szenario wie in Silverstone gesehen. Das Auto war während des ganzen Wochenendes sehr schnell, aber in Q3 seid ihr ans Ende der Top10 zurückgefallen. Gibt euch das Auto manchmal Rätsel auf?"
Hamilton: "Ja, es ist manchmal ein Rätsel. Wir versuchen, es zu verstehen. In Silverstone hat der Regenreifen gut funktioniert, da haben wir den Intermediate nicht zum Arbeiten gebracht."

"An diesem Wochenende funktionierte der Intermediate richtig gut, da haben wir uns verbessert, aber als wir dann in Q3 auf die Regenreifen gewechselt haben, wurden wir einfach nicht schneller. Es war, als ob ich auf Eis gefahren wäre. Jenson ging es genau so, wir sind nur gerutscht. Das gesamte Auto ist gedriftet, die Reifen haben überhaupt nicht funktioniert. Ich habe die Ingenieure gefragt, die Temperatur ist völlig abgesunken. Das bringt uns in keine gute Position. Aber das Auto ist besser."

Keine Steigerung auf abtrocknender Bahn

Frage: "Hast du am Ende darüber nachgedacht, dir noch einmal einen frischen Reifensatz zu holen?"
Hamilton: "Wenn du auf der Strecke fährst, musst du dich auf das Team verlassen, um zu erfahren, wie das Wetter wird. Sie haben mir vor Q3 gesagt, dass es zu Beginn noch regnen würde. Aber ich habe nicht erwartet, dass es noch abtrocknet. Sebastian war auch nicht in der Box, und er war um einiges schneller. Sie wollten mich zunächst reinholen, aber dann wurden meine Zeiten schneller, deshalb haben wir entschieden, dass ich draußen blieb. Nach einem Reifenwechsel hätten wir nur noch eine Runde gehabt."

Frage: "Wie fühlst du dich nach dem Qualifying?"
Hamilton: "Ich bin über das Endergebnis natürlich enttäuscht. In Q1 im Trockenen sahen wir gut aus, in Q2 ebenfalls, und während Q3 eigentlich auch, aber ich verstehe nicht, warum wir am Ende nicht mehr schneller fahren konnten. Jenson und ich waren die Ersten auf der Strecke und haben deshalb unsere letzte Runde als Erste gefahren. Da der Zustand der Strecke immer besser wurde, konnten die Jungs hinter uns natürlich immer schnellere Zeiten fahren."

Frage: "Hättest du lieber noch eine Runde mehr gefahren?"
Hamilton: "Natürlich, denn die Strecke trocknete immer mehr ab. Das wäre natürlich besser gewesen. Ich hatte am Ende noch eine Runde, aber da bin ich von der Strecke abgekommen."

Frage: "Du lässt dir in der Regel nicht viel entlocken, aber mit welchen Erwartungen gehst du ins Rennen?"
Hamilton: "Wir starten aus keiner besonders guten Position. Es wird wie immer ein schwieriges Rennen, aber ich möchte die Jungs von hinten jagen."

Frage: "Das Rennen wird morgen wahrscheinlich trocken sein. Gibt dir das ein wenig Zuversicht?"
Hamilton: "Zum Glück haben wir das DRS, damit sollten einige Überholmanöver möglich sein. Wir haben uns ein wenig verbessert, daher wird es interessant sein zu sehen, wie es morgen läuft."

Updates sind ein Fortschritt

Frage: "Wie viel haben die Updates gebracht, wie viel Zeit habt ihr dadurch gewonnen? Konntet ihr das schon genau untersuchen? Lewis, du hast gesagt, das Auto wäre besser. In welcher Weise?"
Hamilton: "Das Auto hat mehr Grip, im Trockenen fühlt sich die Hinterachse etwas stabiler an. Aber wie viel schneller wir sind, können wir noch nicht sagen, da wir noch keine Vergleichstests gefahren sind. Morgen wird der Test, um wie viel stärker wir sind."

Frage: "Um das klarzustellen, ich bin nicht an Einzelheiten aus deinem Privatleben interessiert. Aber glaubst du, dass die Fans dich eher als Rennfahrer oder als Sex-Symbol oder als eine Mischung aus beidem ansehen?"
Hamilton: "Die meisten Fans, die an die Rennstrecke kommen, tun das wegen dem, was wir dort tun. Ich höre immer wieder, dass sie uns bewundern oder sagen 'dein Rennen rettet mir den Sonntag' oder etwas Ähnliches. Das ist eine tolle Erfahrung."

Frage: "Fühlst du dich bei all den Daten, die ausgewertet werden, und all den Einstellungen, die man am Auto vornehmen kann, manchmal wie ein Computer-Nutzer, der nebenbei Auto fährt?"
Hamilton: "Um die Computer müssen sich die Ingenieure kümmern. Es ist nicht wie auf der Playstation."