• 27.06.2023 11:20

  • von Ludwig Degmayr

Mercedes' "aufregende" Jagd nach Red Bull - Technikchef Allison hat richtig Lust

Seit Ende April ist James Allison wieder Technischer Direktor bei Mercedes und soll helfen, das Team zum altem Erfolg zu bringen: Der Brite ist dafür Feuer und Flamme

(Motorsport-Total.com) - Als sich James Allison bei Mercedes Mitte 2021 aus dem operativen Geschäft an der Rennstrecke zurückzog, hatte er über ein halbes Jahrzehnt die pure Dominanz mit dem deutschen Hersteller erlebt. Doch in dem Jahr seines Abgangs keimte die Konkurrenz auf, die in der Zwischenzeit das Ruder übernahm: Red Bull. Max Verstappen ist 2023 auf bestem Wege, seine dritte Fahrer-Weltmeisterschaft in Folge einzufahren.

Titel-Bild zur News: George Russell, Max Verstappen

Auf solche Bilder arbeiten Allison und Co. hin: Ein Mercedes vor einem Red Bull Zoom

Mercedes hat mit seinem 2022er-Auto einen Flop produziert und arbeitet sich seitdem zurück ins Rennen. Eine Konzeptänderung des 2023er-Autos lässt hoffen, dass das Blatt endlich gewendet ist.

Während Teamchef Toto Wolff diese Formschwäche wiederholt als schmerzhaft und demütigend bezeichnete (in Wahrheit war es im vergangenen Jahr immerhin Platz drei bei den Konstrukteuren und 2023 bisher der zweite Platz), erklärte Allison als Technischer Direktor, dass diese Jagd mit einer angepassten Denkweise auch interessant sein kann.

Allison: "Auf seine Weise aufregend, zurückzuschlagen"

"Wir werden uns alle ein wenig darüber ärgern, dass wir nicht konkurrenzfähig sind. Doch diese Art von Unzufriedenheit sehen wir jedes Mal, wenn sie gewinnen. Sie wird durch die Tatsache ausgeglichen dass es auf seine eigene Weise aufregend ist, zurückzuschlagen und unser Auto Woche für Woche zu verbessern", sagt Allison.

Er sieht nach Jahren der Dominanz endlich eine spannende Herausforderung gegen ein übermächtig erscheinendes Red Bull: "Sie haben kein gottgegebenes Recht, an der Spitze zu stehen, sie sind dort aufgrund ihrer Leistung, weil sie wirklich gut gearbeitet haben. Wenn wir genauso gut oder noch besser arbeiten können, werden wir dabei sein, und das macht wirklich Spaß."

Dank eines doppelten Podiumsplatzes beim Großen Preis von Spanien und einer starken Pace in Kanada ist die Laune bei Mercedes sowieso schon wieder etwas verbessert. Das neue Design von Unterboden, Seitenkästen und Aufhängung hat dem Team eine bessere Ausgangsbasis verschafft, um Red Bull herauszufordern.

Lewis Hamilton teilt Enthusiasmus

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton stimmt Allison zu: "Ich denke, dass unsere beiden Fahrer dem Rest des Teams sehr ähnlich sind: Wenn man spürt, dass sich das Momentum ändert, gibt einem das einen enormen Auftrieb, dass es weitergeht und die guten Zeiten und der Champagner wieder fließen werden. Und für die Fahrer, die das Gefühl haben, dass ihr Auto andere überholt, hebt das ihre Laune."

Doch wo Perfektionismus herrscht, ist laut Hamilton auch das Podium am Ende nicht genug: "Ich kann mir vorstellen, dass die Begeisterung der Fahrer etwas gedämpft wird, wenn sie auf dem Podium stehen und darüber nachdenken, dass sie nicht auf dem obersten Treppchen stehen. Es ist ein sehr, sehr aufregender Gedanke, wenn man ihn richtig im Kopf hat. Es ist etwas, das wir alle anstreben, um es zu verwirklichen."

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