• 26.06.2023 13:05

  • von Jake Boxall-Legge, Co-Autor: Kevin Hermann

Toto Wolff: Großer Entwicklungsschub für 2024 trotz Budgetobergrenze

Mercedes-Teamchef Toto Wolff verkündet, dass sein Formel-1-Team für 2024 trotz Budgetobergrenze grundlegende Umstrukturierungen am Auto plant

(Motorsport-Total.com) - Mercedes glaubt, dass die Pläne für eine "grundlegende" Überarbeitung des Formel-1-Autos für 2024 nicht durch die Budgetobergrenze ausgebremst werden. Der deutsche Hersteller sieht sich durch das jüngste Upgrade-Paket für seinen W14 ermutigt, die Lücke zur Spitze geschlossen zu haben, doch man ist sich bewusst, dass für das kommende Jahr noch ein größerer Schritt notwendig ist.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff im Formel-1-Fahrerlager in Kanada Zoom

Ein solch bedeutender Schritt ist in der Ära der Kostendeckelung in der Formel 1 nicht einfach, da die Teams ständig zwischen Entwicklungsausgaben und den strengen finanziellen Grenzen jonglieren müssen.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff verrät jedoch, dass sein Team eine gründliche forensische Analyse seines Cashflows durchgeführt hat und nach eigener Aussage auf dem besten Weg ist, seine Ziele für den W15 zu erreichen, ohne sich Sorgen über zu hohe Ausgaben machen zu müssen.

Wolff: Mercedes mit 46 Mitarbeitern in der Finanzabteilung

"Wir haben in unserer Finanzabteilung eine riesige Organisation mit 46 Mitarbeitern eingerichtet, die den Kostendeckel bis auf die letzte Schraube überwacht", erklärt er. "Sie verfolgt den Ausgabentrend über das ganze Jahr hinweg, und wir haben im Grunde genommen Ressourcen für verschiedene Projekte zugewiesen."

"Wir sind letztes Jahr das ganze Jahr über unter dieser Linie geblieben, und wir sind auch dieses Jahr unter dieser Linie. In Anbetracht einer normalen Entwicklungsumstellung für das nächste Jahr ist dies immer noch ziemlich genau auf dem richtigen Weg."

"Das Gute daran ist, dass wir ständig lernen, was das Auto macht. Für das nächste Jahr wird es einige grundlegende Änderungen am Design geben, aber es geht nicht darum, dass wir neue Sachen bauen. Es geht eher darum, was wir simulieren - und das wird nicht in Geld gemessen. Es geht um Teraflops oder Windkanalstunden."

Trotz Kanada-Aufschwung: Hamilton will noch mehr!

Obwohl Mercedes mit dem W14 einige gute Leistungssteigerungen erzielt hat, ist sich das Team durchaus bewusst, dass es in einigen Schlüsselbereichen noch Defizite gibt. Lewis Hamilton wies nach dem Großen Preis von Kanada darauf hin, dass problematische Eigenschaften des Autos noch optimiert werden müssen - insbesondere das schwache Heck, das sich 2023 als schwierig erwiesen hat.


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"Wir haben vor allem in den Kurven mit niedrigeren Geschwindigkeiten zu kämpfen, und das ist der Punkt, an dem ich gegen Fernando [Alonso] und Max [Verstappen] verloren habe - einfach bei der Traktion aus Kurve zwei heraus, aus so ziemlich jeder Kurve", erklärte er in Montreal.

"Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, um dem Auto mehr Abtrieb zu geben und ein bisschen mehr Effizienz zu erreichen. Aber wir machen Fortschritte."

Hamilton: Für 2024 müssen wir viel am Auto ändern

Auf die Frage, wie anders sich der W14 nach den Upgrades anfühlt, sagt Hamilton: "Ehrlich gesagt, fühlt sich das Auto nicht viel anders an als zu Beginn des Jahres. Es gibt einige Elemente am Auto, die sich anders anfühlen, aber es ist einfach nur ein bisschen mehr Abtrieb am Auto. Aber die Charakteristik des Autos ist sehr, sehr ähnlich zu dem, was wir zu Beginn des Jahres hatten."

"Für das nächstjährige Auto muss man eine Menge dieser verschiedenen Dinge herausnehmen und ändern, ganz sicher. Von der Charakteristik her ist es definitiv noch nicht das Auto, das den Red Bull schlagen kann. Daran müssen wir also arbeiten."

Dennoch hat der Grand Prix von Kanada Mercedes Mut gemacht, denn der Circuit Gilles-Villeneuve galt nicht gerade als Paradestrecke für den W14 und dennoch konnte man den Rückstand auf Red Bull verkürzen. Die kommenden Rennen in Österreich, Silverstone und Ungarn sollten zumindest auf dem Papier bessere Strecken sein, allerdings auch für Red Bull.

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