• 10.07.2001 13:20

  • von Marcus Kollmann

Meisterstratege Ross Brawn packt aus

Ferraris Technischer Direktor liefert einen Einblick in die Vorbereitungen des Teams auf das Rennen in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Vom 12. bis 14. Juni testete die Scuderia Ferrari abwechselnd mit Michael Schumacher, Rubens Barrichello und Testfahrer Luca Badoer in Silverstone, wo man sich auf der 5.141 Kilometer langen Rennstrecke auf den dieses Wochenende stattfindenden Grand Prix intensiv vorbereitete.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn weiß, dass der F2001 einen kleineren Tank als die Konkurrenz hat

So standen vor einem knappen Monat neben den Reifentests Abstimmungsarbeiten des Fahrwerks, der Aerodynamik und das Feinjustieren des Motor-Mappings auf dem Programm. Insgesamt absolvierten Ferraris Piloten 305 Runden was 1568 Kilometern entspricht.

Der in der Boxengasse als Meisterstratege gefürchtete Technische Direktor der Scuderia Ferrari, Ross Brawn, verriet jetzt wenige Tage vor dem Großen Preis von England wie das Testprogramm der Scuderia verlief und welche Strategien man im Rennen erwarten darf.

"Zu Beginn der Tests haben wir ein paar Probleme gehabt, jedoch haben wir die jedes Jahr hier, testen wir hier doch nur einmal pro Jahr. Während alle anderen Teams von vornherein gut klargekommen sind, gelang uns dies erst am zweiten und dritten Tag. Allerdings sind die Testfahrten ganz gut verlaufen", erklärt Brawn, der nebenher verrät, dass man bei den unzähligen Runden auch genügend Verbesserungspotenzial des F2001 gefunden hat.

In Bezug auf die Rennstrategie des 60 Runden langen Grand Prix verrät Brawn, dass es mehrere Optionen gibt, man bei Ferrari aber ein geringeres Tankvolumen als die Konkurrenz hat, weshalb man sorgfältig am Samstag nach der Qualifikation alle Optionen studieren wird: "Man kann in Silverstone entweder nur einen Boxenstopp machen oder eine Zwei-Stopp-Strategie benutzen, beides funktioniert. Wir wissen, dass wir ein wenig in Sachen Tankkapazität im Hintertreffen sind", gibt Ferraris Technischer Direktor zu, dass die Roten ein wenig Nachholbedarf haben.

Jedoch kann das Tankvolumen eines Formel-1-Autos nicht mehr in der laufenden Saison verändert werden, da man bei der Konstruktion der Boliden ohnehin am Limit plant. Was jedoch geht, und genau das machte Ferrari in Kanada, ist der Einsatz eines benzinsparenderen Aggregats.
In Magny-Cours bewies die Scuderia Ferrari zuletzt eindrucksvoll, dass man in Sachen Renntaktik sich immer wieder etwas einfallen lässt, als man Rubens Barrichello durch eine Drei-Stopp-Strategie vom achten Startplatz einen Platz auf dem Podium ermöglichte.