• 04.04.2003 22:16

  • von Fabian Hust

Mehr als nur ein Prestigeerfolg für Jaguar

Wer hat schon damit gerechnet, dass freitags ein Jaguar-Fahrer ganz vorne steht? Mark Webber überzeugte als Tagesschnellster

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich wollte das Jaguar-Team am Freitag am Trockensetup des Autos arbeiten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams, die nicht an den Freitagstestfahrten teilnehmen, konnten die Grünen zumindest ein paar Runden im Trockenen drehen, danach musste man aber wie alle anderen auch mit den zum Teil widrigen Wetterbedingungen vorlieb nehmen. Pech hatte Antonio Pizzonia, der in der Testsession wegen eines Benzindruckproblems stehen blieb und dann im Freien Training sein Auto so heftig in die Leitplanken setzte, dass er im Vor-Qualifying auf das Ersatzauto zurückgreifen musste.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber jubelt über seine erste "Freitags-Pole-Position"

Glänzen konnte Mark Webber, der mit 1:23.111 Minuten überraschend die Bestzeit fuhr und das nicht auf Grund von weniger Sprit oder besserem Wetter ? einige andere Autos, die auf dem Papier stärker sein sollten, ließ der Australier hinter sich und stahl damit Lokalmatador Rubens Barrichello im letzten Moment die Show: "Was soll ich sagen, das ist ein wirklich verrückter Tag! Ich bin am Morgen mit zwei längeren Abschnitten à 12 Runden in den Tag gestartet und das Auto hat sich gut angefühlt. Wir arbeiteten an Reifenvergleichen sowie am Rennsetup und waren mit den Ergebnissen zufrieden."

"Der starke Regen limitierte natürlich die Anzahl der gefahrenen Runden, dennoch gingen wir ermutigt in das Training. Da das Training unterbrochen wurde, wurde meine schnellste Runde nicht gemessen, dennoch bin ich froh, dass dies im Qualifying getan wurde. Wir hatten Glück, dass die Strecke zum Schluss ein wenig abtrocknete, das Team hat wahnsinnig gut gearbeitet und die Pole Position heute ist eine Belohnung für die seit dem Saisonstart durchgeführte harte Arbeit des Teams hier und in der Fabrik. Morgen Letzter zu sein wird interessant sein. Man sehen, wie es läuft!"

Auch Antonio Pizzonia dürfte mit seiner Leistung zufrieden sein, schließlich konnte er zuvor kaum Runden fahren und überquerte die Ziellinie als Achter, auch wenn der Abstand von 2,653 Sekunden sicherlich etwas schmerzen dürfte: "Für mich war das heute ein ziemlich schwieriger Tag mit den Problemen heute Morgen in der Testsession am Auto und dann mein Zwischenfall im Training. Wir arbeiteten wie immer an Reifenvergleichen und an Rennsetup, als ein Problem mit dem Benzindruck mich zum Anhalten zwang. Der Regen machte die Arbeit heute Morgen nicht leichter und ich hatte in einer Kurve Aquaplaning und beschädigte dabei das Auto. Das Team arbeitete nun hart daran, mein eigentliches Einsatzfahrzeug zu reparieren, so dass ich das restliche Wochenende über als T-Car verwenden kann."

"Ich habe mich im T-Car qualifiziert, das zum Glück an diesem Wochenende schon auf mich abgestimmt war. Das T-Car fühlt sich jedoch immer ein wenig anders an als das Einsatzauto. Dennoch bin ich mit meinem achten Platz hier in Interlagos zufrieden. Ich weiß, dass die Strecke einen großen Unterschied ausmacht, da ich mich hier deutlich wohler hinter dem Lenkrad fühle als auf den ersten zwei Strecken in dieser Saison, wo das Layout neu für mich war. Ich freue mich auf morgen, hoffentlich kann ich das Heimpublikum unterhalten."

Mark Gillan, Chef Leistungskontrolle: "Beide Fahrer haben heute Morgen an Reifenvergleichen und am Rennsetup gearbeitet und trotz der Tatsache, dass Antonio wegen eines Problems anhalten musste, waren beide Fahrer mit den gesammelten Daten zufrieden. Starker Regen zwang uns jedoch dazu, die Fahrer für die letzten 15 Minuten in der Box zu halten. Im Training ging es mit dem starken Regen weiter und leider driftete Antonio aus Kurve vier und rutschte auf Grund von Aquaplaning in die Streckenbegrenzung, wobei er sich das Auto stark beschädigte. Deshalb musste er im Qualifying in das T-Car wechseln und leistete dabei hervorragende Arbeit, da er Achter wurde."

"Mark war einer der letzten beiden Fahrer, die sich heute qualifizierten und er hat fantastische Arbeit geleistet. Die Streckenbedingungen waren schwierig und auch wenn wir wussten, dass wir konkurrenzfähig sein würden, waren wir froh, heute auf der Pole Position zu stehen. Das Team, zusammen mit Cosworth und Michelin, hat seit dem Start sehr hart daran gearbeitet, die Probleme aus der Welt zu schaffen, die wir hatten. Dieses Ergebnis verschafft dem Team einen wirklich verdienten Motivationsschub und natürlich planen wir schon für morgen und arbeiten an der Rennstrategie."