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Medienbericht in Italien: Ferrari will Sebastian Vettels Gehalt kürzen

Ob er das als Demütigung empfindet? Während Charles Leclerc den roten Teppich ausrollt, bietet man Vettel nur einen Jahresvertrag mit Gehaltskürzung an ...

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen (bis 2023) und Charles Leclerc (bis 2024) haben ihre Zukunft in der Formel 1 bereits fixiert, mit Lewis Hamilton (Mercedes) und Sebastian Vettel (Ferrari) hängen zwei Superstars aber noch völlig in der Luft. Die Situation der beiden Mehrfach-Weltmeister könnte allerdings unterschiedlicher kaum sein.

Titel-Bild zur News: Roberto Chinchero und Sebastian Vettel

Sebastian Vettel im Gespräch mit unserem Reporter Roberto Chinchero Zoom

Denn während Hamilton für sein Team der unumstrittene Wunschkandidat ist, sollte der Daimler-Konzern nicht den Stecker ziehen und aus der Formel 1 aussteigen, befindet sich Vettel bei Ferrari in einer weniger starken Verhandlungsposition. Darauf deuten nun auch Medienberichte aus Italien hin.

Der :italienische Ableger des Pay-TV-Anbieters 'Sky' berichtet unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass die zuvor von Teamchef Mattia Binotto angekündigten Verhandlungen zwischen Vettel und Ferrari nach dem abgesagten Grand Prix von Australien aufgenommen wurden.

Doch während Vettels Teamkollege Leclerc mit einer saftigen Gehaltserhöhung und einer Laufzeit bis 2024 ausgestattet wurde, bietet Binotto, so ein Bericht auf der 'Sky'-Website, Vettel nur einen Einjahresvertrag mit deutlich reduziertem Gehalt an.

30 Millionen Euro Jahresgage nicht mehr möglich

Angesichts solcher Nachrichten ist Leclerc für seinen Teil "wirklich glücklich" darüber, einen langfristigen Vertrag in der Tasche zu haben: "Ich kann mich in Sebastians Situation hineinversetzen. Bei mir war es die letzten zwei Jahre nicht anders. Ich glaube aber nicht, dass ihn das groß destabilisieren wird. Er ist ein starker Fahrer und ich rechne damit, dass er sich davon nicht beeinflussen lässt."

Aktuell verdient Vettel rund 30 Millionen Euro pro Jahr. Als er 2017 seinen aktuellen Dreijahresvertrag mit Ferrari-CEO Sergio Marchionne (verstorben) und Teamchef Maurizio Arrivabene (entlassen) verhandelt hat, war die Welt noch eine andere.


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Der heute 32-Jährige hatte seinen damaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen im Griff und war die unbestrittene Nummer 1 der Scuderia. Und Alternativen auf dem Transfermarkt waren rar gesät. Das ist jetzt anders. Daniel Ricciardo zum Beispiel ist bei Renault erfolglos und für 2021 noch ohne Vertrag.

Ob Vettel eine Gehaltskürzung und einen Einjahresvertrag akzeptieren würde, während Ferrari Leclerc den roten Teppich ausrollt, darüber kann nur spekuliert werden. 'Sky' berichtet auch nicht explizit darüber, ob Binotto seinem deutschen Fahrer schon ein konkretes Angebot unterbreitet hat oder dieses nur auf Ferrari-Seite vorab so besprochen wird.

Medial wurde Vettel zuletzt schon mit einem möglichen Wechsel zu McLaren in Verbindung gebracht. Dort hat man aber mit Carlos Sainz und Lando Norris zwei kostengünstige, aber talentierte und hungrige Fahrer, mit denen man für die nächsten Jahre plant. Wie viel an diesen Gerüchten dran ist, ist daher schwierig einzuordnen.

Ungewöhnlich: Vettel-Auftritt auf Instagram

Fest steht, dass Vettel die "Silly Season" während der Coronavirus-Pause nicht aus der Ruhe bringen kann. Der Ferrari-Star stellte sich dieser Tage sogar einer Frage- und Antwort-Session auf Ferraris Instagram-Channel, was für ihn, bekanntermaßen kein Freund von Social Media, ungewöhnlich ist.

Ein User stellte Vettel dabei die Frage, ob er sich vorstellen kann, nach der Rennfahrerei eine zweite Karriere als Ingenieur zu starten. Was dieser mit "vielleicht" beantwortet, denn: "Bevor ich meine Karriere begonnen habe, wollte ich nach dem Abi eigentlich an der Uni Maschinenbau studieren."

"Ich habe seither viele andere Interessen entwickelt, aber es fasziniert mich immer noch, zu wissen und zu verstehen, wie manche Dinge funktionieren. Ich will alles verstehen, was in und um unser Auto passiert und wie alles zusammenspielt. Das könnte für die Zukunft schon was sein", gibt Vettel zu.

Währenddessen vertreibt er sich die Zeit zu Hause in der Schweiz damit, sich ganz seinen drei Kindern zu widmen - und vielleicht demnächst wieder an seinen Motorrädern zu schrauben. Vielleicht, um schon ein bisschen für die bevorstehende Ingenieurskarriere zu üben ...