• 18.07.2002 11:37

  • von Marcus Kollmann

McNish zuversichtlich auch 2003 für Toyota zu fahren

Der Toyota-Pilot lässt sich von den Spekulationen nicht verrückt machen, gibt aber zu, dass diese ablenkend wirken können

(Motorsport-Total.com) - Nach zehn von insgesamt siebzehn Formel-1-Rennen in der Saison 2002, sehen sich viele Motorsportfans auf Grund der bisherigen Leistungen von Toyota-Pilot Allan McNish in ihrer ursprünglichen Meinung darin bestätigt, dass der 32-Jährige nicht für längere Zeit in das Cockpit des aufstrebenden Teams aus Köln gehört. An der Seite von Mika Salo konnte McNish bislang nicht so recht überzeugen. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass der in Monaco lebende Schotte der einzige Fahrer neben Alex Yoong (Minardi) ist, der sich im teaminternen Duell bislang jedes Mal seinem Stallgefährten geschlagen geben musste. Leider konnte McNish auch in den Rennen bislang nicht besser abschneiden als sein finnischer Teamkollege, weshalb viele Motorsportexperten das Cockpit des früheren Sportwagenpiloten für 2003 in Gefahr sehen.

Titel-Bild zur News: Allan McNish und Mika Salo

Fährt das Fahrerduo Salo/McNish auch 2003 für Toyota?

Im Paddock gibt es unter anderem jede Menge Gespräche wer denn an Stelle von McNish vielleicht im kommenden Jahr für Toyota fahren könnte. Die Liste der gehandelten Faher ist dementsprechend lang, denn Interessenten gibt es genug. Solche Spekulationen sind natürlich nicht gerade das, was sich ein Fahrer wünscht oder gebrauchen kann. Um damit umzugehen, bedarf es einer gesunden Portion Selbstvertrauen und positiven Einstellung, denn andernfalls könnten sich die Gerüchte auf die eigenen Leistungen negativ auswirken. Im Interview mit 'Autosport' verriet Allan McNish nun, dass das Gerede über seinen offensichtlich nicht gesicherten Verbleib in der Formel 1 irgendwo nicht spurlos an ihm vorbei geht.

"Ich würde nicht sagen, dass es ärgerlich ist, sondern vielmehr dass es ablenkend ist, wenn man sich deshalb Sorgen macht. Zu dieser Zeit des Jahres gibt es jedoch jede Menge Gerüchte", sagt der Toyota-Pilot, der sich nach außen hin völlig locker präsentiert und nicht fürchtet im kommenden Jahr ohne Cockpit dazustehen. Den Spekulationen begegnet McNish mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen und Motivation, weshalb er das nun bis September geltende Testverbot auch als Chance für Toyota sieht. "Es ist immer ein Handikap, wenn wir keine Erfahrungen sammeln können", erklärt McNish, dass es natürlich besser wäre wenn man testen könnte. Aber: "Es ist vielleicht ganz gut, dass wir Zeit haben unsere Batterien aufzuladen und die Möglichkeit bekommen exakt herauszufinden wo wir momentan stehen und wie wir uns verbessern können. Das jetzige Testverbot ist wie jenes am Ende des Jahres, in gewisser Hinsicht war es für uns positiv."

Wo die Schwächen des diesjährigen TF102 liegen, hat man im Groben schon ausgemacht. So verhält sich das Auto bei feuchter Rennstrecke genauso wenig optimal wie es das bei der Fahrt über die Randsteine tut. Am besten funktioniert der Bolide auf Strecken mit flachen Randsteinen und ebenem Asphalt, so wie in Paul Ricard, wo man im letzten und Anfang dieses Jahres den Großteil der Vorbereitungen durchführte. Die Herausforderung besteht nun für alle Beteiligten kurzfristig darin, dass man versucht in den restlichen sieben Grand Prix noch den einen oder anderen Punkt zu holen. Langfristig gesehen will man die Fahreigenschaften für die kommende Saison verbessern. McNish hofft, dass sein Feed-back dem Team dabei wertvolle Anhaltspunkte liefert und sein Vertrag verlängert wird, sodass man 2003 die Früchte der dieses Jahr geleisteten Arbeit gemeinsam ernten kann.