• 18.07.2002 10:15

  • von Marcus Kollmann

Webber ist bereit für den nächsten Schritt

Der Minardi-Pilot hofft, dass er durch seine Leistungen in Zukunft in einem konkurrenzfähigen Team fahren wird - Yoong kein Maßstab

(Motorsport-Total.com) - Für viele Formel-1-Fans und Motorsportexperten steht fest, dass der lange auf seine Chance in der Königsklasse wartende Australier Mark Webber einer der viel versprechendsten Neuzugänge im Fahrerfeld ist. Bei Minardi verfügt der 25-Jährige zwar nicht über das leistungsfähigste Paket und das Team testet im Vergleich zu seinen Mitstreitern wegen geringerer finanzieller Ressourcen auch nur selten, doch gerade deshalb ist es umso beeindruckender wie Webber mit der Situation umgeht, jedes Wochenende sein Bestes gibt und die Fahrer der anderen Teams trotz eines schwächeren Autos herausfordert.

Titel-Bild zur News: Mark Webber (Minardi)

Webber wartet auf einen Anruf von einem konkurrenzfähigerem Team

In Alex Yoong hat Webber von Anbeginn keine wirklich harte Nuss zu knacken gehabt, denn in allen Qualifikationen war er es, der am Ende vorne lag - und zwar deutlich. Doch so befriedigend es für den 1 Meter 84 großen Rennfahrer zunächst auch war seinen Teamkollegen zu besiegen, mittlerweile ist es für den Mann aus New South Wales zur Gewohnheit geworden. Verständlich, dass sich Webber für sein zweites Jahr in der Königsklasse einen schnelleren Teamkollegen wünscht und für ein konkurrenzfähiges Team fahren will.

"Ich bin für den nächsten Schritt bereit", erklärte der Australier offen gegenüber dem Magazin 'F1 Racing' und machte kein Geheimnis daraus, dass er einen stärkeren Teamkollegen und auch eine etwas härtere Arbeitsumgebung haben möchte. "Man lernt dann einfach mehr", begründet Webber, dessen Ziel es ist "nächstes Jahr in einer Position zu sein in der die Leute mich anschauen und sagen das ist unser Mann."

Da die Leistungen seines malaysischen Teamkollege nicht gerade bei der Bewertung seiner Fähigkeiten taugen, schöpft Webber immer dann besondere Genugtuung, wenn es ihm gelungen ist die Konkurrenz von Jaguar oder Arrows hinter sich zu lassen oder er im Rennen durch Überholmanövern von besser motorisierten Gegnern Pluspunkte sammeln kann: "Ich möchte mich mit den Besten vergleichen können und deshalb befriedigt es mich, wenn ich mich beweisen kann. So wie in Montreal, in der Qualifikation, wo ich nur 1,1 Sekunden langsamer war als David Coulthard oder in Monaco, wo ich Olivier Panis am Ende des Tunnels überholte. Ich kann nur hoffen, dass jemand das bemerkt", sagt der Minardi-Pilot, der seines Talents wegen den Sprung in ein konkurrenzfähiges Team sobald wie möglich schaffen möchte. Gute Chancen könnte der Australier unter anderem bei Jaguar Racing haben, denn bei seinem Test für die "Raubkatzen" in Barcelona hinterließ er einen guten Eindruck und bekanntlich ist in Laudas Team noch ein Cockpit für 2003 frei.