• 03.09.2002 11:12

  • von Marcus Kollmann

McNish: Eau Rouge bin ich nur einmal "flat" gefahren

Der Toyota-Pilot lässt das Rennwochenende in Spa noch einmal Revue passieren und berichtet über seine persönlichen Highlights

(Motorsport-Total.com) - "Ich mag das Rennfahren in Spa sehr, denn es ist eine der wenigen Strecken auf die man sich freut und zu der man vollkommen motiviert reist. Wir hatten schon vor dem Rennwochenende das Gefühl auf einem schnellen Kurs wie Spa konkurrenzfähiger zu sein und glücklicherweise erwies sich diese Annahme als richtig. Am Freitag hatten wir im Freien Training einen produktiven ersten Tag und Mika konnte sich dann am Samstag in der Top 10 qualifizieren. Für meinen letzten Run hatten wir den Reifendruck ebenfalls geändert, doch was bei Mika gut funktionierte brachte mir keinen Vorteil. Trotzdem, Startplatz 13 war gar nicht schlecht und gab uns Anlass optimistisch für das Rennen zu sein."

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Im Rennen konnte McNish die Eau Rouge nicht so oft "flat" fahren

"Das Rennergebnis ist aus Sicht des Teams mit Mikas siebten Platz, er verpasste einen weiteren WM-Punkt nur um 0,4 Sekunden, wirklich gut. Wir waren einfach konkurrenzfähiger als in den vorherigen Rennen. Was mich angeht, so hätte mein Rennen schon wesentlich besser laufen können. Wir hatten auf der Einführungsrunde ein Problem mit einem Radsensor bemerkt und das wirkte sich auf die Traktionskontrolle und all die anderen elektronischen Systeme die man in einem Formel-1-Auto hat aus. Ich fand im Rennen heraus, dass mein Auto deshalb instabil war und in den Links- und Rechts-Kurven reagierte es unterschiedlich, was sehr beunruhigend sein kann."

"Natürlich gab es das ganze Wochenende über die Gespräche wie herausfordernd die Eau Rouge ist. Dieser Streckenabschnitt wird als Test für die Nervenstärke angesehen und einige Fahrer hatten ja dort bereits spektakuläre Zwischenfälle, als sie versuchten in der Qualifikation mit vollem Speed durch Eau Rouge zu fahren. Nun, dieses Jahr war es etwas anders, denn mit dem zusätzlichen Grip durch die Traktionskontrolle und die Reifen war es leicht sie voll zu fahren. Irgendjemand sagte, dass Michael Schumacher bei der Geschwindigkeitsmessung um die 30 Stundenkilometer schneller als im Vorjahr war. Am Freitag und am Samstag war jede Runde dort 'flat', doch im Rennen war die Eau Rouge aus irgendeinem Grund nicht einfach. Im Rennen war es nicht leicht sie 'flat' zu durchzufahren. Ich tat das nur einmal und erlebte dabei einen haarigen Moment."

"Lässt man die Probleme außen vor, so war Spa aber eines der besseren Wochenenden, denn wir waren einigen Teams voraus und konnten deshalb andere, die uns ein wenig voraus sind, herausfordern. Meiner Meinung nach ist das zu einem Teil dem Auto, zum anderen den Reifen zuzuschreiben, besonders was die Qualifikation angeht. Sobald man es geschafft hat sich einen guten Startplatz zu sichern, fällt einem auch das Rennen leichter. Spa ist aber auch dafür bekant, dass man dort überholen kann und es gab einige gute Positionskämpfe. Ich hatte zum Beispiel einen guten mit Jacques Villeneuve und auch mit Felipe Massa und Nick Heidfeld. Als Jacques mich dann beim Anbremsen der Les Combes schnappte, waren meine Reifen gerade etwas eingebrochen, weshalb er an diesem Punkt etwas stärker war. Er war aber auch gut durch die Eau Rouge gekommen und ich hatte ihm nicht viel entgegenzusetzen."

"Grundsätzlich waren wir das gesamte Wochenende über konkurrenzfähiger und das war sehr positiv. Die Streckencharakteristik hat daran großen Anteil und, wie ich schon erwähnte, die Reifen. Ich denke, dass uns Michelin hier wirklich geholfen hat und die Balance unseres Autos war besser und in der Qualifikation wirklich gut. Im Rennen war das leider nicht so der Fall, aber es war unter den gegebenen Umstände für jedermann ein hartes Wochenende. Dadurch dass Spa nicht nur eine tolle Strecke sondern auch noch zentral gelegen ist, kamen viele Fans aus Ländern die keinen Grand Prix ihr Eigen nennen. Der Enthusiasmus bei den Fans und auch bei uns Fahrern war wirklich zu spüren. Man bekommt einen Kick wenn man in Spa fährt, denn Eau Rouge, Blanchimont und Stavelot sind Kurven die man alle am Limit fährt und die wirklich Spaß machen. Wie in Spa, so kann man auch in Monza, dem nächsten Grand Prix, wirklich Rennfahren, vorausgesetzt man besitzt eine gute Traktion und Stabilität beim Überfahren der Randsteine. Ich teste in Monza von Mittwoch bis Freitag und werde das natürlich im Hinterkopf behalten."