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McLarens "Balkenmäher" stiehlt allen die Show
Zum Auftakt der Testfahrten in Jerez führte McLaren mit einem neuen Gerät, das für viel Aufsehen sorgte, aerodynamische Messungen durch
(Motorsport-Total.com) - Vizeweltmeister Red Bull drehte heute in Jerez de la Frontera die ersten Runden mit dem neuen RB6, Force India und Virgin stellten sich erstmals dem Konkurrenzvergleich - und doch stahl das McLaren-Team allen die Show! Denn das größte Interesse generierte ein neuartiges Messgerät am MP4-25 von Weltmeister Jenson Button.

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Formel-1-Auto mit "Balkenmäher": Jenson Button bei den Tests in Jerez
Links vor dem Seitenkasten hatte der britische Silberpfeil, der nach wie vor von Mercedes-Power angetrieben wird, eine breite Leiste mit Sensoren installiert, um Luftverwirbelungen hinter den Vorderrädern protokollieren können. Der Clou: Das Element ist höhenverstellbar und kann somit Messwerte von verschiedenen Ebenen aufzeichnen. Auf diese Weise erhält McLaren zuverlässige Praxisdaten, die mit den Erkenntnissen aus Simulation und Windkanal abgeglichen werden können.#w1#
Wer noch ein bisschen genauer hinsah, bemerkte auch hinter dem Frontflügel ein ähnliches Messgerät, das ebenfalls der Aufzeichnung von aerodynamischen Verwirbelungen diente. Hintergrund: Im Bereich unter der Frontpartie entscheidet sich, wie sauber oder unsauber der Unterboden angeströmt wird - und der hat bekanntlich mit der Einführung der mehrstöckigen Diffusoren im vergangenen Jahr massiv an Bedeutung gewonnen.
Bei McLaren-Fans schrillten angesichts solcher Konstruktionen gleich die Alarmglocken, schließlich war das Team schon im vergangenen Winter aufgefallen, als aerodynamische Bewegungen mittels eines grünen Farbschleims gemessen wurden. Aber ein McLaren-Sprecher gibt Entwarnung: "Alles unter Kontrolle, das sind reine Routinemessungen." Ein Formel-1-Experte geht sogar noch einen Schritt weiter und bewertet die Messinnovation positiv: "Eine sehr clevere Idee!"
Unabhängig von der Aufregung um den "Balkenmäher" musste McLaren heute wegen des Dauerregens in Jerez das geplante Programm umstellen. Dadurch hatte Button Gelegenheit, sich erstmals intensiv mit Themen wie dem Mapping von Motor und Getriebe sowie dem Setup zu beschäftigen. Am Nachmittag probierte er verschiedene Bremsmaterialien aus - auch um herauszufinden, mit welchen Bremsen er bei Regen am besten zurechtkommt.
Durch das Wetter war Button gezwungen, ständig mit Intermediates oder Regenreifen zu fahren, sodass er keine fundierten Aussagen über die Auswirkungen der schmäleren Vorderpneus machen konnte. Dennoch brachte er es bis zum Testende um 17:00 Uhr auf 68 Runden. Seine Bestzeit lag bei 1:24.947 Minuten, was einen Rückstand von 4,020 Sekunden bedeutete. Doch die Zeitenjagd war heute bei keinem Team ein Thema...

