McLaren will Probleme mit aktuellem Auto lösen
Entgegen Gerüchten wird McLaren in diesem Jahr nicht auf das alte MP4-27-Modell zurückgreifen - Teamchef Whitmarsh: "Wir werden uns da jetzt durcharbeiten"
(Motorsport-Total.com) - Die widrigen Wetterbedingungen in Melbourne täuschten im Qualifying am Samstag etwas über die wahre Form der McLaren hinweg. Denn offenbar gibt es derzeit beim britischen Rennstall im Trockenen noch jede Menge Nachholbedarf was die Abstimmung des MP4-28 anbelangt.

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Martin Whitmarsh glaubt, dass McLaren seine aktuellen Problem beheben kann Zoom
Schon im Vorjahr kam man anfangs nur schwer in Tritt, stellte letztendlich durch die Einführung vieler Ausbaustufen den Kontakt zur Spitze aber wieder her und kehrte schließlich auf die Siegerstraße zurück. Der neue McLaren scheint bislang keine sehenswerten Verbesserungen mit sich gebracht zu haben und funktioniert offenbar nur in einem sehr schmalen Leistungsfenster.
Aufgrund dessen wurde jüngst darüber spekuliert, dass der Rennstall aus Woking wieder auf das alte MP4-27-Modell zurückgreifen könnte. Das wäre kein Novum, erinnert man sich doch zurück an das Jahr 2003, das McLaren komplett mit einer Ausbaustufe des 2002er Autos bestritt, da das neue Modell viel zu unzuverlässig war.
Neues Auto soll besser werden als das alte
"Das wäre eine Möglichkeit, aber momentan denke ich, dass wir am besten am neuen Auto arbeiten und es verstehen sollten", sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, dessen Piloten Sergio Perez und Jenson Button heute in Q1 die Ränge vier und acht belegten. "Die Saison ist noch sehr lang und wenn man Rennen und Meisterschaften gewinnen will, muss man ein Auto stetig weiterentwickeln."
Laut Whitmarsh wäre man dieses Jahr vielleicht mit dem alten Auto besser in die Saison gestartet: "Doch wir haben uns dagegen entschieden. Wir werden uns da jetzt durcharbeiten und am Ende ein Auto haben, das über größeres Potenzial verfügt als das letztjährige."
Button: "Rückstand ist aufzuholen"
Wie schnell es gehen kann, einen Rückstand aufzuholen, stellte im Vorjahr Fernando Alonso unter Beweis, dessen Ferrari zu Beginn stark unterlegen war. Die Scuderia verstand es in der Folge, den Boliden sukzessive zu verbessern und zum Siegerauto zu formen. Am Ende wurde Alonso noch Vizeweltmeister.
"Fernando lag letztes Jahr hier beim Saisonauftakt 1,5 Sekunden hinter der Konkurrenz und gewann am Ende fast die Meisterschaft", weist McLaren-Pilot Button darauf hin, wie schnell ein Rückstand wettgemacht werden kann. "Für ein Spitzenteam ist es immer möglich, aufzuschließen. Ob das bei uns auch so sein wird, bleibt abzuwarten." In Panik solle man laut des Briten nicht verfallen: "Nach dem Rennen werden wir sehen, wo wir stehen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Die gibt es immer. Die Frage ist nur, was überwiegt."

