McLaren überzeugt: Hockenheim sollte dem Auto liegen

Mit guten Ergebnissen und einem positiven Gefühl geht McLaren in das Rennen am Hockenheimring, bei dem Jenson Button in Erinnerungen an den Wald schwelgt

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren geht es am Hockenheim-Ring darum, sich an den aufsteigenden Ast zu klammern, an dem das Team seit dem Grand Prix in Monaco hängt. In den vergangenen vier Rennen konnte McLaren sieben Punkteplatzierungen einfahren. Jenson Button durfte sich über zwei vierte Plätze in Kanada und beim Heimspiel in Großbritannien freuen, während Rookie Kevin Magnussen zuletzt viermal hintereinander Zähler entführen konnte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren will an die guten Ergebnisse zuletzt anknüpfen Zoom

Doch dass die Vergangenheit passé ist und für die Gegenwart und Zukunft nicht mehr viel bedeuten mag, wird wohl nirgends deutlicher als in Hockenheim. Mit dem beliebten Hochgeschwindigkeitskurs, bei dem weite Teile durch den Wald verlaufen, hat das aktuelle Layout schon seit über zehn Jahren nichts mehr zu tun. Jenson Button ist neben Fernando Alonso und Kimi Räikkönen einer von nur drei Fahrern, die noch auf dem alten Ring gefahren sind, auf dem McLaren immerhin fünf Siege feiern konnte.

"Ich erinnere mich noch an das Fahren im alten Hockenheim - vier schnelle Geraden, einige knifflige Schikanen und ein Stadionbereich, in dem man sich echt warm anziehen musste, weil das Auto keinen Abtrieb hatte. Es scheint ein anderes Level an Verrücktheit zu sein, aber es hat viel Spaß gemacht", so der Brite. Einzig die Sektion des Stadions ist noch erhalten geblieben, auch wenn das Teilstück heute eine andere Welt ist, da man durch die fehlenden Geraden nicht mehr auf ein Setup mit wenig Abtrieb setzen muss.

Für Button kommt die Strecke nach dem Umbau 2002 auf jeden Fall nicht mehr an den alten Kurs heran: "Der neu designte Kurs kann niemals so mächtig wie das alte Hockenheim sein, aber es ist eine spaßige, kleine Strecke, die absichtlich designt wurde, um Racing zu ermöglichen." Auf dem neuen Kurs konnte McLaren immerhin einmal gewinnen: 2008 mit Lewis Hamilton. In dieser Saison dürfte das etwas schwieriger werden, auch wenn Hockenheim dem MP4-29 besser liegen dürfte, als die Strecken zuletzt.

"Es gibt einige Highspeed-Kurven, aber der Kurs besteht hauptsächlich aus langsamen Kurven, unser Auto sollte also nicht zu sehr im Nachteil sein", nickt Button, der beim letzten Hockenheim-Rennen 2012 Zweiter wurde, und macht sich Hoffnung: "Es ist ein Rennen, dass häufig ein oder zwei Überraschungen bringt, daher freue ich mich auf das Wochenende."


Fotos: McLaren, Testfahrten in Silverstone


Auf eine Überraschung hofft auch Kevin Magnussen, der zum ersten Mal seit seiner Zeit im Deutschen Formel-3-Cup 2010 wieder in Hockenheim zu Gast ist. In einem Formel-1-Auto war der Däne in Baden-Württemberg nie unterwegs, doch auch er glaubt an ein gutes Wochenende: "Das ist ein Kurs, der uns hoffentlich ein wenig besser liegen sollte, als einige der schnelleren, aeroabhängigeren Kurse, auf denen wir kürzlich waren", so der Däne.

"Ich denke nicht, dass es die Rangliste deutlich durcheinanderwirbeln wird, aber es wäre gut, ein paar mehr Punkte zu bekommen, um in der Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft weiter aufzuholen", so Magnussen, auf den sich Rennleiter Eric Boullier auch in Deutschland verlässt: "Mit Jenson und Kevin haben wir zwei fantastische Rennfahrer, die in diesem Jahr gezeigt haben, dass sie immer Gas geben", lobt der Franzose. "Wenn Rennkraft in den Vordergrund rückt, dann werden sie an diesem Wochenende stark nach einem guten Resultat streben."

Sebastian Vettel, Fernando Alonso, Jenson Button

2012 wurde Button Zweiter, Vettel wurde nachträglich noch bestraft Zoom

Denn auch Boullier ist davon überzeugt, dass der Chrompfeil in Hockenheim eine gute Rolle spielen kann: "Auf dem Papier sollte uns Deutschland besser liegen als Großbritannien, doch wir müssen immer noch alles gut hinbekommen, um am Sonntagnachmittag in einer starken Position zu sein." Zuletzt konnte McLaren seine starke Form präsentieren, auch wenn der Franzose zugeben muss, dass dies nicht immer der Pace des Autos geschuldet war. "Aber wir haben es erreicht, weil unser Rennteam die Erfahrung und das Engagement hat, wenn es wirklich drauf ankommt."