• 09.07.2014 17:20

  • von Dennis Hamann

Boullier: Es wird keinen radikalen Schnitt geben

Nach den zuletzt vielversprechenden Ergebnissen der McLaren-Fahrer soll es doch keine radikalen Veränderungen geben - Boullier stärkt Button den Rücken

(Motorsport-Total.com) - Recht harsche Kritik gab es bei McLaren zuletzt intern von Ron Dennis. Doch McLaren-Teamchef Eric Boullier glättet jetzt wieder die Wogen. Dennis kritisierte in Silverstone vor allem Jenson Button und meinte, der Brite müsse seinen Teamkollegen Kevin Magnussen konstant schlagen. "Ron hat schon immer jeden und alle gepusht. Er ist unglaublich ehrgeizig und versucht einfach immer alles aus dem Team zu holen. Er liebt es zu gewinnen und das ist auch alles was er will", erklärt Boullier gegenüber ESPN.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier, Ron Dennis

Zuckerbrot und Peitsche: Eric Boullier und Ron Dennis Zoom

Entsprechend sieht er die große Aufregung um die Aussagen von Dennis sehr gelassen: "Das ist eigentlich keine Story wert." Auch die Überlegungen des Teams, noch merh an die Grenzen zu gehen, schwächt Boullier ab. "Die letzten Rennen lief es tatsächlich besser als erwartet. Deswegen wollen wir nicht den ganz großen Cut machen, sondern den Weg weitergehen, den wir jetzt eingeschlagen haben", so Boullier.

Mit zwei vierten, einem sechsten und zwei siebten Plätzen hat McLaren in den vergangenen vier Rennen wieder eine zweite Luft gewonnen. Denn nachdem man in Australien mit dem zweiten Platz für Magnussen und dem dritten Platz für Button überraschte, gelang dem Team danach nicht mehr viel. Drei Mal kamen beide Fahrer nicht mal in die Punkte. Doch die neuen Teile am Auto scheinen jetzt zu funktionieren: "Das Upgrade, dass eigentlich für Silverstone geplant war, haben wir schon in Österreich gebracht", erklärt der Teamchef.


Fotos: McLaren, Testfahrten in Silverstone


"Dieses Upgrade funktioniert sehr gut. Jetzt versuchen wir einfach, alle neuen Teile ein Rennen früher als geplant an die Strecken zu bringen", so Boullier über die neue Taktik. Entsprechend werden auch für den Grand-Prix in Deutschland mehr neue Teile gebracht, als eigentlich geplant. Entsprechend bleibt der radikale Wandel aus: "Den wird es nicht mehr geben. Wir werden die Entwicklung des Autos jetzt einfach so hart und schnell vorantreiben, wie es nur irgendwie möglich ist und das Konzept dann über die nächsten zwei Jahre so beibehalten."

Und dazu gehört eben auch der ein oder andere harte Ton von Dennis. "Im Fall von Jenson und Kevin bin ich sehr zufrieden mit ihren Leistungen in diesem Jahr. Aber man muss sich immer weiter vorantreiben, deswegen war ich über die Aussagen von Dennis nicht sehr überrascht", erklärt der Franzose. "Das ist positiver Druck und der führt dazu, dass wir dann bald wieder gewinnen werden", ist Boullier überzeugt. Noch im Mai hatte Boullier darüber nachgedacht, radikalere Konzepte umzusetzen.