• 24.08.2013 17:34

  • von Stefan Ziegler

McLaren setzt auf Regen und das Rennen

Jenson Button und Sergio Perez hoffen auf Regen in Spa, um die Stärken ihrer Autos im Rennen aufzuzeigen - McLaren zeigt sich "vorsichtig optimistisch"

(Motorsport-Total.com) - Ob Martin Whitmarsh heute Abend noch einen kleinen Regentanz im Fahrerlager aufführt? Der Teamchef von McLaren macht jedenfalls keinen Hehl daraus, welches Wetter ihm beim Großen Preis von Belgien gelegen kommen würde. Sein Rennstall setzte nämlich schon in der Qualifikation in Spa auf nasse Bedingungen und rechnet sich bei einem möglichen Regenrennen sehr gute Chancen aus.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button und McLaren planen im vielleicht nassen Spa den Angriff nach vorn Zoom

Vor allem Jenson Button ist gut platziert, um am Sonntag für eine Überraschung und vielleicht den ersten McLaren-Podestplatz in dieser Saison zu sorgen. Seine Runde von 2:03.075 Minuten brachte ihn auf Startplatz sechs. "Im Trockenen waren wir ziemlich zufrieden mit unserem Tempo. Im Nassen waren wir meiner Meinung nach sogar noch etwas besser unterwegs", sagt der Weltmeister von 2009.

"Platz sechs ist daher ein gutes Ergebnis für uns. Es fehlt uns aber noch ein bisschen auf das, was wir eigentlich erwartet hatten. Das liegt vermutlich an der Effizienz unserer Aerodynamik, die nicht so gut ist wie erhofft. Das müssen wir bis Monza gründlich analysieren", meint Button. Außerdem habe das Timing seines Teams in Q3 "nicht ganz" gepasst, wie er hinzufügt. "Deshalb waren die Top 3 nochmals schneller."

Button erhofft sich Steigerung im Rennen

"Dass trotzdem drei Briten in den Top 6 stehen, ist einfach klasse", sagt der McLaren-Pilot und merkt an: "Sollte das Wetter am Sonntag nass oder wechselhaft sein, dann könnte es schwierig werden für die Spitzenreiter. Ich denke nämlich, wir alle haben unser Sortiment an Intermediates bereits aufgebraucht. Schauen wir also einfach, was passiert. Das Rennen dürfte auf jeden Fall interessant werden."

Genau wie die Qualifikation am Samstag, die für Sergio Perez jedoch nicht nach Wunsch verlief. "Bei so schwierigen Bedingungen wie heute musst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Schade, dass wir unser Potenzial nicht dahingehen optimieren konnten. Auf nasser Strecke ist unser Auto nämlich richtig stark. Wir hatten daher eine gute Möglichkeit, hier ein gutes Qualifying hinzulegen", sagt er.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Belgien


Seine Runde in Q2, die er auf abtrocknender Strecke in 1:49.304 Minuten beschloss, reichte nicht aus, um den Sprung unter die Top 10 zu schaffen. "Ich bin deshalb ein bisschen enttäuscht. Wir waren etwas zu spät draußen und haben aus diesem Grund nicht das richtige Fenster erwischt. Das hielt uns wiederum davon ab, eine Runde zu fahren, die für den Einzug in Q3 ausgereicht hätte."

Whitmarsh erwartet Regenrennen

"Schade, denn die Strecke verbesserte sich zu diesem Zeitpunkt", meint Perez. "Es hätte also gelingen können, unsere Zeit wesentlich zu unterbieten. So ist das aber im Motorsport. Morgen ist ein neuer Tag. Und das Auto sollte ziemlich konkurrenzfähig sein, wenn es regnet. Ich werde auf jeden Fall alles daran setzen, die Enttäuschung von heute wettzumachen, indem ich gute Punkte für das Team hole."

Das ist ganz im Sinne von Teamchef Whitmarsh, der sagt: "Insgesamt war dieser Tag aus vielerlei Hinsicht eine Enttäuschung für uns, doch unser Tempo im Nassen war ordentlich. Wir haben also genug Gründe, um vorsichtig optimistisch ins Rennen zu gehen." Allerdings hätte sich Whitmarsh schon für das Qualifying etwas mehr ausgerechnet, denn die McLaren-Autos lagen im Nassen prima.

"Als es in Q3 nass war, war Jenson der zweitschnellste Fahrer auf der Strecke. Platz sechs ist daher zwar ein gutes Ergebnis, doch wir wären sicher noch weiter vorn gewesen, wenn der Regen bis zum Ende der Einheit angehalten hätte. Jenson hat aber klasse Arbeit geleistet. Das muss man sagen", so Whitmarsh. Er fügt hinzu: "Jenson befindet sich in einer guten Ausgangslage für den Grand Prix.

"Checo hatte einen etwas frustrierenden Nachmittag. Ihm fehlte eine oder zwei Sekunden, sonst hätte er noch eine weitere Runde fahren können. Und damit hätte er es locker in Q3 geschafft. Er wird im Rennen aber trotzdem konkurrenzfähig auftreten. Wir rechnen mit Regen. Die feuchten Bedingungen dürften ihm in die Karten spielen, sodass er nach vorn fahren und wichtige WM-Punkte für uns holen kann."