• 29.01.2003 12:37

McLaren: Saisonstart mit "getuntem Gebrauchtwagen"

McLaren wird wie Ferrari mit dem Vorjahresauto in die neue Saison starten, doch unter der Haube steckt viel neue Technik

(Motorsport-Total.com) - Vermutlich erst beim fünften Saisonrennen in Spanien wird der neue MP4-18 zum Einsatz kommen. Das Team will abwarten, bis man den neuen Boliden ausreichend entwickelt hat und er nicht nur zuverlässig sondern auch ausreichend schnell ist. Bis dahin wird man auf das Vorjahresauto MP4-17 setzen, das man als überarbeitete Version unter der Bezeichnung MP4-17D einsetzen wird.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz bei Testfahrten mit dem MP4-17D

Tatsächlich ist der MP4-17D, mit dem man in Melbourne an den Start rollen wird, bei weitem nicht jenes Modell, das das Team beim Saisonfinale in Suzuka eingesetzt hat. So werden unter der Haube einige neue Teile stecken, die bei den Testfahrten in diesem Winter schon dafür gesorgt haben, dass die Silberpfeile ihre Rundenzeiten gewaltig steigern konnten.

"Wir testen ein neues Getriebe und neue Aufhängungsteile und beides zeigt sehr gute Leistungen", wird Testfahrer Alexander Wurz vom 'F1Racing'-Magazin zitiert. Zwar habe man im Moment noch ein paar kleinere Probleme, was allerdings bei neuen Bauteilen normal ist. Das neue Getriebe ist leichter, kleiner und weist vor allem geringere Reibungsverluste auf: "Der MP4-18 wird auch ein völlig neues Getriebe haben, aber die Details sind natürlich geheim", so Wurz weiter.

Der MP4-17D wird leichter und steifer als das Vorgängermodell sein sowie einen niedrigeren Schwerpunkt aufweisen als der MP4-17. Bei den Silbernen ist man fest davon überzeugt, dass das "alte" Auto noch genügend Potenzial besitzt, um einen entscheidenden Schritt nach vorne zu machen: "Speziell im Bereich der Kooperation zwischen Reifen und Chassis machen wir große Fortschritte", erläutert Wurz.

Der Österreicher hat im neuen MP4-18 bereits zur Sitzprobe Platz genommen, die Aussage von Adrian Newey, wonach das Auto "ganz anders" aussehen wird als die anderen Boliden, kann er aber nicht unterstreichen: "Das Reglement ist inzwischen so eng gefasst, dass es schwierig ist, irgendwelche radikal anders aussehenden Komponenten zu entwickeln. Dennoch wird man einige Änderungen bemerken. Doch in erster Linie wurde an Details gefeilt."

Mit dem neuen Auto möchte man "ab Saisonmitte" mit Ferrari um Siege fahren: "Es gibt natürlich keine Garantien, aber wer Ron Dennis und Norbert Haug kennt, weiß, dass ihnen der zweite Platz überhaupt nicht zusagt!" McLaren-Teammanager Martin Whitmarsh weiß, dass auf sein Team noch viel Arbeit zukommt: "Hut ab vor Ferrari, sie haben fantastische Arbeit geleistet, wir haben nicht gut genug gearbeitet, aber wir arbeiten daran, dies gerade zu rücken."