• 11.10.2013 12:36

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

McLaren: Perez-Crash mit Folgen

Nicht nur die verlorene Erfahrung auf der Strecke wirft McLaren nach dem Unfall von Sergio Perez am Freitag in Suzuka zurück

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button beendete das 2. Freie Training zum Großen Preis von Japan mit 1,060 Sekunden Rückstand auf der neunten Position. Teamkollege Sergio Perez kam mit 1,857 Sekunden Rückstand auf Position 16. Der Mexikaner verlor nach acht Runden die Kontrolle über sein Auto und schlug ziemlich heftig in die Reifenstapel ein. Dabei wurde eine Verzögerung von 18 g gemessen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez hatte Glück, dass er sich beim Unfall nicht verletzte Zoom

Der Rennfahrer hatte Glück, bis auf einen kleinen Schlag auf den Arm, der mit einem Eisbeutel behandelt wurde, kam Perez ohne Verletzungen davon. Das Chassis ist jedoch ebenso wenig zu gebrauchen wie das Getriebe.

"Es ist großartig, hier auf der Strecke zu sein", so Button. "Wir haben während des Tages gesehen, dass sich einige Fahrer Fehler leisteten, aber das ist die Natur dieses Ortes, er verzeiht dir nichts. Natürlich sehen wir nicht gern Unfälle wie jenen von Checo, aber man weiß es zu würdigen, dass man diesen Ort respektieren muss."

Ein "relativ guter Freitag"

"Es war ein relativ guter Freitag. Wir fanden auf dem härteren Reifen eine gute Balance, aber wir müssen nach wie vor noch mit dem weicheren arbeiten, denn wir wir gewinnen noch nicht ausreichend, wenn wir vom härteren auf den weicheren wechseln."

"Während beide Mischungen relativ gut funktionierten glaube ich, dass morgen eine kühlere Wetterfront kommen soll, wir müssen aus diesem Grund vorsichtig sein, was die Richtung betrifft, die wir mit dem Setup einschlagen, um damit am besten umgehen zu können."

"Mein Unfall während des 2. Freien Trainings war mein Fehler", so Perez. "Ich platzierte mein Auto für den Eingang in die letzte Kurve, dabei geriet mein rechtes Hinterrad auf das Gras, und ich verlor einfach die Kontrolle über das Heck."

Perez hatte keine Chance mehr

"Bei der Geschwindigkeit, mit der ich unterwegs war, und mit relativ wenig Auslaufzone, gab es nicht viel Raum, um Geschwindigkeit abzubauen, also krachte ich direkt in die Streckenbegrenzung. Der Einschlag war ziemlich hart, aber glücklicherweise bin ich in Ordnung."

"Der Unfall bedeutete, dass wir nicht die Zeit auf der Strecke erhielten, die wir benötigten, um die Versuche mit viel Benzin und weichen Reifen in unser Programm für den Nachmittag zu integrieren. Aber wir werden in der Lage sein, ein paar der durch Jenson generierten Daten zu nutzen. Unser Ziel für morgen muss es sein, in den dritten Qualifying-Durchgang zu kommen."

"Der Unfall von Checo im 2. Freien Training war natürlich für das Team ein Rückschlag", bilanziert Teamchef Martin Whitmarsh. "Die Hauptsache für uns alle ist jedoch die Tatsache, dass er in der Lage war, trotz des ziemlich heftigen Einschlags unverletzt davon gekommen zu sein. Unglücklicherweise hatte sein Chassis nicht so viel Glück, und es wird über Nacht von den Mechanikern durch den Ersatz ausgetauscht."

Die Kurve 13 fordert jedes Jahr ihren Tribut

"Man kann sagen, dass in den meisten Jahren drei oder vier Leute ihr Auto in der Anfahrt zu Kurve 13 aus der Kontrolle verlieren. Es ist sehr verlockend, auf den Randstein und den Teppich abzudriften. Aber wenn man das tut, und dort mit der Geschwindigkeit bremst, dann trifft man auf eine ziemlich große Bodenwelle. Es waren 18 g, das war bestimmt ein wenig schmerzhaft - aber mehr psychologisch als körperlich. Das war enttäuschend."

"Jenson machte während des Tages gute Fortschritte, beide Seiten der Garage werden sich mehr auf die Daten verlassen müssen, die er am Nachmittag gesammelt hat - besonders in Bezug auf seine Erfahrung auf den weicheren Reifen und seine Arbeit, als er mit mehr Benzin an Bord unterwegs war."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan, Freitag


"Jenson hatte einen vernünftigen Longrun auf beiden Reifen und hat dabei einen guten Job gemacht. Im letzten Sektor hat er einen kleinen Fehler gemacht und Verkehr gehabt, also haben wir nicht die optimale Zeit aus den weichen Reifen holen können. Auf den härteren sah es ganz gut aus, wir waren Fünfter - und sind dann mit den weicheren ein wenig zurückgefallen. Das könnte an uns liegen - oder Verkehr - oder eine gute Runde hinzubekommen."

"Am Vormittag haben wir neben der üblichen Setuparbeit noch an der Aerodynamik gearbeitet", so Sam Michael, Technischer Direktor des Teams. "Beim vergangenen Rennen hatten wir einen neuen Frontflügel eingeführt, den wir dort aber noch nicht gut genug getestet hatten. Er funktionierte zwar schon in Südkorea ganz gut, doch diese Arbeit haben wir hier in Suzuka fertiggestellt. In der zweiten Session haben wir wahrscheinlich noch mehr gelernt."