• 05.10.2012 10:50

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

McLaren ohne Hamilton: Kein Einfluss auf Autodesign

Der Wechsel von Lewis Hamilton von McLaren zu Mercedes bringt die Designer in keine Bredouille - Das Ziel ist auch 2013 der WM-Titelgewinn

(Motorsport-Total.com) - Ingenieure lieben Konstanz. Denn so können sie mit bekannten Parametern zu Werke gehen und müssen sich nicht an neue Gegebenheiten anpassen. Bei McLaren ist das vor der Saison 2013 aber anders, denn der langjährige Fahrer Lewis Hamilton wechselt zu Mercedes und von Sauber stößt Sergio Perez zum Rennstall aus Woking. Das bedeutet mehr Arbeit für die Techniker bei McLaren.

Titel-Bild zur News:

Paddy Lowe und McLaren holen sich Sergio Perez zur Saison 2013 ins Team Zoom

Worauf es dabei besonders ankommt, erklärt Paddy Lowe: "Der wichtigste Aspekt bei der Fahrerfrage ist, wie gut der Pilot ins Auto passt. Das müssen wir uns anschauen, wenn wir Sergio treffen und ihn ins Auto setzen können. Derzeit gibt es dafür aber noch keinen Termin. Wir rechnen da jedoch nicht mit Überraschungen", sagt der Technische Direktor von McLaren vor dem Großen Preis von Japan.

Vor allem nicht, weil Hamilton (1,74 Meter) und Perez (1,73 Meter) fast gleich groß sind. Ein etwas größerer Unterschied bei der Körperlänge ist "normalerweise das größte Problem", meint Lowe. "Hin und wieder musst du vielleicht den Ellbogen mehr Bewegungsfreiheit einräumen. Dann musst du halt noch einmal über die Platzaufteilung nachdenken. Das kann man aber in den Griff kriegen."

Alles Weitere müsse man auf sich zukommen lassen. Zum Beispiel, welche Einstellungen der Fahrstil von Perez erforderlich macht. "Wir müssen schauen, was sich da ergibt", sagt Technikchef Lowe. "Ich weiß nicht, was uns da erwartet. Du lernst von jedem Fahrer etwas dazu. Wo genau die Unterschiede liegen, wird sich zeigen. Du musst halt dafür sorgen, dass das Auto für beide Fahrer funktioniert."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Japan


"Wenn sie einen ähnlichen Fahrstil pflegen, werden sie beim Fahren auf ähnliche Schwierigkeiten oder Vorzüge stoßen. Ich habe das aber nicht als Problem im Hinterkopf, auch nicht als Sorge", meint Lowe, der sich bei der Planung für 2013 übrigens nicht in einem Interessenskonflikt befindet. Die Rennprojekte der aktuellen Saison und des kommenden Jahres laufen schließlich parallel.

"Die Frage ist immer: Wie viel willst du noch in die laufende Saison investieren? Am besten holt man den WM-Titel aber halt in der jeweils aktuellen Saison, statt erst im Jahr darauf eine Investition vorzunehmen", erklärt der Technische Direktor von McLaren. "Die Gefahr ist natürlich immer, dass du im einen Jahr zu viel machst, um dann im darauf folgenden Jahr ins Hintertreffen zu geraten."

"Wir stellen uns quasi im Wochenrhythmus dieser Debatte. Dabei geht es darum, welche Teile des Teams an welchem Projekt arbeiten. Außerdem wissen wir ja um die Herausforderung 2014 Bescheid. Das kommt erschwerend hinzu. Noch dazu unter dem aktuellen Ressourcen-Restriktions-Abkommen (RRA), wobei viele Dinge beschränkt sind. Da musst du entscheiden, wie du die Ressourcen einsetzt."

"Es kostet auf jeden Fall viel harte Arbeit", meint Lowe. Dies gelte auch für 2013, obwohl sich die Regeln erst 2014 umfangreich verändern. "Es ist auch eine große Herausforderung, sich unter einem stabilen Regelwerk zu verbessern. 2013 ist eine Meisterschaft, die wir gewinnen wollen. Wir geben alles, um dann entweder mit Jenson oder unserem neuen Fahrer Sergio als Sieger dazustehen."