McLaren muss Risiken eingehen

Geschäftsführer Jonathan Neale erklärt, warum McLaren in der jetzigen Lage einige Risiken eingehen muss, um das Blatt noch zu wenden

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Geschäftsgührer Jonathan Neale ist zuversichtlich, dass sein Team am Nürburgring besser dastehen wird, als noch beim Heimrennen. Die Rückkehr zum Reglement von Valencia kommt dem McLaren zugute, der in Silverstone klar Federn lassen musste: "Wenn man Silverstone betrachtet, haben uns die Motoren-Regeln härter getroffen, als Ferrari und Red Bull. Das ist ein Fakt, keine Meinung", analysiert Neale.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Sebastian Vettel

Falsches Bild: In der Regel liegen die McLaren hinter den Red Bull

"Wir haben im Vergleich etwa sieben Zehntelsekunden verloren, weswegen wir zurückgefallen sind. Bis dahin waren wir die einzigen ernstzunehmenden Gegner von Red Bull", erklärt er selbstsicher und verweist darauf, dass bis zum Britischen Grand Prix nur Red Bull und McLaren Rennen gewinnen konnten.

"Wir sind mit dem Fortschritt bei Ferrari und der Entwicklung bei Red Bull nicht zufrieden. Unser Job ist es, beide zu schlagen und das ist es, was wir tun werden", bekräftigt der McLaren-Verantwortliche, dessen Team in der Konstrukteurswertung bereits 110 Zähler Rückstand hat. In der Fahrerwertung sieht es ähnlich aus: Jenson Button und Lewis Hamilton liegen jeweils 95 Punkte hinter Sebastian Vettel.

Jonathan Neale und Lewis Hamilton

Jonathan Neale im Gespräch mit dem ehrgeizigen Lewis Hamilton Zoom

In dieser Situation liegt es an McLaren, etwas zu wagen: "In der Formel 1 geht es darum, Risiken einzugehen und die Balance zu treffen. Es ist klar, dass man sehr hart arbeiten muss, wenn man wie wir und Ferrari, von hinten kommt. Bei der Entwicklung des Autos müssen wir sehr viel Druck machen, um die Lücke zu schließen. Es geht um Einstellung, Risiken einzugehen", erkennt Neale gegenüber 'Autosport'.

Besonders schmerzlich war die Niederlage auf heimischem Boden. Ausgerechnet Erzfeind Ferrari triumphierte auf der britischen Insel: "In fortgeschrittenen Teil des Rennens hat Fernando gezeigt, wozu er in der Lage ist. Das zugrundeliegende Tempo von Red Bull wurde erneut bewiesen. Wir betrachten das aufmerksam, sind nicht gerade zufrieden, aber auch nicht gelähmt."

"Wir bestehen, um Rennen zu gewinnen. Solange es mathematisch möglich ist, die Meisterschaft zu gewinnen, ist alles offen. Und auch wenn das nicht so wäre: Wir würden es dennoch versuchen, Rennen zu gewinnen", schildert der McLaren-Geschäftsführer, der voll auf Angriff eingestellt ist: "Ich formuliere es so: Wir werden es Red Bull nicht einfach machen."