• 19.07.2005 13:44

McLaren-Mercedes will beim Heimspiel Boden gutmachen

Voller Zuversicht gehen die "Silberpfeile" in ihr Heimspiel in Hockenheim mit vorentscheidendem Charakter - Wurz wieder mit dabei

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei starken, aber im Endeffekt doch unglücklichen Auftritten, was die Fahrer-WM angeht, muss McLaren-Mercedes beim bevorstehenden Heimrennen in Hockenheim versuchen, endlich am Rückstand von Kimi Räikkönen auf Spitzenreiter Fernando Alonso zu knabbern. Zuverlässigkeit wird dabei nach drei Motorschäden in den vergangenen Wochen eine sehr große Rolle spielen, während die Mission wohl kaum an der Leistungsfähigkeit des MP4-20 wird.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya vor Kimi Räikkönen

Die "Silberpfeile" wollen in Hockenheim ihr vorhandenes Potenzial umsetzen

"Der Kampf um die Weltmeisterschaft ist nach wie vor offen", gab sich Räikkönen im Vorfeld des Grand Prix von Deutschland kämpferisch. "Der MP4-20 hat einen guten Speed und ich will alles geben, um in Hockenheim zu gewinnen und den Abstand zu verkürzen. Ein Heimrennen ist immer etwas Besonderes. Das war in Silverstone so, und das wird auch in Hockenheim so sein. Die Zuschauer auf der Mercedes-Tribüne feuern uns begeistert an und wir wollen ihnen eine gute Show bieten."#w1#

"Gute Balance zwischen viel Abtrieb und hohem Topspeed"

Was das Setup seines "Silberpfeils" angeht, hat der "Iceman" schon recht konkrete Vorstellungen: "Bei der Abstimmung brauchen wir eine gute Balance zwischen möglichst viel Abtrieb und hohem Topspeed. Das gilt vor allem für die Stelle mit der besten Überholmöglichkeit - die Anfahrt zur breiten Haarnadelkurve. Wichtig auch, dass das Auto beim Bremsen stabil bleibt", erklärte der 25-Jährige.

Silverstone-Sieger Juan-Pablo Montoya ist ähnlich optimistisch wie sein Teamkollege: "Nach meinem ersten Sieg für McLaren-Mercedes in Silverstone kann ich das nächste Rennen in Hockenheim, den Mercedes-Heim-Grand-Prix, kaum erwarten", gab der Kolumbianer zu Protokoll. "Ich fahre sehr gern auf dem Hockenheimring und habe dort auch schon gewonnen. Deshalb will ich alles geben, um meinen Erfolg von Silverstone zu wiederholen."

"Eine gute Traktion ist in Hockenheim sehr wichtig, um aus den vielen langsamen und mittelschnellen Kurven gut heraus beschleunigen zu können und mit viel Speed auf die Geraden zu kommen. Auch die Bremsen werden auf dem Hockenheimring stark beansprucht. Deshalb und wegen der erwarteten hohen Temperaturen werden viele Autos mit größeren Lufteinlässen für die Bremsen ausgestattet", fügte der 29-Jährige an.

Comeback von Wurz im dritten "Silberpfeil"

Wieder mit von der Partie ist Alexander Wurz als dritter Fahrer: "Zusammen mit Juan-Pablo und Pedro (de la Rosa; Anm. d. Red.) habe ich in der letzten Woche in Jerez getestet", sagte der Österreicher. "An drei Tagen haben wir zusammen über 2.200 Kilometer zurückgelegt. Dabei haben wir verschiedene Michelin-Reifenmischungen für Hockenheim getestet und uns mit der Aerodynamik und Aufhängung beschäftigt."

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh äußerte sich folgendermaßen: "Das ganze Team hat sich über Juan-Pablos ersten Sieg für McLaren-Mercedes in Silverstone sehr gefreut. Alle arbeiten hart daran, die gute Mannschaftsleistung immer weiter zu verbessern. Dabei werden wir uns vor allem auf die Zuverlässigkeit konzentrieren, um unser Potenzial in den noch ausstehenden acht Rennen voll auszuschöpfen", so der Brite. "Die Streckencharakteristik des Hockenheimrings kommt dem MP4-20 entgegen, das haben unsere Siege in Monaco und Kanada gezeigt. Beide Kurse haben ähnliche Anforderungen wie Hockenheim. Wir wollen den spannenden Kampf um beide Weltmeistertitel fortsetzen."

"Arbeiten daran, dass unser Auto schnell und zuverlässig fährt"

Abschließend meldete sich noch Mercedes-Sportchef Norbert Haug zu Wort: "Nach dem Grand Prix von England haben wir umfangreiche Testfahrten in Jerez unternommen und dabei Fahrzeug und Motor weiter optimiert. Es gab einen Schaden an einem Motor, zwei Motoren absolvierten problemlos über 1.200 und über 1.400 km bei durchgehend höchstmöglicher Belastung. Wir alle arbeiten hart daran, dass unser Auto schnell und absolut zuverlässig fährt und Kimi und Juan-Pablo so die Voraussetzung für bestmögliche Resultate haben", meinte der Deutsche.

Und weiter: "Verständlicherweise ist die derzeit meistgestellte Frage an uns, ob wir den Rückstand von Kimi auf Tabellenführer Fernando Alonso reduzieren und diesen überholen können. Die Antwort ist, wir wissen es nicht, aber wir kämpfen darum, ohne dabei verbissen zu sein", teilte Haug mit. "Positiv bei der aktuellen Betrachtung kurz nach Saisonhalbzeit ist, dass sowohl Kimi wie das Team seit seinem ersten Sieg in Barcelona im Mai mehr Punkte als die Konkurrenz gemacht haben, obwohl wir leider auch Sieg- und Doppelsiegchancen vergaben."