McLaren-Mercedes verliert im WM-Kampf an Boden

Auf die WM-Führung hat Kimi Räikkönen mit Platz vier in Monza Boden verloren, doch an Aufgabe denkt niemand ? "DC" out

(Motorsport-Total.com) - Während vorne Michael Schumacher und Juan-Pablo Montoya den Sieg unter sich ausmachten, konnte der dritte WM-Aspirant, Kimi Räikkönen, heute nicht in den Spitzenkampf eingreifen. Der Finne musste sich mit Platz vier begnügen, war damit aber wenigstens besser bedient als David Coulthard, der kurz vor Schluss ausschied.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen bleibt trotz dem heutigen Resultat im WM-Rennen

An und für sich war es für McLaren-Mercedes ein ruhiges Rennen: Nach dem Start nisteten sich Räikkönen und Coulthard an vierter beziehungsweise fünfter Stelle ein, wo sie wie festgenagelt schienen. Erst im letzten Stint schnupperte der schnellere der beiden "Silberpfeile" ansatzweise am Podium, einen Weg an Barrichello vorbei konnte der "Iceman" aber nicht finden. "DC" musste indes mangels Benzindruck aufgeben.

Noch 20 Punkte zu vergeben, nur sieben Rückstand...

"Im Rennen waren wir recht wettbewerbsfähig, aber die Qualifying-Positionen und die unvermeidlichen Zeitverluste durch Nachzügler haben jeden Gewinn durch unsere Strategie verhindert", erklärte Teamchef Ron Dennis, dem bewusst ist, dass McLaren-Mercedes in Monza nur dritte Kraft war. Und weiter: "Es sind noch 20 Punkte zu vergeben, wir sind sieben zurück ? da ist noch viel zu holen. Wir werden in den verbleibenden zwei Rennen hart kämpfen."

Tatsächlich hatte Räikkönen heute Nachmittag einen erstaunlich guten Speed, für die beiden derzeitigen Top-Teams reichte es aber nicht ganz. Also tat der Finne, was er tun musste ? nämlich sich auf das Wesentliche besinnen und wertvolle Punkte retten. In der Weltmeisterschaft liegt er sieben Zähler hinter Schumacher, doch Indianapolis und Suzuka sollten dem Vorjahreswagen MP4-17D besser liegen als Monza.

"Wir haben gemacht, was möglich war, aber das Podium war nicht drin", teilte der WM-Dritte mit. "Ich war nahe an Rubens dran, aber nicht nahe genug, um ein Manöver zu versuchen. Im Meisterschaftskampf liege ich sieben Punkte hinten und es ist natürlich schwieriger geworden, aber man weiß nie, was in den letzten zwei Rennen passiert. Wir haben damit gerechnet, dass Monza zäh werden würde, aber Punkte geholt zu haben, ist positiv, zumal wie in Indianapolis und Suzuka etwas konkurrenzfähiger sein müssten."

Lange "ruhiges" und "ereignisloses" Rennen für Coulthard

Für David Coulthard war der Nachmittag "ruhig und ereignislos", bis ihm die Technik einen Streich spielte: "Der Motor klang auf einmal unsauber, wodurch Gené aufschließen konnte, und dann ging er ganz aus. Das ganze Rennen über hatte ich Probleme mit der Balance, das Auto übersteuerte und ich konnte in den Kurven nicht so attackieren, wie ich es mir gewünscht hätte. Beim Boxenstopp versuchten wir vergeblich, das zu korrigieren."

Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der Bernie Ecclestone für seinen WM-Tipp (Räikkönen) noch am Freitag als "Durchblicker" bezeichnet hatte, musste nach dem 14. von 16 WM-Läufen ebenfalls zugeben, dass die Chancen geringer geworden sind, an Aufgabe denkt aber auch er noch lange nicht. Im Gegenteil: Wie alle anderen "Silberpfeil"-Verantwortlichen versprühte der Schwabe Optimismus, es doch noch schaffen zu können.

"Mehr als Platz vier war heute nicht möglich, vielleicht Platz drei für Kimi, aber mit einem Defizit von sieben Punkten in der Fahrer-WM ist noch eine Chance vorhanden. Wir werden sicher nicht aufstecken", so Haug. "Es tut mir leid für David, der ein Problem mit fehlendem Benzindruck hatte, was wir erst noch untersuchen müssen." Aber: "Gratulation an Michael Schumacher für diesen verdienten Sieg!"