McLaren-Mercedes mit neuer Nase zur Bestzeit

Mit neuer Frontpartie versaute Räikkönen Ferrari heute die Party in Monza, dennoch bleibt man im silbernen Lager zurückhaltend

(Motorsport-Total.com) - Wie schon vor zwei Wochen in Belgien war Kimi Räikkönen auch heute in Italien Schnellster des zweiten Freitagstrainings. Der McLaren-Mercedes-Pilot kam auf eine Bestzeit von 1:20.846 und war damit zwar nicht Tagesbester, am Nachmittag aber vor den beiden Ferrari-Piloten. David Coulthard kam mit 1,206 Sekunden Rückstand auf den zehnten Platz.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard heute während des Freien Trainings in Monza

Noch vor der ersten Ausfahrt fielen die beiden "Silberpfeile" durch eine neue Frontpartie auf, die zuletzt schon in Silverstone und Monza getestet wurde, aber erst heute zum ersten Mal an einem Rennwochenende verwendet wurde. Die Nase des MP4-19B ist nun deutlich breiter als bisher und erinnert stärker an die Vorbilder von Ferrari und an die neue Konstruktion von Williams. Am wichtigsten ist aber, dass der Auftakt damit gelungen ist.#w1#

Räikkönens schnellste Runde war nicht optimal

"Ein guter Beginn des Rennwochenendes, aber vor uns liegt noch ein langer Weg", erklärte Räikkönen nach seinem ersten Platz. "Das Auto fühlte sich ziemlich gut an, aber meine schnellste Runde war nicht perfekt, denn ich bin stärker herumgerutscht als erwartet. Wir wollen jedoch daran arbeiten, das rechtzeitig vor dem Qualifying in den Griff zu bekommen. Es ist immer schön, Schnellster zu sein, aber wo wir wirklich stehen, wird man erst morgen sehen."

Weniger spektakulär konnte sich Coulthard in Szene setzen: "Wir haben hier letzte Woche getestet und wissen daher, welche Reifen am besten sind. Folglich verbrachten wir die meiste Zeit damit, das Auto an die Bedingungen anzupassen. Wie immer ist es noch früh und ich möchte keine Vorhersagen treffen. Jetzt werden wir mit unserem Programm wie geplant fortfahren und dann können wir uns immer noch freuen, wenn wir auch am Samstag voran liegen", gab er zu Protokoll.

Dennis und Haug werden vorerst nicht euphorisch

Teamchef Ron Dennis ließ sich lediglich ein kryptisches "So weit, so gut" entlocken, während auch Mercedes-Sportdirektor Norbert Haug zurückhaltend blieb: "Ein netter Beginn des Wochenendes, aber es ist zu früh für Vorhersagen. Ferrari bleibt der Maßstab, aber dass wir am Freitag vorne sind, ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass wir uns auf das Rennen vorbereitet haben. Der Plan für morgen ist, uns Schritt für Schritt zu verbessern."

Bei der Analyse der Zeitentabelle fällt auf, dass Räikkönen mit 362 km/h und Coulthard mit 360 km/h Top-Speed bei der Messung vor der ersten Schikane im absoluten Spitzenfeld lagen. Auch die Zeiten im schnellen ersten Sektor waren besser als jene der Konkurrenz, nur im kurvenreichen Infield scheint der MP4-19B in der heutigen Konfiguration Nachteile zu haben, was bei genauerem Hinsehen auf eine flache Flügeleinstellung schließen lässt.