• 04.01.2006 14:10

  • von Fabian Hust

McLaren-Mercedes: Konzentration auf die Zuverlässigkeit

Jonathan Neale, Managing Direktor von McLaren Racing, spricht über die Fortschritte bei McLaren-Mercedes mit der Entwicklung des MP4-21

(Motorsport-Total.com) - Nach der enttäuschenden Saison 2004 konnte McLaren-Mercedes im vergangenen Jahr einen großen Schritt nach vorn machen und man hatte das unter dem Strich schnellste Auto im Feld. Jedoch stand dem Renault-Team das insgesamt bessere Auto zur Verfügung, weil der "Silberpfeil" nicht zuverlässig genug war. Damit man in der kommenden Saison nicht abermals den WM-Titel an die Konkurrenz verliert, arbeitet man derzeit hart daran, den MP4-21 nicht nur schnell, sondern von Anfang an auch zuverlässig zu bekommen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa bei den Testfahrten mit Interimsauto und V8-Motor

Noch hat man mit dem neuen Boliden jedoch keinen Testkilometer abgespult. Mit verantwortlich für die Entwicklung des neuen Autos ist Jonathan Neale, Managing Direktor von McLaren Racing: "Meine Aufgabe beim MP4-21 ist es, sicher zu stellen, dass wir uns klare Ziele in Bezug auf das Auto gesetzt haben. Das heißt nicht, dass ich die Spezifikationen für das Auto schreiben kann, aber dass ich sicher stellen kann, dass vom McLaren Racing-Chefingenieurs-Stab ein Auto gebaut wird, von dem wir alle ausgehen, dass es konkurrenzfähig ist."#w1#

Neale ist zudem dafür verantwortlich, sicher zu stellen, dass alle dem Team zur Verfügung stehenden Ressourcen richtig angewandt werden und ein Programm verabschiedet wird, mit dem man die technischen Vorgaben erreichen kann: "Wir müssen unsere Ziele auf den Zeitplan ausrichten, müssen entscheiden, wann kritische Entscheidungen getroffen werden müssen, auf welcher Basis wir diese treffen und wer solche Entscheidungen trifft."

"Das Programm macht gute Fortschritte." Jonathan Neale

Bisher testete McLaren-Mercedes mit dem Interimschassis, das bereits den V8-Motor von Mercedes im Heck hatte: "Unser Hauptaugenmerk galt der Entwicklung des Motors und der Arbeit am Kühlsystem, aber auch wichtiger Reifenentwicklung mit Michelin im Hinblick auf die Rückkehr auf Reifen, die nur eine kurze Distanz gefahren werden. Das Programm macht gute Fortschritte, jedoch ist es noch früh und die Spezifikationen von Chassis und Motor verändern sich im Moment stark, da wir weitere Informationen sammeln."

Am 11. Januar wird das Team die Versuche nach der Weihnachtspause wieder aufnehmen, doch schon längst wurden einige Teile für den MP4-21 auf der Strecke ausprobiert, darunter zum Beispiel Teile des Bodyworks oder die Aufhängung und natürlich der V8-Motor: "Man kann kein spezifisches Datum festlegen, an dem wir mit dem Test von Komponenten für den MP4-21 angefangen haben, denn man entwickelt auf einer kontinuierlichen Basis. Als Schlüsselmoment würde ich den September nennen, als der V8-Motor in Silverstone sein Debüt gab."

MP4-21 in zwei bis drei Wochen erstmals auf der Strecke

Im Moment sieht die Zeitplanung des Teams vor, dass der MP4-21 zum ersten Mal Mitte bis Ende Januar auf die Strecke gehen wird: "Das ist jedoch wie immer abhängig von Veränderungen, denn wir finalisieren noch die Basisspezifikation", so Neale.

Bis zum Saisonstart am 12. März will das Team in "jeder zur Verfügung stehenden Woche" Versuche unternehmen: "Wenn das neue Auto erst einmal da ist, konzentrieren wir uns auf Haltbarkeitstests, prüfen die Software, das System und die 11.500 Auto-Teile, von denen 90 Prozent anders sind als beim MP4-20."

"Dann werden wir uns darum kümmern, Upgrade-Pakete für das Auto stufenweise einzuführen. Zum Beispiel wurde die Aerodynamik-Spezifikation im späten Oktober, frühen November festgelegt und seitdem hat das Aerodynamik-Team an einer Serie von Leistungsverbesserungen gearbeitet, die an das Auto geschraubt werden, bevor sich die Autos auf den Weg zum ersten Grand Prix nach Bahrain machen. Dieser Prozess wird im Verlauf der Saison fortgesetzt."