• 07.09.2004 16:25

  • von Fabian Hust

McLaren-Mercedes in Monza "alles andere als Favoriten"

"Silber" will den Aufwärtstrend in Monza fortsetzen, ein weiterer Sieg wäre optimal, ein Platz auf dem Podium wünschenswert

(Motorsport-Total.com) - Im 14. Anlauf hat es für das McLaren-Mercedes-Team beim Großen Preis von Belgien endlich mit dem ersten Saisonsieg geklappt. Auch in Monza dürften die Silberpfeile bei der Musik sein, denn das Leistungsdefizit im Motorenbereich scheint man fast komplett wettgemacht zu haben. Kein Wunder also, dass das Team nach dem großen Motivationsschub von Spa das Rennen "in der Höhle des Löwen" in Monza kaum erwarten kann.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kann Kimi Räikkönen der Konkurrenz auch in Monza den Diffusor zeigen?

Kimi Räikkönen: "Ich freue mich wirklich darauf, an diesem Wochenende nach dem Ergebnis von Spa wieder Rennen zu fahren. Das Auto ist wirklich gut gelaufen, wie das der Sieg und die schnellste Rennrunde gezeigt haben, und hoffentlich werden wir dort wieder vorne mit bei der Musik sein. In Monza haben wir in der Vergangenheit ein paar tolle Zweikämpfe gesehen und es wäre schön, wenn sich dieser Trend an diesem Wochenende fortsetzen würde."#w1#

Monza ist für Räikkönen "eindrucksvoll"

"Auch wenn es an der Strecke viele Veränderungen gegeben hat, ist es dank der schnellen und flüssigen Kurven wie der 'Parabolica' und den langen Geraden immer noch eindrucksvoll hier zu fahren, auch wenn diese nun natürlich von den Schikanen unterbrochen werden, wo man eine gute Traktion benötigt", so der Finne weiter, der 2003 mit Platz vier seine bisher beste Startposition in Monza herausfuhr. Im Rennen war ein vierter Rang im gleichen Jahr das bisher beste Resultat.

"Die 'Parabolica' ist die wichtigste Sektion der Strecke und es macht Spaß, dort zu fahren, weil man am absoluten Limit ist", erklärt der 24-Jährige. "Wir bauen 50 Prozent unseres Speeds ab, wenn wir von der Geraden kommen, um die Kurve anzufahren. Es ist jedoch wichtig, dass man so viel Geschwindigkeit wie möglich durch die Kurve mitnimmt, da sie einen auf die Hauptgerade zurückführt."

Coulthard will auf das Podium

David Coulthard: "Nach der Gesamtleistung, die wir als Team in Spa gezeigt haben, war es großartig, vergangene Woche nach Monza wieder zu testen, um uns zu helfen, weiterhin nach vorne zu kommen. Es war ein positiver Test und hoffentlich werden wir erneut um Podiums-Positionen kämpfen können."

"Monza ist die schnellste Strecke, auf der wir im Verlauf der Saison fahren. Wir erreichen hier eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 255 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h. Auch wenn es durch und durch eine Power-Strecke ist, ist die Präzision wichtig", so der Schotte weiter. "Weil wir mit so wenig Abtrieb fahren, wirkt sich jeder Fehler mehr aus, besonders in den Eingängen der Kurve oder über den Unebenheiten im Asphalt der Strecke."

Coulthards Monza-Bilanz ist "stark wechselhaft"

Der 33-Jährige hat eine gemischte Beziehung zu Monza. Auf der einen Seite konnte er hier 1997 gewinnen, auf der anderen Seite fiel er bei zehn Starts satte sieben Mal aus, davon alleine zwei Mal durch Dreher und ein Mal durch eine Kollision. Der Kurs ist fehlerträchtig, das weiß auch "DC": "Wir verwenden in Monza die Randsteine sehr stark, besonders in den Schikanen und das sorgt dafür, dass man mit einem weicheren mechanischen Setup als normal fährt, um die Leistung der Autos auf diesem Gebiet zu optimieren."

Verbessertes Aerodynamik-Paket für wenig Abtrieb

McLaren-Managing-Direktor Martin Whitmarsh: "Das Ergebnis des Belgien-Grand-Prixs war natürlich ein Motivationsschub für das Team und wir wollen diesen Schwung mit nach Monza nehmen, wo wir das Gefühl haben, dass wir gut in Form für ein konkurrenzfähiges Rennen sein werden."

"Zusammen mit der Mehrheit der Teams haben wir in den zwei Wochen zwischen den Rennen die Tests aufgenommen, wo wir ein umfangreiches Programm abgeschlossen haben. Dies hat die Arbeit an einem modifizierten Aerodynamik-Paket für den Italien-Grand-Prix beinhaltet, bei dem natürlich der Front- und Heckflügel so eingestellt wird, wie das für wenig Abtrieb benötigt wird."

Grünes Licht auf dem Reifensektor

"Zusammen mit unserem Partner Michelin haben wir auch einen intensiven Reifentest abgeschlossen. Während des Tests in Monza haben wir keine Reifenprobleme gehabt und glauben, dass die Zwischenfälle, die wir in Spa durch Reifenschäden verursacht gesehen haben, entweder durch Randsteine oder Trümmerteile verursacht worden sind."

Haug sieht McLaren-Mercedes nicht als Favoriten an

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Kimis Sieg in Spa war eine Belohnung für die harte Arbeit des Teams bei der Weiterentwicklung des MP4-19B während den letzten fünf Rennen seit dessen Debüt. Der kommende Italien-Grand-Prix ist eine neue Herausforderung für unsere Fahrer und das Team. Monza ist der schnellste Kurs im Kalender bei Durchschnittsgeschwindigkeiten von mehr als 250 km/h pro Runde und Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 360 km/h."

"Hervorzuheben sind bei dieser Strecke die langen Geraden mit den drei engen Schikanen, wo die Fahrer hart aus hohen Geschwindigkeiten abbremsen müssen, was die Bremsen stark belastet. Der Hochgeschwindigkeitskurs von Monza ist auch für die Motoren anspruchsvoller als jede andere Strecke, da auf mehr als 75 Prozent der Runde mit Vollgas gefahren wird. Auch wenn wir in Spa gewonnen haben, sind wir in Monza alles andere als die Favoriten, aber jeder im Team ist heiß darauf, den Aufwärtstrend fortzusetzen."

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