McLaren-Mercedes dominiert am Samstagmorgen

Räikkönen/Montoya waren im vierten Freien Training vor den Renault-Piloten am schnellsten - Ferrari um einige Zehntel zu langsam

(Motorsport-Total.com) - Mehr als 25 Grad Luft- und 40 Grad Asphalttemperatur schon in den frühen Morgenstunden sorgten während des vierten Freien Trainings am Nürburgring für eher ungewohnte, aber umso idealere Eifelverhältnisse. Die 20 Fahrer nutzten diese Bedingungen für ihre Vorbereitung auf das entscheidende Qualifying am Nachmittag und waren entsprechend viel auf der 5,148 Kilometer langen Strecke unterwegs.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen ist nun der erklärte Topfavorit auf die Pole Position

Bis wenige Minuten vor Schluss lag Juan-Pablo Montoya (McLaren-Mercedes/+ 0,109/13 Runden) überraschend in Führung, der Kolumbianer wurde aber noch von seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen, der in der zehnten seiner elf Runden eine Bestzeit von 1:29.680 markierte, abgefangen. Die "Silberpfeile" wirkten dabei stets souverän und sind für Qualifying und Rennen klar zu favorisieren. Auch die Balance des MP4-20 scheint zu stimmen.#w1#

McLaren-Mercedes und Renault überlegen

Konkurrenz machte McLaren-Mercedes im vierten Freien Training nur Renault, wobei Fernando Alonso (3.) und Giancarlo Fisichella (4.) um 0,307 beziehungsweise 0,391 Sekunden an Räikkönens Bestzeit vorbeischrammten. Gemeinsam absolvierten die beiden 29 Runden, womit Renault zu den fleißigeren Teams des Vormittags gehörte. Unmittelbar dahinter wurde Jarno Trulli (Toyota/12 Runden) Fünfter, allerdings schon mit einem Respektabstand von 0,872 Sekunden.

BMW WilliamsF1 Team Fahrer Nick Heidfeld tankte erst ganz zum Schluss Benzin ab, hatte sogar Vorsprung bei der ersten Zwischenzeit, landete schlussendlich aber mit 0,879 Sekunden Rückstand auf dem soliden sechsten Platz. Der Deutsche absolvierte neun Runden, genau wie sein Teamkollege Mark Webber, dessen schnellster Versuch von einem langsameren Fahrzeug zunichte gemacht wurde. Der Australier landete daher mit 2,374 Sekunden Rückstand nur auf Platz 13.

Die beiden Schumacher-Brüder fielen kaum auf, zählen nicht zu den Favoriten. Zwar mischte Ralf als Achter im Toyota relativ gut mit, obwohl auch ihm etwas mehr als eine Sekunde auf die Spitze fehlte, aber Michael (14 Runden) konnte seinen Rückstand selbst mit fast neuen Reifen nicht auf weniger als 1,3 Sekunden verringern. Der siebenfache Weltmeister leidet daran, dass die Bridgestone-Reifen auf eine Runde nicht schnell genug sind, und musste sich aus diesem Grund mit Platz zehn begnügen. Ein Ausritt in der Mercedes-Arena rundete das verkorkste Gesamtbild ab. Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,769/10 Runden) wurde Elfter.

Liuzzi vor Coulthard, Massa vor Villeneuve

Dahinter versammelten sich die üblichen Verdächtigen, wobei Vitantonio Liuzzi (12/+ 1,892/17 Runden) bei Red-Bull-Cosworth diesmal schneller war als der routinierte David Coulthard (15./+ 2,492/14 Runden). Sauber-Petronas-Pilot Felipe Massa wurde 14. und hängte seinen Teamkollegen Jacques Villeneuve ebenfalls recht deutlich ab. Letzterer landete auf Rang 16 mit 3,460 Sekunden Rückstand. Massa war um 1,061 Sekunden schneller.

Für den einzigen gröberen Zwischenfall der Session sorgte bereits nach 14 Minuten Nahrain Karthikeyan, der seinen Jordan-Toyota beim Anbremsen der ersten Kurve außer Kontrolle verlor. Genau wie bei seinem Teamkollegen Monteiro im dritten Freien Training überbremste das Heck, wodurch das Auto nicht mehr auf der Strecke zu halten war. Monteiro und Karthikeyan waren übrigens wieder langsamer als Christijan Albers (Minardi-Cosworth/+ 4,297/16 Runden), der den guten 17. Platz erreichte.

Vor dem entscheidenden Qualifying mit Rennbenzin, das um 13:00 Uhr am Nürburgring beginnen wird, ist damit Räikkönen der erklärte Favorit auf die Pole Position, wobei sich grundsätzlich alles auf einen Zweikampf zwischen McLaren-Mercedes und Renault zuspitzt. Ferrari ist den Problemen noch nicht ganz Herr geworden, sollte aber zumindest für die Top 10 in Frage kommen und etwas besser aufgestellt sein als zuletzt in Monaco.