McLaren-Mercedes beendet ersten Test in Orange

Mit einem Regenreifentest ließ McLaren-Mercedes heute in Jerez die Testwoche ausklingen - MP4-20B fiel durch mehrere technische Defekte auf

(Motorsport-Total.com) - Als McLaren-Mercedes Anfang dieser Woche erstmals im orangefarbenen Interimsoutfit in Jerez auf die Strecke ging, blieb Pedro de la Rosa gleich nach ein paar Metern mit einem Softwareproblem stehen. Der Spanier rollte auch an den folgenden Tagen mehrfach aus, genau wie sein Teamkollege Gary Paffett; insgesamt sei der Test in Südspanien aber positiv verlaufen, heißt es seitens des britisch-deutschen Rennstalls.

Titel-Bild zur News: McLaren-Mercedes im Kiesbett

Die orangefarbenen McLaren-Mercedes' mussten oft abgeschleppt werden

Heute rückten die orangenhäutigen "Silberpfeile" zum letzten Mal in dieser Woche aus, ehe sie am kommenden Dienstag - ebenfalls in Jerez - wieder ins reguläre Testgeschehen eingreifen werden. Auf dem Programm standen Regenreifenversuche auf künstlich bewässerter Strecke für Michelin, wobei besonderer Wert darauf gelegt wurde, die Bedingungen möglichst konstant zu gestalten. Nur so konnten die Reifeningenieure echte Anhaltspunkte gewinnen.#w1#

Reifentests mit Michelin standen im Vordergrund

"Wir hatten eine konstruktive Woche in Jerez, vor allem in Bezug auf die Arbeit mit Michelin", gab de la Rosa zum Abschluss zu Protokoll. "Inzwischen verstehen wir ganz gut, wie wir die Performance der Michelin-Reifen am besten verstehen und maximieren können. Der heutige kontrollierte Regentest war ebenfalls hilfreich, weil wir die Wassermenge auf der Strecke selbst bestimmen konnten. Dadurch konnten wir angemessene Gummimischungen und -konstruktionen wirklich einordnen. Wenn es wirklich regnen würde, wie gestern Nachmittag, wäre das nicht möglich."

Die Defekte, die von einem Teaminsider gegenüber 'F1Total.com' als "bedenklich" eingestuft wurden, tat der Spanier als "kleinere Schwierigkeiten mit der Software" ab: "Das hängt damit zusammen, dass die Software neben den Reifen ein weiterer Kernbereich unserer Weiterentwicklung ist. Da sind solche Kinderkrankheiten nicht ungewöhnlich."

Hat Mercedes noch ein Motorenproblem mit dem V8?

Gary Paffett

Gary Paffett war in Jerez erstmals als offizieller Testfahrer im Einsatz Zoom

Schon im Dezember musste McLaren-Mercedes laut 'Bild'-Zeitung drei Motorschäden mit den neuen V8-Triebwerken hinnehmen, und am Donnerstag rollte de la Rosa wieder mit einem kaputten Mercedes-V10 aus - das Aggregat hatte sein Kilometerlimit beinahe erreicht. Doch warum wurden in Jerez eigentlich Motoren aus dem Vorjahr und nicht die neuen V8-Kraftpakete getestet? Laut Teamangaben nur deshalb, weil die Montagepunkte des MP4-20B und des neuen MP4-21, der Ende Januar debütieren soll, unterschiedlich sind und man sich voll auf den Neuwagen konzentrieren möchte, was die Produktion angeht...

Neben den leidigen Defekten stand natürlich vor allem Neo-Testfahrer Paffett im Vordergrund, der seinen ersten offiziellen Auftritt als fester McLaren-Mercedes-Bestandteil hatte: "Es war eine wirklich interessante Woche für mich", sagte der amtierende DTM-Champion. "Die Tests sind solide verlaufen, mit guten Runs am Mittwoch und Donnerstag. An beiden Tagen konnte ich mein geplantes Programm absolvieren."

"Bis der MP4-21 fertig ist, stehen die Reifentests mit Michelin natürlich im Mittelpunkt, und dadurch, dass wir jeden Tag viele Kilometer zurücklegen konnten, bekamen wir recht nützliches Feedback", fuhr der 24-jährige Brite fort. "Nur der Freitag war mit den vielen Unterbrechungen ein bisschen frustrierend. Zweimal blieb ich selbst mit kleineren Softwareproblemen im Elektronikbereich stehen, aber das gehört zum Testen dazu. Alles in allem war es eine gute Woche."