• 18.06.2002 15:12

  • von Fabian Hust

McLaren lernt von Ferrari - DC: "Lauter Wahnsinnige"

Newey schaut sich bei der Renovierung des McLaren-Teams etwas bei Hauptgegner Ferrari um ? Coulthard mit realistischen Zielen

(Motorsport-Total.com/sid) - McLaren-Mercedes lernt vom Formel-1-Branchenprimus Ferrari und Michael Schumacher. "Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einem Team von Spezialisten. Ferrari hat es vorgemacht", erklärte McLaren-Technikchef Adrian Newey in einem Gespräch mit der Fachzeitung 'Autosprint'. Momentan sei er hauptsächlich damit beschäftigt, ein Team von Ingenieuren aufzubauen und nicht damit, ein neues Auto zu entwerfen. "Mir würde es gefallen, eine Struktur aufzubauen, in der meine Rolle nicht mehr so wichtig ist, sondern in der ich nur noch beratend tätig bin. Ich bin dabei, McLaren umzustrukturieren", meinte Newey.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Adrian Newey grübelt wie er McLaren wieder nach vorne bringen kann

Vorbild sei dabei das von Ross Brawn geführte Ferrari-Modell - auch für den Toppiloten David Coulthard. Er werde sich auch in Zukunft nur gelegentlich an der Spitze zeigen können, wenn die Führenden Probleme haben: "Die BMW-Williams kommen mir momentan etwas zerbrechlich vor, Ferrari jedoch ist solide wie immer."

Deshalb ist für den Schotten der Weltmeistertitel auch an Michael Schumacher vergeben und ein zweiter Platz für ihn wäre "eine Gewaltleistung" des Teams. Das Leben in der zweiten Reihe gefällt Coulthard allerdings nicht: "Das Leben im Mittelfeld ist ziemlich schwierig - das sind doch alles Wahnsinnige dort." Der derzeitige WM-Vierte Coulthard war mit dem Sieg in Monaco und Platz zwei in Montreal zuletzt allerdings in die Spitze zurückgekehrt.

Laut Newey habe man im Moment vor allem wegen der Reifensituationen einen so großen Rückstand auf die Konkurrenz: "Unser Auto hat eine andere Balance als Williams oder Renault. Also haben wir auch andere Ansprüche, die leider allem entgegenlaufen, was die anderen Autos brauchen, um schnell zu sein. Für uns sind die Hinterreifen wichtiger, für die anderen die Vorderreifen. Auf die Wünsche der anderen ist wohl eher eingegangen worden. Als wir zusammen mit Ferrari bei Bridgestone waren, da waren unser Anforderungen ungefähr gleich."