McLaren jagt Red Bull: "Du musst daran glauben"

Während Christian Horner nichts von einer unglaublichen Dominanz wissen will ("Der Schein trügt"), klammert sich Martin Whitmarsh an die Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Ein Blick auf die Gesamtwertung in der Formel 1 zeigt nach wie vor die gewaltige Dominanz von Red Bull. Acht Rennen vor dem Ende der Formel-1-Saison liegt der österreichische Rennstall mit 383 Zählern deutlich vor McLaren-Mercedes (280 Punkte) und Ferrari (215).

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Martin Whitmarsh

Christian Horner und Martin Whitmarsh: Die Duelle werden zunehmend härter

Den Konkurrenten ist es jedoch gelungen, den gewaltigen technischen Vorsprung von Red Bull in den vergangenen Monaten sukzessive zu reduzieren. Dennoch ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, Sebastian Vettel und seinen Arbeitgeber im Kampf um den WM-Titel noch zu schlagen.

"Rechnerisch ist es schier unmöglich, aber du musst natürlich weiterhin daran glauben", so McLaren-Mercedes-Teamchef Martin Whitmarsh im Interview mit der 'BBC'. "Derzeit haben wir es einzig und alleine darauf abgesehen, Rennen zu gewinnen. Wir können nicht kontrollieren, wie gut sich Red Bull verkauft."

"Wir müssen einfach versuchen, unser Bestes geben", gibt der Brite die Marschrichtung vor. "Sollten wir noch ein paar Grands Prix gewinnen können, prima. Unser Rückstand ist allerdings groß. Aufgeben werden wir trotzdem nicht, sondern weiterhin Druck machen."

Horner: "Der Schein trügt"

Sein Red-Bull-Kollege Christian Horner möchte hingegen nichts von der vielfach beschriebenen Dominanz seines Teams wissen: "Der Schein trügt, denke ich. Wir hatten vom ersten Rennen in Melbourne an quasi in jedem Grand Prix mindestens einen harten Konkurrenten."

Es sei nicht in erster Linie auf den Leistungsvorteil des Teams zurückzuführen, dass der Vorsprung in der Gesamtwertung so groß ist: "Wir packten sich uns bietende Gelegenheiten eben mit beiden Händen beim Schopfe. Es gelang uns einfach, unsere Leistung auch umzusetzen."

Sechs Fahrer mit Siegchancen

Dem Briten ist bewusst, dass es in den kommenden Wochen wohl härter zugehen wird: "Jetzt befinden wir uns in einer Phase der Saison, in der die Teams ein bisschen näher zusammengerückt sind. Sechs Fahrer reisen nun an die Strecke und dürfen sich Chancen auf den Sieg ausrechnen."

In den Großen Preis von Belgien geht Sebastian Vettel von der Pole-Position ins Rennen, Lewis Hamilton vom zweiten Rang: "Wir würden gerne wieder gewinnen, doch Red Bull sieht sehr stark aus", so Whitmarsh. "Es macht aber keinen Sinn, Vorhersagen anzustellen. Wir haben es ja in der Qualifikation gesehen und im Rennen ist es genau so: Alles Mögliche kann passieren."

¿pbvin|512|4002|mclaren|0|1pb¿"Es handelt sich um eine fantastische Strecke und die Jungs machen richtig viel Druck. Red Bull führt die Gesamtwertung souverän an, also geht es für uns darum, möglichst viele Rennen zu gewinnen. Sie werden es uns nicht einfach machen und auch Ferrari wird uns Gegenwehr leisten. Wir hatten eine Pause und viele Teams haben Verbesserungen an die Strecke gebracht. Red Bull, Ferrari und McLaren sehen ziemlich stark aus."

Holt sich Red Bull endlich den Belgien-Sieg?

Horner hofft hingegen, dass es endlich mit dem ersten Sieg auf dem Ardennen-Kurs klappt: "In den vergangenen Jahren kamen wir hier stets nur auf Rang zwei ins Ziel. Diese Strecke kommt uns bei unseren wichtigsten Stärken nicht gerade entgegen. Die Sektoren eins und zwei sind doch sehr auf PS ausgelegt."

"Wir sind aber fest entschlossen, auch hier endlich einmal einen Volltreffer zu landen. Beide Fahrer sind bester Dinge, denn sie haben eine gute Sommerpause hinter sich. Das gesamte Team ist sehr motiviert, an diesem Wochenende ein gutes Ergebnis einzufahren."