McLaren: Ein Jahr nach "GP2-Motor"-Spruch deutlich stärker

Fast ein Jahr nach Fernando Alonsos Honda-Demütigung liegen beide McLaren auf der Motorenstrecke Monza in den Top 10: Wieso die Piloten sogar auf Punkte hoffen

(Motorsport-Total.com) - Die Honda-Ingenieure haben Fernando Alonsos Funkspruch heute noch im Ohr. "Ich werde wie ein GP2-Auto überholt", demütigte der Spanier in Suzuka vor fast einem Jahr den japanischen Antriebshersteller. "GP2-Motor!" Heute rangieren beide McLaren-Piloten auf der Motorenstrecke Monza in den Top 10 - wohlgemerkt nur im Freitag-Training, aber immerhin.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

In Monza gut in Schuss: Mit McLaren ist auch auf schnellen Kursen zu rechnen Zoom

Fernando Alonso fehlten im Gesamtklassement auf Platz sieben 1,458 Sekunden, Jenson Button auf Platz zehn 1,748 Sekunden. "Das ist für uns mit Sicherheit die schwierigste Strecke, aber wir können es im Qualifying in Q3 schaffen", prognostiziert der Brite. "Unser Tempo unterscheidet sich nicht gravierend von anderen Freitagen, und das Auto funktioniert den Umständen entsprechend gut."

Den Großteil der Zeit verliert man im letzten Sektor, wo Abtrieb gefragt ist, was darauf hindeutet, dass die McLaren-Flügel in Monza besonders flach gestellt sind, damit man die Honda-Schwäche ausgleichen kann.

"In Sektor 3 gibt es mittelschnelle Kurven, in Sektor 1 sind es langsame Kurven", vergleicht der Brite. "Das erfordert unterschiedliche Dinge vom Auto. Wir fahren mit relativ wenig Abtrieb, haben viel Flügel weggenommen." Den Rückstand auf Alonso erklärt er damit, dass er in seiner schnellsten Runde von Kimi Räikkönen aufgehalten wurde.

Das Fazit ist aber klar positiv: "Ich bin zufrieden. Auch das Longrun-Tempo war in Ordnung, obwohl wir noch etwas daran arbeiten müssen, damit wir Punkte holen können." Teamkollege Alonso, der in Spa mit Platz sieben punktete, hatte am Ende des ersten Trainings mit einem Hydraulikleck zu kämpfen. Als er im zweiten Training nach der Reparatur wieder auf die Strecke ging, streikte plötzlich die Kupplung.

Der Schaden wurde aber rasch repariert, und der zweimalige Weltmeister gibt Entwarnung: "Die gute Nachricht ist, dass es nichts wirklich Großes war und es bei keinem Teil einen Konstruktionsfehler gibt." Das wäre heute durchaus möglich gewesen, denn McLaren probierte einige völlig neue Teile aus. "Diese Prototypen haben wir überprüft." Alonso warnt dennoch davor, die Zuverlässigkeit zu locker zu nehmen: "Wir müssen auf jedes Detail achten, denn sonst könnten wir Punkte verlieren."

Dass diese in Monza möglich sein könnten, glaubt auch er. "Wir haben in Monza nicht erwartet, mit beiden Autos in den Top 10 zu sein", zeigt sich Alonso überrascht. "Wir müssen aber am Boden bleiben, denn im Qualifying könnten wir etwas zurückfallen. Hoffentlich können wir in die Nähe von Q3 kommen. Wenn wir es wirklich in Q3 schaffen, dann wäre das eine Überraschung."