• 20.05.2011 00:18

  • von Ziegler, Fritzsche & Rencken

McLaren: "Bislang lief es nicht schlecht für uns"

Jenson Button und Lewis Hamilton bereiten sich auf einen intensiven Freitag vor, um mit neuen Teilen den Rückstand auf Red Bull deutlich zu verkürzen

(Motorsport-Total.com) - Für das britische McLaren-Team steht der Freitag in Barcelona völlig im Zeichen der Entwicklung. Die Mannschaft um Jenson Button und Lewis Hamilton wird zahlreiche Neuerungen überprüfen und plant dementsprechend ein großes Fahrprogramm, um den Piloten viel Zeit zur Evaluierung der Elemente einzuräumen. Dies ist auch bitter nötig, schließlich ist Red Bull nach wie vor die große Nummer eins.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Lewis Hamilton

Jenson Button und Lewis Hamilton wollen Red Bull bald einen heißen Tanz bieten

Unter anderem, weil die Titelverteidiger bereits mit einer sehr guten Basis in die Saison gehen konnten, wie Button in Barcelona festhält. "Red Bull ist uns allen einen Schritt voraus. Es wird schwierig, den Rückstand aufzuholen. Sie begannen das Jahr nämlich mit einem sehr guten Auto. Zudem seien die Voraussetzungen bei Red Bull prima, um weiterhin eine große Rolle zu spielen.

"Sie verfügen über die entsprechenden Ressourcen im technischen Bereich und in Adrian Newey auch in der Designabteilung über eine feste Größe", meint Button und merkt an: "Wir tun, was wir können - zumal die Saison bislang nicht schlecht für uns lief." Teamkollege Hamilton stimmt zu und ergänzt, dass McLaren "im Augenblick" recht gut dastehe. Er sei vor Barcelona recht guter Dinge.

"Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende wieder ein gutes Ergebnis einfahren können", sagt Hamilton. "Grundsätzlich will man aber natürlich immer vom ersten Rennen an bei der Musik sein. Ungeachtet dessen ist Barcelona sicher ein Ort, an dem gute Ergebnisse viel wert sind, da man aufgrund der Charakteristik des Kurses darauf aufbauen kann", hält der Ex-Champion fest.

McLaren mit zahlreichen Neuerungen

"Unterm Strich legst du in den ersten Rennen bis Monaco die Basis für den Rest der Saison" - entsprechend wichtig sei der Circuit de Catalunya als Gradmesser für den weiteren Jahresverlauf. Button: "Barcelona ist eine der Strecke, auf der die Aerodynamik des Fahrzeugs eine große Rolle spielt. Wir haben hier einige Updates am Auto, die bereits für die Türkei vorgesehen waren."

"Leider wurden einige davon nicht rechzeitig fertig", erklärt der Brite. Aus diesem Grund habe man in Spanien etwas mehr Neuerungen im Gepäck und stelle sich auf ein arbeitsames Wochenende ein. "Das erste Freie Training wird für uns wohl eher ein Aerotest werden", meint Button. "Im zweiten Training werden wir dann sehen, wo wir stehen, und ob der Schritt nach vorne groß genug war."

"Im zweiten Training werden wir dann sehen, wo wir stehen." Jenson Button

Was letztendlich aber zählt, ist das Rennen am Sonntag. Und dabei kommt es einmal mehr auf die Strategie der Teams an. Deshalb setzte sich Button intensiv mit seinen "Hausaufgaben" auseinander.
"Ich habe mir die jüngsten Rennen mehrmals unter diesem Aspekt angesehen. Es fällt mir nach wie vor sehr schwer, zu verstehen, was die beste Taktik ist", gibt der McLaren-Fahrer zu Protokoll.¿pbvin|512|3695||0|1pb¿

Button: Lieber einen Stopp mehr?

"In Istanbul war ich überzeugt davon, dass wir die richtige Strategie gewählt hatten, indem wir im ersten Stint auf die Reifen aufpassten und drei Stopps einlegten. Dem war aber bekanntlich nicht so. Stattdessen war es sogar ein Vorteil, seine Reifen im ersten Stint hart ranzunehmen, da man dadurch zwangsläufig bei vier Stopps ankam." Aus solchen Erfahrungen müsse man nun eben Lehren ziehen.

"Ich denke, es wird in Zukunft eher darauf hinauslaufen, mehr als weniger Boxenstopps einzulegen", meint Button. "Mit dieser Einstellung werde ich hier in Barcelona hoffentlich besser aussehen als noch in Istanbul." Wie Hamilton hinzufügt, brauche es allerdings unbedingt "gute Reifenwechsel", um die Leistung auf der Strecke nicht wieder zu verlieren. "Die Stopps sind wohl der entscheidende Faktor."

"Die Stopps sind wohl der entscheidende Faktor." Lewis Hamilton

"Angenommen, du fährst jede Runde eine Zehntelsekunde schneller als in der Runde zuvor und fährst in 20 Runden ein Polster von zwei Sekunden heraus. Dann gehst du an die Box, verlierst zehn Sekunden und alles war umsonst. Die Boxenstopps in Kombination mit der Strategie können einen großen Unterschied machen. Gleichzeitig kommt dem Fahrer eine sehr große Verantwortung zu."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Spanien


Auch Barcelona steht im Zeichen der Reifen

Die McLaren-Piloten und ihre Konkurrenten müssen 2011 vor allem reifenschonend fahren. Eine solche Herangehensweise wird auch in Barcelona erforderlich sein. "Ich rechne mit einem ziemlich interessanten Rennen, denn die Reifen werden hier stark beansprucht", sagt Hamilton. "Abgesehen von unserer falschen Reifenwahl in Malaysia machten wir dabei bisher aber einen guten Job."

Genau wie die Rivalen von Red Bull, doch laut Button tun sich die aktuellen WM-Spitzenreiter dabei auch etwas leichter. "Sie fahren in den ersten Runden in der Regel einen guten Abstand heraus und können dann - je nachdem, was die anderen Teams machen - entscheiden. Wenn du ein schnelles Auto hast, ist es natürlich einfacher, die richtige Strategie zu finden", erläutert der Routinier.

"Wenn du ein schnelles Auto hast, ist es natürlich einfacher, die richtige Strategie zu finden." Jenson Button

"Einige Rennen waren in dieser Hinsicht wirklich knifflig - wie zum Beispiel China, wo sie nicht die richtige Strategie hatten, was uns natürlich in die Karten spielte. Lewis gewann das Rennen", meint Button und merkt abschließend an: "Wir hoffen, dass wir Red Bull in Zukunft etwas mehr unter Druck setzen können, sodass es ihnen nicht zu leicht fällt, jeweils die richtige Rennstrategie zu finden."