• 20.05.2011 08:31

White: "Im Kern ändert sich nichts"

Renault-Motorenchef Rob White gibt Einblicke in die Vorbereitung auf Barcelona und Monte Carlo und spricht über die Auswirkungen der Chassisupdates

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Rob, wir nähern uns nun der Phase, in der viele Teams aerodynamische oder mechanische Modifikationen einführen. Wie wirkt sich das auf Renaults Arbeit als Motorenhersteller aus?"
Rob White: "Weil die Spezifikationen eingefroren sind, ändert sich im Kern nichts, wenn unsere Partner neue Aeroupdates oder mechanische Modifikationen einführen - wir haben immer noch die Verantwortung, einen fahrbaren Motor zu liefern, der die notwendigen Mengen Drehmoment und Leistung liefern kann, wenn es notwendig ist. Aber einige Änderungen können einen Einfluss darauf haben, wie die Leistung abgerufen wird."

Titel-Bild zur News: Rob White

Rob White ist der Mastermind hinter den aktuellen Renault-V8-Motoren

"Zum Beispiel müssen wir manchmal das Mapping anpassen. Dabei arbeiten wir eng mit den Chassisteams zusammen, um die Mappings zu finden, die ihre Bedürfnisse am besten befriedigen. Getestet werden diese Einstellungen auf unserem Prüfstand in Viry, um Zuverlässigkeit und Performance sicherzustellen. Die Teams planen ihre Upgrades meist weit im Vorhinein, sodass wir sie in unsere Testpläne einarbeiten und dann auch in die Tests selbst berücksichtigen können."

Frage: "Werden die Motoren der Teams für dieses Rennen gewechselt?"
White: "Alle unsere Partner werden am Freitag den gleichen Freitagsmotor verwenden, der schon an allen bisherigen Freitagen zum Einsatz gekommen ist. Unser Ziel ist nämlich, so viele neue Motoren wie möglich in Qualifyings und Rennen einzusetzen. Die neuen Motoren werden hier in Qualifying und Rennen verwendet."

"Für den Monaco-Grand-Prix gehen wir zurück zu den Motoren, die in China und der Türkei bereits verwendet wurden, denn Monaco ist wegen der niedrigen Geschwindigkeiten und wegen der kleinsten Renndistanz - 260 statt 300 Kilometer - nicht besonders anspruchsvoll für die Motoren. Wir sind mit jedem unserer Partnerautos im Soll, was die Lebensdauer angeht. Bis jetzt halten wir uns an den ursprünglichen Plan."

Frage: "In Barcelona werden die Motoren ganz schön rangenommen, aber Monaco liegt am anderen Ende des Spektrums. Wie schwierig ist es, einen Motor für so schwierige Back-to-Back-Rennen vorzubereiten?"
White: "Tatsächlich ist die Vorbereitung auf die beiden Rennen sehr ähnlich, unabhängig von der Streckenkonfiguration."

"Wir lassen die Testmotoren auf dem Prüfstand laufen, um Zuverlässigkeit und Performance zu prüfen, und dann installieren wir die passenden Mappings. Monaco ist aus anderen Gründen eine Herausforderung: schwierige Logistik, enge Garagen und mehr Möglichkeiten für die Fahrer, einen Fehler zu machen. Aber für uns ist die Herangehensweise gleich wie bei anderen Back-to-Back-Rennen."