McLaren-Ausstieg hat sich für Mercedes ausgezahlt

Mercedes-Vertriebschef Schmidt behauptet, dass Mercedes trotz der schwachen Saison 2010 vom Einstieg als Konstrukteur finanziell profitiert hat

(Motorsport-Total.com) - Als Mercedes nach der Saison 2009 entschied, mit einem eigenen Rennstall und mit Michael Schumacher als Fahrer in der Formel 1 durchzustarten, gab es zunächst viel interne Kritik vom Betriebsrat. Die Automobil-Branche ächzte noch unter der Wirtschaftskrise, gerade zu diesem Zeitpunkt in die Formel 1 zu investieren, schien für viele unvernünftig.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Trotz des verpatzten "Schumi"-Comebacks steigt Mercedes als Gewinner aus

Ein Jahr später haben sich die erhofften Erfolge zwar nicht eingestellt, der Daimler-Konzern steht jedoch wirtschaftlich gut da. Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt behauptet zudem, dass sich auch der Ausstieg bei McLaren und der Einstieg als Konstrukteur ausgezahlt haben. "Der finanzielle Aufwand für das eigene Team ist im Vergleich zu der Zeit, in der wir Partner von McLaren waren, deutlich geringer", bestätigt er gegenüber der 'Bietigheimer Zeitung'.

Er erläutert die Gründe: "Für uns ist es durch die Einnahmen der Werbegelder und die Gelder der FOM wirtschaftlich deutlich attraktiver als vorher. Auch aus diesem Grund haben wir Rückendeckung in der Belegschaft für ein Formel-1-Engagement." Zudem ist er davon überzeugt, dass "Michael Schumacher 2011 eine bessere Rolle übernehmen wird."

Warum es im Debütjahr nicht funktioniert hat, wisse man nach ausführlichen Analysen inzwischen genau, Versprechen möchte er für die kommende Saison aber keine abgeben: "Sport ist nicht vorhersehbar. Es wäre anmaßend zu sagen: 'Wir werden viele Rennen gewinnen.' Aber eines kann ich sicher behaupten: 'Wir werden 2011 unsere Sache besser machen als 2010.'

Im Vorjahr war neben Rosberg und Schumacher auch Nick Heidfeld beim Saisonstart als Ersatzfahrer mit von der Partie. Der Mönchengladbacher verließ aber zu Saisonmitte den Rennstall, bei Sauber konnte er seine Karriere aber auch nicht wie erhofft in Schuss bringen. Nun steht er wieder ohne Cockpit da. Wird Mercedes erneut zum Rettungsanker? "Wir haben schon zwei deutsche Fahrer", winkt Schmidt ab. "Nick Heidfeld war bei uns ja schon einmal als Testfahrer. Wir sind aktuell mit potentiellen Kandidaten für den Test- und Ersatzfahrer in Gesprächen."