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McLaren 2018 zurück zu Mercedes? Bisher noch keine Anfrage

Offiziell hat McLaren für die Saison 2018 noch nicht bei Mercedes angeklopft - Die Silberpfeile wollen Noch-Partner Honda keinesfalls auf die Füße treten

(Motorsport-Total.com) - Die Entscheidung rückt langsam näher. Bleibt McLaren auch 2018 bei Honda oder wechselt man zurück zum ehemaligen Partner Mercedes? Offiziell hat das Team aus Woking noch einen Vertrag mit den Japanern, doch offenbar arbeitet man bereits seit längerer Zeit daran, aus diesem herauszukommen - möglicherweise mit Erfolg. "Wir haben noch kein Datum, aber es ist nur noch eine Frage von Wochen", erklärt Eric Boullier gegenüber 'Sky Sports', als er auf eine Entscheidung in der Motorenfrage angesprochen wird.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Zak Brown

Offiziell haben Toto Wolff und Zak Brown noch nicht über Pläne für 2018 gesprochen Zoom

Fakt ist, dass eine Entscheidung möglichst schnell fallen muss. Die Arbeiten am Auto für 2018 haben bereits begonnen, und die McLaren-Designer müssen so schnell wir möglich wissen, welcher Motor im kommenden Jahr ins Heck kommen wird. Neben Honda gilt dabei Mercedes als aussichtsreichste Option. Doch Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams, erinnert bei 'Sky': "McLaren hat einen Honda-Vertrag."

Zwar ist auch dem Österreicher nicht entgangen, dass McLaren die Motoren der Japaner offenbar loswerden möchte. "Das heißt aber noch lange nicht, dass da ein Mercedes-Motor hineinkommt", so Lauda, der außerdem klarstellt: "Es hat keiner angefragt." Allerdings dürfte der 68-Jährige damit lediglich meinen, dass es noch keine offizielle Anfrage aus Woking an Mercedes gab.

Mercedes will Honda nicht rausdrängen

Das wäre auch gar nicht möglich, solange McLaren noch einen gültigen Vertrag mit Honda besitzt. Dass man hinter verschlossenen Türen aber informell bereits über eine Wiederbelebung der alten Partnerschaft gesprochen hat, ist mehr als wahrscheinlich. Schließlich betonte McLaren-Boss Zak Brown selbst bereits, dass man "einen Plan B und einen Plan C" für 2018 habe - auch wenn Mercedes dabei nie offiziell genannt wurde.

Grundsätzlich wären die Silberpfeile übrigens durchaus bereits, im kommenden Jahr wieder einen dritten Motorenkunden - neben dem eigenen Werksteam - aufzunehmen. Das hat Toto Wolff zuletzt selbst bestätigt. Problematisch wäre das für Mercedes keinesfalls, denn zwischen 2014 und 2016 belieferte man in der Hybridära regelmäßig drei Kundenteams. 2017 sind es nur noch Williams und Force India.


Fotos: Großer Preis von Aserbaidschan


Allerdings kann man auch dort nicht ewig auf die Entscheidung warten. "McLaren muss wissen, welcher Motor bei ihnen im Auto sein wird - aber das gilt für uns auch", erklärt Wolff und ergänzt, dass man bis "September oder Oktober" Klarheit haben möchte. Die Initiative müsste hier allerdings ganz klar aus Woking kommen. Mercedes selbst wolle sich nicht einmischen, man werde aber mit McLaren sprechen, falls das Team anklopft.

2018 Mercedes und 2019 wieder Honda?

Zuletzt wurde übrigens noch ein neues Szenario in den Raum gestellt: eine lediglich vorübergehende Trennung von McLaren und Honda. "Auf dem Papier ist das eine gute Strategie", erklärt Eric Boullier und ergänzt: "Wenn man solange, bis Honda konkurrenzfähig ist, einen anderen Motor haben kann, warum nicht? Das ist eines der Szenarien, über die wir nachgedacht haben." In diesem Fall würden die Japaner 2018 nur den Neukunden Sauber beliefern.

Unklar ist allerdings, ob sich die beteiligten Motorenhersteller auf so einen Deal einlassen würden - zumal man bei Mercedes klarstellt, dass man Honda keinesfalls auf die Füße treten will. "Das Wichtigste ist, dass Honda performt und im Sport bleibt", stellt Toto Wolff klar und ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Wenn man als neue Braut gesehen wird, dann sollte zuerst die Scheidung durch sein, bevor man ins Bett steigt."


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Auch Jean Todt erklärt: "Für mich ist es ein Privileg, dass Honda in der Formel 1 ist. Sie sind fantastisch." Der FIA-Präsident möchte ebenfalls, dass die Japaner, "einer der Tophersteller der Welt", dem Sport erhalten bleiben. Und Niki Lauda erinnert im Hinblick auf die Mercedes-Gerüchte: "Die gleiche Diskussion hatten wir auch einmal mit Red Bull. Die sind dann bei Renault geblieben und die Sache hat sich erledigt ..."