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Mateschitz vergleicht Kwjat mit Massa und Räikkönen

Warum Teenager Daniil Kwjat für Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz Formel-1-tauglich ist, worauf Sainz jun. hofft und wieso die einzige Frau aus dem Red-Bull-Kader fliegt

(Motorsport-Total.com) - Antonio Felix da Costa ist der große Verlierer, Daniil Kwjat der große Sieger der vergangenen Wochen im Red-Bull-Juniorteam. Der portugiesische Renault-World-Series-Pilot hat den bereits sicher geglaubten Formel-1-Sitz an den erst 19-jährigen russischen Formel-3-Fahrer verloren, der völlig überraschend als Nachfolger von Daniel Ricciardo bei Toro Rosso bekanntgegeben wurde.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz jun., Antonio Felix da Costa, Daniil Kwjat

Bullen-Kampf: Kwjat (re.) setzte sich gegen Sainz jun. (l.) und Felix da Costa durch Zoom

Ein Name, der in diesem Zusammenhang kaum genannt wurde, ist der Sohn von Rallye Legende Carlos Sainz, Carlos Sainz jun. Er ist wie Kwjat 19 Jahre alt, seit 2010 Teil des Red-Bull-Nachwuchsprogramms, und meist war der Spanier in den Nachwuchsserien vor seinem russischen Rivalen. Erst dieses Jahr in der GP3 wendete sich das Blatt: Kwjat liegt ein Rennen vor Schluss auf Tabellen-Rang zwei, Sainz jun. hat als Neunter nicht einmal halb so viele Punkte auf dem Konto.

Sainz jun. hofft auf Freitag-Tests

Dennoch sagt er gegenüber 'EFE', "dass die Möglichkeit bestand", dass nicht Kwjat, sondern er für das Toro-Rosso-Cockpit ausgewählt wird. "Ich war mir eigentlich sicher, dass es Felix da Costa wird, aber am Ende wurde es dann Kwjat." Mit der Entscheidung könne er aber leben: "ich bin sehr zufrieden, nächstes Jahr in der Renault-World-Series fahren zu können."

Zumal er sich Chancen ausrechnet, 2014 nach seinem Young-Driver-Test 2013 weiter Formel-1-Luft zu schnuppern: "Es gibt die Möglichkeit, dass ich bei einigen Rennen dritter Fahrer bin. Das hängt von vielen Dingen ab, und sie haben noch nichts bestätigt, es wäre aber ein guter Schritt für mich."

Kwjat zu jung? Mateschitz hat keine Bedenken

Während sich Sainz jun. also möglicherweise mit Sicherheitsnetz auf die Formel 1 vorbereiten darf, wird Alterskollege Kwjat sofort ins kalte Wasser geschmissen. Ein Fehler, weil der Youngster dem Druck nicht gewachsen sein könnte? Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hat diesbezüglich keine Bedenken.

Der Österreicher erklärt seine Ansicht gegenüber 'Autosport' mit einem Blick in die Vergangenheit: "Man muss sich nur Räikkönen und Massa ansehen - wie schnell sie sich trotz geringer Erfahrung in den Nachwuchsformeln an die Formel 1 gewöhnt haben. Wir glauben, dass Kwjat das auch schaffen wird."

"Kwjat ist gereift - von einem Burschen zu einem jungen Mann." Dietrich Mateschitz

Hoffnung gibt ihm die erfolgreiche aktuelle Saison des Russen: "Wir haben uns angesehen, wie sich Daniil in der Formel 3 und dieses Jahr in der GP3 verbessert hat - sein Fortschritt war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Wir haben auch den Eindruck gewonnen, dass er gereift ist - von einem Burschen zu einem jungen Mann."

Einzige Frau fliegt aus Red-Bull-Kader

Warum Felix da Costa nicht berücksichtigt wurde? "Bei ihm ging es auf und ab: Er war manchmal schnell, aber nicht auf konstante Art und Weise. Und am Ende ist Kwjat erst 19 und Felix da Costa 22 - das hat die Entscheidung erleichtert."

Der Portugiese darf sich trotz der negativen Nachricht glücklich schätzen: Er erhält 2014 eine weitere Chance, um sich zu beweisen. Das gilt nicht für seine niederländische Kollegin Beitske Visser. Die 18-Jährige ereilte nach einer mäßigen Saison in der ADAC Formel Masters der Rauswurf. Gesamtrang acht, ein Sieg und ein Podestplatz reichten nicht aus, um eine zweite Red-Bull-Saison zu gewährleisten.

Beitske Visser

Beitske Visser konnte sich im Red-Bull-Kader nicht etablieren Zoom

"Es macht mich traurig, dass ich nicht mehr Teil des Red-Bull-Juniorteams bin", gibt sie via 'Twitter' bekannt. "Die Saison war schwierig, und mit den Ergebnissen waren beide Seiten nicht zufrieden. Vielen Dank an Red Bull und Dr. Marko (Red Bulls Juniorteam-Chef und Motorsport-Konsulent, Anm. d. Red.) für die große Unterstützung, die ich erhalten habe. Ich werde hart daran arbeiten, wieder in Erscheinung zu treten. Ich werde nicht aufgeben." Visser hatte es diese Saison als erstes Mädchen geschafft, in Markos Nachwuchskader aufgenommen zu werden - ein kurzes Gastspiel.