• 21.06.2010 16:53

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Mastercard vor Rückkehr in die Formel 1?

Exklusiv: Das Kreditkartenunternehmen Mastercard plant möglicherweise eine Rückkehr in die Formel 1 - Renault als wahrscheinlichster Partner?

(Motorsport-Total.com) - Bewegung auf dem Sponsoringmarkt der Formel 1: Das Kreditkartenunternehmen Mastercard, hinter Visa und American Express Nummer drei auf dem Weltmarkt, möchte in die Königsklasse des Motorsports zurückkehren. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' haben bereits Gespräche mit mindestens einem Team stattgefunden.

Titel-Bild zur News: Vincenzo Sospiri

Letztmals war Mastercard 1997 Hauptsponsor eines Formel-1-Rennstalls

Beim Grand Prix von Kanada in Montréal traf sich offenbar ein Repräsentant von Octagon, also einer PR-Agentur, die Mastercards Interessen vertritt, mit Bernie Ecclestone. Ecclestone wiederum ist gut mit Gerard López befreundet, dem Teileigentümer des Renault-Teams. Und dann ist da auch noch jene Renault-Quelle, die uns gegenüber bestätigt, dass es zwischen Renault und Mastercard bereits zu einer Kontaktaufnahme gekommen ist.#w1#

Das würde Sinn ergeben, denn bereits in Barcelona meinte Renault-Teamchef Eric Boullier: "Wir haben vor zwei Tagen einen neuen Sponsoringvertrag abgeschlossen." Dabei handelte es sich um Trina Solar, wie wir inzwischen wissen. Folgefrage: "Kommt da noch mehr?" Boulliers Antwort: "Ja. Wir drücken die Daumen, dass wir einen noch größeren Sponsor finden können. Vielleicht unterschreiben wir den Vertrag schon in Monaco."

Das ist bis heute anscheinend nicht geschehen, zumal im Fahrerlager gemunkelt wird, dass sich Mastercard auch andere Optionen offen halten möchte. Renault wäre aber auch deswegen ein geeigneter Partner, weil Mastercard auf diese Weise Zugang zum Genii-Capital-Netzwerk erhalten würde, das López vor allem auf B2B-Kooperationen hin ausloten möchte - und in diesem Netzwerk gibt es viele Firmen, deren Mitarbeiter dienstlich Kreditkarten verwenden...

Ein Formel-1-Engagement würde für Mastercard nicht zuletzt auch Sinn machen, um Konkurrent Visa Paroli zu bieten. Denn Visa hat Mastercard als einer der Hauptsponsoren der Fußball-WM abgelöst, obwohl Mastercard glaubte, nach Vertragsablauf mit der FIFA ein Vorrecht auf eine Verlängerung zu haben. Die FIFA schloss aber einen Vertrag mit Visa ab und einigte sich außergerichtlich mit Mastercard. Schmerzensgeld: 90 Millionen US-Dollar (umgerechnet über 70 Millionen Euro).

Zuletzt war Mastercard zwischen 1998 und 2002 als Sponsor des Jordan-Teams in der Formel 1 engagiert. Damals floss pro Jahr eine geschätzte Summe von fünf Millionen Pfund Sterling (umgerechnet knapp sechs Millionen Euro). Davor war das Unternehmen 1997 Hauptsponsor des Lola-Projekts von Eric Broadley. Lola war jedoch sportlich und finanziell ein Flop und musste nach nur einem gescheiterten Qualifikationsversuch aufgeben.

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