• 08.10.2008 14:02

  • von Stefan Ziegler

Massa: "Wir werden garantiert nicht das Handtuch werfen!"

Felipe Massa sieht in der Endphase der WM noch alle Möglichkeiten, den Titel 2008 für sich zu entscheiden - Lewis Hamilton zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Sieben Punkte trennen die beiden WM-Rivalen Lewis Hamilton und Felipe Massa vor dem finalen Showdown der Formel-1-Saison 2008. Noch drei Rennen, dann fällt der Vorhang für ein spannendes Jahr, das wieder einmal ganz im Zeichen des "ewigen" Duells zwischen Ferrari und McLaren stand - doch noch sind die letzten Schlachten nicht geschlagen und die Titel nicht vergeben. Während WM-Leader Hamilton optimistisch in die verbleibenden Saisonrennen geht, macht sich auch Massa noch Hoffnungen auf den Titel.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Geknickt: Felipe Massa glitt in Singapur wieder einmal ein Sieg durch die Finger

"In diesem Jahr haben wir nach schlechten Leistungen eine gute mentale Stärke bewiesen", sagte der Brasilianer auf einer Pressekonferenz in Tokio, in deren Rahmen die speziell gekennzeichneten Fuji-Reifen vorgestellt wurden. "Es sind noch 30 Punkte zu vergeben und wir werden garantiert nicht das Handtuch werfen! Wir fighten bis zur letzten Runde des letzten Rennens. Nur daran denke ich im Augenblick."#w1#

"Zunächst einmal gilt es für uns, die sieben Punkte Rückstand zu reduzieren. Sieben Zähler sind durchaus machbar. Hoffentlich können wir zurückschlagen und wieder Rennen gewinnen. Wir müssen das jedenfalls Schritt für Schritt angehen", meinte Massa, der im WM-Endspurt auf die Schützenhilfe seines Teamkollegen Kimi Räikkönen bauen kann. Luca di Montezemolo höchstpersönlich hatte den Finnen dazu abgestellt.

Schon in Fuji könnte der 'Iceman' Massa entscheidend weiterhelfen. "Ich muss mich jetzt mit diesem Wochenende auseinandersetzen", sagte Massa. "Erst dann können wir uns mit China und Brasilien beschäftigen. Wenn wir alles zusammenbekommen und es schlussendlich schaffen sollten, dann würde für mich ein Traum wahr werden", so der Brasilianer, der seinem Heimatland den ersten WM-Titel seit Ayrton Senna 1991 bescheren könnte.

"Für einen brasilianischen Fahrer wäre das einfach unbeschreiblich", fuhr Massa fort. "Wir sind eine großartige Nation im Motorsport. Wir hatten Senna, der einer der unglaublichsten Piloten aller Zeiten war. Für mein Land wäre das absolut fantastisch", geriet der ehemalige Teamkollege von Michael Schumacher ins Schwärmen, fing sich abschließend aber wieder: "Jetzt ist allerdings nicht die richtige Zeit, um darüber nachzudenken."

Auch Rivale Hamilton rechnet sich für die Schlussphase des Grand-Prix-Jahres einiges aus, schließlich führt der Brite nach wie vor in der Gesamtwertung. "Ich fühle mich zu diesem Zeitpunkt des Jahres viel stärker als in der vergangenen Saison", sagte Hamilton auf der gleichen Pressekonferenz. Unterstützung erhielt der Vizeweltmeister von 2007 von Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der nicht zuletzt die Regenstärke des Youngsters unterstrich - für Fuji drohen weitere Niederschläge.

"Der Regen hat in vier von bislang 15 Rennen eine entscheidende Rolle gespielt und Lewis konnte die Ziellinie bei drei Gelegenheiten als Erster überqueren", stellte Haug heraus und ging abschließend noch auf die Boxentragödie bei Ferrari ein: "Die amtierenden Weltmeister sind gewiss keine Idioten, nur weil sie verdeutlicht haben, wie schmal der Grat in der Formel 1 zwischen Sieg und Niederlage ist."