Mosley und der Hamilton-Faktor
Auch FIA-Präsident Max Mosley erkennt gerne an, welch große Bedeutung Lewis Hamilton für die Formel 1 hat - was ist mit Danica Patrick?
(Motorsport-Total.com) - Der Spruch von Bernie Ecclestone ist weitgehend bekannt: "Was uns fehlt, ist eine Frau, ein Chinese und ein Schwarzer", erklärte der Formel-1-Zampano über viele Jahre hinweg immer wieder, und zumindest einen Wunsch bekam Ecclestone in der Person Lewis Hamilton erfüllt.

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Ein erfolgreicher Lewis Hamilton tut der gesamten Formel 1 gut
Denn der ShootingStar von McLaren-Mercedes sorgt nicht nur in seiner britischen Heimat für Schlagzeilen, sondern bringt die Formel 1 auch weltweit in den Fokus der Massenmedien. Die angenehme Folge: Eine gesteigerte Akzeptanz der Königsklasse des Motorsports in allen Ecken dieser Welt.#w1#
Dieses ist auch FIA-Präsident Max Mosley bewusst: "Plötzlich gibt es in vielen Ländern ein Interesse an der Formel 1. Dank Lewis sind wir nicht länger als ein elitärer Sport für Weiße angesehen", erklärte Mosley gegenüber der 'BBC'. "Er hat das alles geändert. Er kam aus ziemlich gewöhnlichen Lebensumständen, er ist ein Schwarzer und er ist sehr erfolgreich."
Das habe natürlich Konsequenzen, denn ein erfolgreicher Hamilton sei "richtig gut für die Formel 1." Aber, um allen Verschwörungstheoretikern von vorne herein den Wind aus den Segeln möglicher Bevorteilungsfragen zu nehmen, ergänzte Mosley: "Das bedeutet jedoch nicht, dass wir ihm helfen werden. Und es bedeutet sicher auch nicht, dass wir uns ihm in den Weg stellen."
Was ist mit Danica Patrick?

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"Supergirl" Danica Patrick wird den IndyCars wohl erhalten bleiben Zoom
Bleibt natürlich noch die Frage nach den beiden restlichen Ecclestone-Wünschen übrig. Am Beispiel Danica Patrick kann die Formel 1 derzeit etwas neidisch beobachten, was alles möglich wäre, wenn neben Hamilton plötzlich auch eine richtig schnelle Frau mitmischen würde.
Denn Patrick ist in den USA bereits zu einem absoluten Superstar herangewachsen, der die IndyCar-Serie ins Interessenszentrum auch der Mainstream-Medien rückt. Eine parallele Entwicklung zum Hamilton-Faktor in der Formel 1 also. Doch das Supergirl wird den zaghaften Lockrufen der Formel 1 wohl widerstehen können.
"Ich glaube fest daran, dass sie den IndyCars erhalten bleibt", erklärte Patricks IndyCar-Teamchef Michael Andretti vor einigen Wochen gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Sie fährt gerne hier und sie hat ja auch eine ganze Menge Zeit investiert, um das Ganze hier mit aufzubauen."

