• 11.10.2008 16:05

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Massa: "Wir müssen kämpfen"

Der Ferrari-Pilot weiß, dass er Punkte auf Lewis Hamilton gutmachen muss, und wird bis zum Saisonende nichts unversucht lassen

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Felipe Massa das Qualifying sicher nicht gewünscht. Der Brasilianer war schnell in Q1, schnell in Q2. Als es aber darauf ankam, stahl ihm Lewis Hamilton die Show. Für Massa blieb nur Platz fünf. Um die WM weiter offen gestalten zu können, muss er Hamilton aber Punkte abnehmen, der von der Pole Position aus startet. Die Aufgabe für den Rennsonntag am Fuße des Fujisan ist nicht einfach.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Massa weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell eine Pole Position verfliegen kann

"Ich hatte in Q3 einfach sehr wenig Grip", erklärte er nach dem Qualifying. "In Q1 und Q2 hatten wir ein schnelles Auto und ich einige tolle Runden. Man kann natürlich immer die Strategie mit einbeziehen, aber ich hätte auch eine bessere Runde fahren können. Beim ersten Versuch fuhr ich die Aufwärmrunde schnell und die Reifen waren gut. Beim zweiten Versuch war ich in der Aufwärmrunde zu schnell, die Reifen gaben vor dem letzten Sektor schon nach. Damit war es vorbei."#w1#

"Man weiß nie, was genau passieren wird." Felipe Massa

Damit wird es im Rennen ungleich schwerer, Punkte auf Hamilton aufzuholen. Doch der Brasilianer steckt den Kopf nicht in den Sand. "Natürlich freue ich mich nicht gerade, aber das hat nicht nur damit zu tun, dass ich nicht auf der Pole stehe", warf er ein. "Ich fuhr einfach keine so gute Runde wie in Q2 oder gestern. Wir haben ein gutes Auto, konnten es aber nicht zu 100 Prozent nutzen."

Verwundert war dann aber doch, dass es plötzlich im entscheidenden Moment nicht gepasst hat. "Jeder verbesserte sich mit neuen Reifen um sieben oder acht Zehntelsekunden gegenüber alten", erklärte er. "Bei mir waren es heute nur drei Zehntel. In Q1 und Q2 ging es aber auch, da hatte ich viel Grip. In Q3 war dann nichts mehr davon da. Es ist schwer für uns, das Arbeitsfenster der Reifen genau zu treffen, speziell mit mehr Benzin."

"Wenn Kimi vor Lewis ist, wäre das eine große Hilfe-" Felipe Massa

"Im vergangenen Rennen stand ich auf der Pole und holte keine Punkte. Man weiß nie, was genau passieren wird", fuhr er fort. "Wir müssen sehen, was wir jetzt machen können und dann alles geben. Am Ende des Rennens werden wir dann sehen, ob wir fantastisch, gut oder schlecht gearbeitet haben."

Auf sich allein kann er sich im Rennen kaum verlassen, auch das Team muss helfen. "Hier kann man leichter überholen als auf anderen Strecken, aber schwierig ist es immer", so Massa. Hilfreich wäre da ein Teamkollege Kimi Räikkönen, der Hamilton an der Spitze ein wenig aufhalten kann. "Wenn Kimi vor Lewis ist, wäre das eine große Hilfe. Aber auch wir selbst müssen weiter nach vorn."


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Japan, Samstag


Die Nullnummer in Singapur liegt dem 27-Jährigen nun noch schwerer im Magen. "Das ist schon hart", erklärte er. "Aber es gehört eben dazu. So ist der Motorsport. Natürlich ist das frustrierend, aber es liegt hinter uns. Wir müssen nach vorn schauen und unser Bestes geben. Dabei gewinnen oder verlieren wir gemeinsam, als Team."

"30 Punkte sind noch zu holen. Das Ergebnis heute sieht nicht so rosig aus, aber das heißt nicht, dass es morgen auch so aussehen muss", machte sich Massa Mut. "Wir müssen bis zur letzten Runde im letzten Rennen kämpfen. Wir werden sehen, ob wir die Situation noch herumreißen können oder nicht. Wenn wir es schaffen, wäre es fantastisch. Wenn nicht, dann versuchen wir es im nächsten Jahr wieder."