• 02.11.2001 10:23

  • von Marcus Kollmann

Massa will nicht als Senna-Nachfolger gesehen werden

Im Gespräch äußert sich Massa über seine ersten Testfahrten im Sauber C20 und die jüngsten Vergleiche der Medien

(Motorsport-Total.com) - Peter Saubers neuer Pilot, Felipa Massa, ist gerade einmal 20 Jahre jung und hat bis auf im September und Oktober abgespulte Testfahrten keine Erfahrungen in einem Formel-1-Boliden. Dies tut dem Interesse an seiner Person, vor allem aus Brasilien, jedoch keinen Abbruch. Seit bekannt ist, dass der Vorjahres-Sieger der Italienischen Formel Renault Meisterschaft und der Europäischen Formel Renault Meisterschaft und diesjährige Gewinner der Euro 3000 Serie von Sauber für die nächste Saison unter Vertrag genommen wurde, ist der Rummel um seine Person sprunghaft angestiegen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa (Sauber)

Felipe Massa will nicht als Sennas Nachfolger gesehen werden

Vor allem in seiner Heimat Brasilien wird der derzeit noch in Italien lebende Massa bereits als neuer Senna-Nachfolger gehandelt. Zu früh, wie vor kurzem Ferrari-Pilot Rubens Barrichello erklärte, denn die heimischen Zeitungen hatten in ihm nach dem Tod von Ayrton Senna ebenfalls dessen Nachfolger gesehen. Da Barrichello den hohen Erwartungen bislang nicht gerecht wurde, klammern sich die Brasilianer nun an Massa. Nun fürchtet Barrichello, dass sein Landsmann an dem Druck zerbrechen könnte und nicht die Chance bekommt die ihm zusteht.

Zuweilen scheint der 20-jährige Rennfahrer zwischen dem überwältigendem Interesse an seiner Person zwischen Verwunderung und langsam einsetzender Genervtheit hin und hergerissen. "Der Vergleich mit Senna ist natürlich überwältigend, aber Senna war Senna, so wie Michael Schumacher eben Michael Schumacher ist. Ich werde versuchen mein Bestes zu geben und will einfach nur Felipe Massa sein", erklärte der Brasilianer dieser Tage.

Bei seinen ersten Testfahrten für Sauber in Mugello benötigte Massa von Joseph Leberer, welcher auch schon Sennas persönlicher Masseur war, einige Massagen, um die Nackenverspannungen loszuwerden.

Mit seinem Teamchef, Peter Sauber, traf der in Sao Paulo geborene Brasilianer im April während des Großen Preises von San Marino erstmalig zusammen, sah den Schweizer aber seither nicht mehr. Sauber verfolgte aber interessiert Massas Einsätze in Euro 3000 Serie und entschied sich dann den 20-Jährigen zu Testfahrten einzuladen.

An diese hat Massa noch gute Erinnerungen, denn er spulte dabei 1589 Kilometer ab und bekam sehr schnell die körperlichen Anstrengungen zu spüren. Darüber hinaus kämpfte er zu Beginn seiner Tests auch damit den C20 auf der Strecke zu halten.

"Als ich das erste Mal auf die Strecke fuhr, habe ich mich gleich vier Mal gedreht. Ich habe ganz klar noch eine Menge zu lernen. Diese Dreher geschahen auf Grund meiner Unerfahrenheit mit einem Formel-1-Auto. Einmal regnete es und ein anderes Mal ging der Motor hoch, aber die anderen Dreher gingen auf meine Kappe", erklärte Massa gegenüber 'Reuters' und versuchte mit diesen Worten auch ein wenig die Erwartungshaltung an ihn zu mindern.