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Massa von Haas überrascht: "Hätte nicht schneller gekonnt"

Felipe Massa rettet die Ehre von Williams im Australien-Qualifying und holt Rang sieben - "Hätten gehofft, an der Spitze des Mittelfeldes zu stehen", so Paddy Lowe

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu Lance Stroll erwischte der zweite Williams-Pilot Felipe Massa einen relativ ruhigen Qualifying-Tag in Melbourne. Der Brasilianer konnte das Potenzial des FW40 fast zur Gänze ausspielen, seine Freude wurde nur von einem überraschend starken Romain Grosjean im Haas getrübt. Am Ende reihte er sich auf dem siebten Startplatz (1:24.443 Minuten) ein. Es fehlten am Ende mehr als zwei Sekunden auf die Pole-Position von Lewis Hamilton. (Zum Ergebnis des Qualifyings!)

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa konnte den Haas nicht mehr abfangen und wurde daher "nur" Siebter Zoom

Eigentlich kam Williams mit der Prämisse nach Australien, das schnellste Best-of-the-Rest-Team im Mittelfeld zu sein. Doch Haas holte sich hinter Mercedes, Ferrari und dem Red Bull von Max Verstappen zur großen Überraschung von Massa den sechsten Platz. Rund 0,4 Sekunden fuhr Grosjean schneller. "In Q1 und Q2 brachte er die Sektoren noch nicht zusammen. Mein Ingenieur sagte mir, dass er schon sehr starke einzelne Sektorzeiten fuhr, aber das nicht auf einer Runde umsetzen konnte. In der letzten Runde in Q3 schaffte er das", kommentiert Massa die Leistung des Franzosen.

Schon im Vorjahr konnte Haas überzeugen, Grosjean holte im Debütrennen des Teams den sechsten Platz ins Ziel. Massa glaubt jedenfalls nicht, dass er den direkten Konkurrenten noch abfangen hätte können. "Ich war glücklich mit meiner Runde. Vielleicht hätte ich noch ein oder eineinhalb Zehntel schneller fahren können. Aber sicher nicht vier Zehntel."

Pace des Williams "respektabel": Vielversprechender Longrun

Massa, der am Freitag von Elektronikproblemen geplagt wurde und am Nachmittag frühzeitig abstellen musste, hatte auch am Samstagvormittag nicht die optimale Vorbereitung auf das Zeittraining. Durch die verlorene Zeit am Vortag musste er im dritten Training den Longrun-Versuch nachholen. Er fuhr neun Runden auf einem gebrauchten Supersoft. Er zeigte durchschnittlich hohe 1:29er Zeiten, wie Grosjean und Ocon (auf Ultrasoft) am Freitag. "Heute Morgen konnte ich einen Longrun fahren, weil ich gestern keine Zeit dazu hatte. Das Gefühl war nicht so schlecht." Er glaubt, dass Williams im Renntrimm womöglich besser aussehen könnte als auf einer schnellen Runde.

"Ich bin zum ersten Mal im Qualifying mit dem Ultrasoft gefahren, das hat mir auch nicht geholfen. Ich habe viele Kilometer verloren. Speziell für das Qualifying ist das ein Problem", ärgert sich der Routinier außerdem. Williams-Technikchef Paddy Lowe unterstreicht diese Aussage: "Wir sind im dritten Training einen langen Versuch mit viel Sprit gefahren, weil er gestern viel Zeit verloren hat. Aufgrund von Lances Unfall heute konnte er seinen Ultrasoft-Versuch nicht fahren. Er hatte daher nicht die beste Vorbereitung."

Trotzdem ist man im Team zufrieden mit der Vorstellung des Ex-Rentners. "Es war eine gute Session. Am Ende fuhr er eine gute Runde." Massa selbst ist jedenfalls bereit für das Rennen. Mit der Pace des Williams ist man soweit zufrieden. "Die Pace des Autos ist respektabel für die Top 10. Das ist eine gute Grundlage, um in die Saison zu starten", so Lowe.


Großer Preis von Australien

Allerdings muss der neue Technikdirektor auch anerkennen, dass Haas am Samstag in Melbourne das schnellere Auto hatte: "Haas war eine Überraschung, das haben sie wirklich gut gemacht. Das hätten wir nicht vorhergesehen, weil Romain keine gute Runde in Q2 hingebracht hat." In der zweiten Session lag der Franzose um 0,121 Sekunden hinter Massa. "Wir hätten gehofft, dass wir an der Spitze des Mittelfeldes stehen. Das haben wir nicht geschafft heute."