• 04.07.2008 10:01

  • von Fabian Hust

Massa: "Muss mich auf jedes Rennen konzentrieren"

Der Brasilianer über seine neue Rolle als WM-Führender, die Erwartungen für Silverstone, Ayrton Senna und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere ist Felipe Massa am Donnerstag als WM-Führender an die Rennstrecke kommen. Für den Brasilianer macht dies jedoch keinen großen Unterschied aus, wie er beteuert: "Dass ich hierher komme und die Meisterschaft anführe, ändert in Bezug auf meine Einstellung nicht viel, denn es sind noch so viele Rennen zu fahren", so der Ferrari-Pilot.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa steht in der Formel 1 im Moment ganz oben an der Spitze

"Unsere Arbeitsmethoden ändern sich überhaupt nicht, besonders da es dieses Jahr bereits vier verschiedene Führende gegeben hat", so der Rennfahrer aus São Paulo weiter. "Mein Ziel ist jedoch dasselbe, ich möchte versuchen, das Rennen zu gewinnen. Ich denke nicht, dass es angesichts des unsicheren Wetters und des starken Wettbewerbs einfach werden wird."#w1#

"Wenn man ein schwieriges Wochenende hat, dann kann man sich plötzlich hinter ihnen wieder finden." Felipe Massa

"Ich denke, dass es zu früh ist um zu sagen, wer unter jenen Drei, die im Moment dicht hinter mir liegen, mein stärkster Gegner sein wird. Anstatt nur gegen einen, gegen drei Fahrer zu kämpfen, die in Bezug auf die Punkte nahe dran sind, ist natürlich eine viel härtere Herausforderung. Denn wenn man ein schwieriges Wochenende hat, dann kann man sich plötzlich hinter ihnen wieder finden."

"Sie besitzen alle die Chance, mich zu schlagen, und ich würde nicht sagen, dass einer von ihnen eine bessere Chance besitzt", so der 27-Jährige. "Ich denke, dass es sehr ausgeglichen ist, aber ich fühle mich nicht unter Druck gesetzt und ich möchte einfach zusammen mit dem Team die Arbeit fortsetzen, um das Auto so gut wie möglich hinzubekommen."

"Ich denke, dass ich bereit bin, Weltmeister zu werden." Felipe Massa

Grundsätzlich blickt Massa optimistisch nach vorn: "Ich denke, dass ich bereit bin, Weltmeister zu werden. Ich kann nicht sagen, dass ich nicht bereit bin, angesichts der Position, in der ich mich befinde. Aber ich kann nur wiederholen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Und dies ist die Zeit, in der man im Moment an ein Rennen denken muss, nicht an die gesamte Meisterschaft."

Im neunten Rennen des Jahres könnte Massa seinen vierten Sieg einfahren: "Es wird sehr hart hier in Silverstone, meinen vierten Sieg zu holen. Aber jedes Rennen ist schwierig, denn wir wissen, dass unsere Gegner sehr hart arbeiten, so wie wir dies auch tun. Wir wissen, dass es durch schlechtes Wetter zusätzlich kompliziert werden könnte. Wir müssen uns aus diesem Grund darauf konzentrieren, was wir in jeder Trainingseinheit, im Qualifying und im Rennen tun können um sicherzustellen, dass wir alles richtig machen."

"Der Test hier in der vergangenen Woche war für uns sehr wichtig, um eine gute Basis zu definieren, von der aus wir in dieses Wochenende starten können. Wir fuhren eine Menge Kilometer, und dies ist die Basis, um nun in guter Form zu sein. Und ich muss sagen, dass Silverstone ein netter Kurs ist. Im Rennen herrscht immer eine schöne Atmosphäre, denn die englischen Fans sind sehr enthusiastisch. Und ich hoffe, dass ich vor ihnen eine gute Leistung zeigen werde."

"Mein Vater war die wichtigste Person in meiner Karriere." Felipe Massa

In der Medien-Runde am Donnerstag wurde Massa auch über die Rolle seines Vaters in seiner Karriere befragt: "Mein Vater war die wichtigste Person in meiner Karriere, er kommt zu vielen Rennen. Aber wir stehen jeden Tag in Kontakt, selbst wenn dies nur über Telefon ist."

Massa ist der erste brasilianische Fahrer seit Ayrton Senna, der die Weltmeisterschaft anführt: "Ich denke, dass Ayrton zusammen mit Michael der beste Fahrer ist. Fakt ist, dass es sehr schwierig ist zu sagen, wer von den beiden der Bessere ist, da sie beide auf einem ähnlichen Level fuhren."

"Ich würde jedoch sagen, dass Senna ein Beispiel dafür ist, wie ein großartiger Fahrer sein sollte. Ich ziehe zwischen mir selbst und Ayrton keinerlei Vergleiche. Ich habe versucht von ihm zu lernen, aber er fuhr in einer anderen Ära, man kann daraus also nicht viel lernen. Um ehrlich zu sein habe ich natürlich viel mehr von Michael gelernt, da er mein Teamkollege war. Er war ein guter Lehrer."