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Massa möchte bei Ferrari bleiben

Felipe Massa gibt zu, dass 2012 seine bisher schwierigste Saison ist, seit er für Ferrari fährt, glaubt aber, dass er wieder auf die Siegerstraße zurückkehren wird

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa fährt nach einem völlig verkorksten Saisonauftakt bei Ferrari unter Bewährung - gelingt ihm nicht bald die Wende, dann könnte er schon vor Auslaufen seines Vertrags am Jahresende entlassen werden, hört man. Doch mit Platz sieben im Qualifying in Monte Carlo, in Q2 sogar mit der besseren Tagesbestzeit als Teamkollege Fernando Alonso, gab er endlich ein wichtiges Lebenszeichen von sich.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Massa kommt in Monte Carlo besser zurecht als bei den vorherigen Rennen

Da sich das Interesse von anderen Teams in Grenzen hält, hofft der 31-Jährige, dass er das Blatt wenden und bei Ferrari verlängern kann: "Natürlich würde ich gerne länger bleiben", erklärt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "Ich habe nicht mein bestes Jahr, daher wäre es unsinnig, schon an nächstes Jahr zu denken. Das Wichtigste ist immer die Gegenwart. Ich weiß, wie wichtig die für mich ist, und nur darauf konzentriere ich mich. Nächstes Jahr interessiert mich derzeit nicht so."

Massa fährt seit 2005 für Ferrari, hatte Teamkollegen wie Michael Schumacher und Kimi Räikkönen, aber noch nie stand er intern so unter Druck wie neben Fernando Alonso. "Es hat schon schwierige Zeiten gegeben. Jetzt ist vielleicht die schwierigste, meine siebte Weltmeisterschaft für Ferrari", gesteht er. "Ich bin mir aber sicher, dass ich diese schwierige Zeit überstehen und wieder gewinnen werde. Ich hatte ja immer in meiner Karriere großartige Resultate."

Zum Beispiel 2008, als er für einige Sekunden schon Weltmeister war. Das tut heute noch weh: "Es ist sehr schwierig, zu verstehen, warum so etwas passiert", erinnert er sich ans dramatische WM-Finale von 2008. "Ich glaube aber daran, dass Gott weiß, was er tut, und dass es für alles einen Grund gibt. Es war nicht wegen des letzten Rennens, sondern den einen Punkt habe ich davor schon liegen gelassen. Nur ein Punkt, dann wäre alles anders gewesen!"

Ein weiteres Schlüsselerlebnis war der bizarre Unfall am Hungaroring 2009, wo Massa von einer Stahlfeder am Helm getroffen und für den Rest der Saison eliminiert wurde. Aber: "Die Art und Weise, wie ich ins Auto einsteige, wie ich fahre, das hat sich alles nicht verändert. Ich bin auch gesund", winkt er ab. "Vor dem Unfall war ich auf dem Höhepunkt, da hat alles funktioniert - in jedem Rennen, in jeder Meisterschaft. Aber ich glaube, da kommen wir wieder hin."

Mut schöpft er nicht nur aus der bisher starken Performance in Monte Carlo, sondern vor allem auch aus der Tatsache, dass die Saison 2012 völlig unberechenbar ist. Eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse findet quasi von Rennen zu Rennen statt. "In der Formel 1 kann es sehr schnell gehen", glaubt Massa. "Niemand hätte darauf getippt, dass Pastor in Barcelona gewinnt, aber in der Formel 1 können sich die Dinge schnell ändern."


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Monaco, Samstag