• 08.03.2002 09:36

  • von Marcus Kollmann

Massa: Insgesamt war es ein gutes Rennwochenende

Der Sauber-Pilot im Interview über den Australien-GP, seinen Aufstieg in die F1, die Probleme eines Youngsters und sein Team

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Für Sauber-Neuverpflichtung Felipe Massa hatte der Große Preis von Australien zwar schon in der ersten Kurve geendet, dennoch war der von Startplatz 9 ins Rennen gegangene Brasilianer am Ende mit seinem Debüt in der Königsklasse recht zufrieden. Hatte er bei den Testfahrten den C21 des Öfteren ins Kiesbett befördert und so für Überstunden der Mechaniker und Techniker gesorgt, zeigte der Hobby-Fußballer von Freitag bis Sonntag eine gute Vorstellung auf einer ihm bislang unbekannten Strecke. Nach dem durch die Kollision von Ralf Schumacher und Rubens Barrichello ausgelösten Crash am Anfang des Feldes, war das eigentlich 58 Runden lange Rennen für Massa jedoch nach noch nicht einmal einer Runde frühzeitig beendet.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa (Sauber)

Bis zum Rennen am Sonntag verlief Massa Formel-1-Debüt nach Plan

Die Schuld dafür gab der Gewinner der Formel-3000-Euroserie dabei jemand anderem, doch kurioser Weise zeigten die Telemetriedaten, dass Massa beim Durchfahren der Geschwindigkeitsmessung am Ende der Start- und Zielgeraden bis zu 20 Stundenkilometer schneller als Heidfeld gewesen war. Für viele Motorsportexperten Beweis genug, um an der Unschuldigkeit des Youngsters an seinem frühen Aus zu zweifeln. Nach dem kurzen Debüt-Grand Prix nahm sich der 20-Jährige die Zeit, um im Interview über den Startcrash, seinen ersten Formel-1-Grand Prix und andere Dinge zu sprechen.

Frage: "Felipe, was ist genau in der ersten Kurve passiert?"
Felipe Massa: "Irgendjemand ist in der ersten Kurve mit mir zusammengestoßen, doch ich weiß nicht wer es war. Ich hatte einen guten Start und wollte besonders in der ersten Kurve vorsichtig sein, doch das Rennen endete auf diese Art wie wir gesehen haben."

Frage: "Warst du überrascht, dass die Rennleitung das Rennen nicht abgebrochen hat?"
Massa: "Ja, war ich wirklich."

Frage: "Welche Meinung hast du über deinen ersten Grand Prix insgesamt?"
Massa: "Ich bin schon glücklich über mein Wochenende, doch ich hätte das Rennen ganz klar zu Ende fahren wollen. Aber Unfälle passieren im Motorsport eben."

Frage: "Was war für dich an deinem ersten Rennwochenende in der Formel 1 am schwierigsten?"
Massa: "Ich denke, dass es am schwierigsten war dieses Rennen mit einem Crash zu beenden."

Frage: "Bist du vor dem Beginn des Freien Trainings aufgeregt gewesen?"
Massa: "Oh ja, doch ich war recht gelassen. Am Freitag war ich dann etwas nervöser, denn das war der erste Tag und mein Beginn in der F1, doch nun bin ich wieder in Ordnung."

Frage: "Du hattest dich für Startplatz 9 qualifiziert. Hattest du damit gerechnet oder lief es am Samstag besser als erwartet?"
Massa: "Ich war mit meiner Platzierung sehr zufrieden, denn es war eine nette Qualifikation. Unter den nassen Bedingungen war mein Auto wirklich gut zu fahren. Ich glaube auch, dass wir mit diesem Auto das Rennen auf einer sehr guten Position beenden hätten können."

Frage: "Wie schwer ist es dieser Tage, um es bis in die Formel 1 zu schaffen?"
Massa: "Meiner Meinung nach unterscheiden sich die Formel-1-Boliden komplett von all den anderen Rennautos. Sie haben viel mehr Power und viel mehr Grip. Die Elektronik ist auch total anders. Zu Beginn ist es schwer sich an das alles zu gewöhnen, doch ich werde das schnell packen."

Frage: "Es hat den Anschein, als wärst du ziemlich schnell und einfach in die Formel 1 gekommen. Wie verlief deine Karriere?"
Massa: "Nun, wie jeder andere Fahrer auch, so habe ich mit dem Gokart-Sport begonnen. Damals war ich neun Jahre alt. Bis ich 17 war bin ich Gokart gefahren und anschließend in der brasilianischen Formel Opel. Im Jahr 2000 fuhr ich dann in Europa und Italien in der Formel Renault und letztes Jahr war ich in der Euro F3000 unterwegs."

Frage: "Könnte dir das Lernen der Strecken in diesem Jahr Probleme bereiten?"
Massa: "Nein, denn ich glaube, dass das Lernen der verschiedenen Kurse kein Problem sein wird. Ich denke, dass ich schon hier in Australien an meinem ersten Tag gut dabei war und wir werden sehen, wie es auf den anderen Strecken sein wird."

Frage: "Wie viel bedeutet es dir, dass du deine Formel-1-Karriere in einem Team beginnen kannst welches aus eigener Kraft in der Lage ist Punkte zu holen?"
Massa: "Ich denke, dass das Team sehr nett zu mir war, als man mir letztes Jahr die Chance anbot. Und ich bin sehr glücklich darüber in einem Team wie Sauber meine Karriere zu beginnen."