• 08.03.2002 10:11

  • von Marcus Kollmann

BAR und Honda setzen Hoffnungen in Willis

Der neue Technische Direktor hat bereits umfangreiche Tests angesetzt, um den BAR004 konkurrenzfähiger zu machen

(Motorsport-Total.com) - Von der mechanischen Seite her eine große Verbesserung gegenüber dem Vorjahresauto, vom Motor noch nicht ganz da wo man eigentlich sein wollte, dies waren in den letzten Wochen die Aussagen von Jacques Villeneuve und Olivier Panis, fragte man die beiden wie es um die Konkurrenzfähigkeit des BAR004 bestellt ist. Über den für die Performance eines Boliden so wichtigen Bereich Aerodynamik schwiegen sich der Kanadier und der Franzose jedoch aus. Kein Wunder, denn schon lange ist es ein offenes Geheimnis, dass das Team aus Brackley hier den größten Rückstand gegenüber der Konkurrenz hat.

Titel-Bild zur News: Geoff Willis

Willis soll das BAR-Team in Sachen Aerodynamik konkurrenzfähig machen

Craig Pollock, der wenige Tage vor der Präsentation des BAR004 im Dezember letzten Jahres entlassene Teamchef, erkannte dieses Manko und umwarb im vorigen Jahr die Designer Gavin Fisher und Geoff Willis von BMW-Williams. Willis ließ sich schlussendlich überzeugen und nahm ganz offiziell dieser Tage seine Arbeit für BAR-Honda auf. Zwar wurde der 42-jährige Engländer nach seiner Verpflichtung durch BAR-Honda von Frank Williams in den Urlaub geschickt, um so ja keine Betriebsgeheimnisse mit zum Konkurrenten nehmen zu können, doch untätig war der Chefaerodynamiker in den letzten Wochen keineswegs. So ließ er sich die benötigten Informationen über den BAR004 kommen und tüftelte schon einmal in aller Ruhe an Möglichkeiten den bisher lahmen Boliden flotter zu machen.

Laut Berichten in der englischsprachigen Motorsportwelt hat Willis bereits ein umfangreiches Testprogramm zur Verbesserung der Aerodynamik angesetzt. In den nächsten Tagen und Wochen will man versuchen den BAR004 durch neue Teile schneller zu machen. Die Angestellten des Rennstalls und von Motorenpartner Honda hoffen, dass Willis die Aerodynamik des diesjährigen Autos zumindest so weit verbessern kann, dass man eine erfolgreichere Saison als im Vorjahr erleben wird. Jedoch ist allen auch klar, dass es in der Formel 1 keine Wunder von einen auf den anderen Tag gibt und erst das nächstjährige Auto von den Erfahrungen des neuen Technischen Direktors zu hundert Prozent profitieren wird.