• 26.03.2008 13:08

  • von Roman Wittemeier

Massa: "Ich will mir die Punkte zurückholen"

Felipe Massa zieht nach den ersten beiden Saisonrennen eine ernüchternde Bilanz: "Jeder kann mal einen guten oder einen schlechten Tag haben"

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa war in den ersten beiden Saisonrennen ganz sicher in einem der aktuell schnellsten Formel-1-Fahrzeuge unterwegs, doch das hat ihm bislang nicht einen einzigen Zähler eingebracht. Litt der Brasilianer beim Auftakt in Melbourne noch an mangelnder Zuverlässigkeit seines Ferraris, warf er in Sepang jedoch durch eigenes Verschulden wichtige Punkte ins malaiische Kiebett. Nach Angaben seines Teams war der Dreher im zweiten Saisonlauf eindeutig auf einen Fahrfehler zurückzuführen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa blickt auf einen verkorksten Start in die Saison 2008

"Wir haben gesehen, dass jeder mal einen guten oder einen schlechten Tag haben kann", versuchte Massa seine aktuelle Situation zu erklären. Und weiter: "Zum Saisonstart sind die Dinge einfach gegen mich gelaufen. Aber es gibt noch 16 Rennen und es sind also noch 160 Punkte zu holen. Ich den kommenden Rennen werde ich versuchen, die verlorenen Punkte wieder zurückzuholen."#w1#

Fahrfehler in Sepang?

"Das Leben ist härter geworden." Felipe Massa

Während Teamkollege Kimi Räikkönen und beide McLaren-Mercedes-Piloten sowie Nick Heidfeld aus dem BMW Sauber F1 Team als Hauptkonkurrenten im Titelkampf bereits zweistellige Punktzahlen eingefahren haben, steht bei Massa noch eine Null. "Wir haben uns zwar seit dem Ende der vergangenen Saison alle an das Fahren ohne Traktionskontrolle gewöhnt, aber man sieht doch mehr Zwischenfälle, Dreher und Ausritte. Das Leben ist härter geworden", erklärte der Polemann von Sepang.

"Die ganze Zeit am Limit zu fahren und bei einem konstant hohen Tempo immer die Ideallinie zu treffen ist wirklich schwierig. Aber ich glaube, das war nicht der Grund für meinen Abflug am Sonntag. Ich hatte schon in Australien mechanische Probleme und in Malaysia hatte ich andere Probleme, die allerdings nichts mit dem Fehlen der Traktionskontrolle zu tun hatten", so Massa, der damit den Aussagen seines Teams widerspricht.

"Vielleicht müssen wir wegen der langsam fahrenden Autos nochmals die Regeln ändern." Felipe Massa

Ferrari hatte nämlich eindeutig erklärt, dass Massas Ausflug in das Sepang-Kiesbett auf einen Fahrfehler zurückzuführen sei. Man habe keinen Hinweis auf einen möglichen technischen Defekt finden können, hieß es vom Team. "Ich fühle mich beim Fahren ohne elektronische Hilfen wohl und habe keine Probleme damit. Das wird erst problematisch, wenn wir mal Bedingungen mit ganz wenig Grip vorfinden, aber nicht in solchen Situationen, wie wir sie bislang hatten."

Neues Qualifying in der Kritik

Der Brasilianer äußerte sich auch zur aktuellen Diskussion um das Qualifyingformat: "Ich denke, die neuen Regeln haben nicht gerade dafür gesorgt, dass das Q3 interessanter wird. Aus fahrerischer Sicht war es vorher viel besser, weil wir mit fast leeren Tanks eine fliegende Runde hinlegen mussten. Jetzt wartet man in der Garage lange ab und fährt dann mit einem vollen Auto in Q3 und das macht nicht wirklich viel Spaß."

Felipe Massa

Felipe Massa konnte seine Poleposition in Sepang nicht verwerten Zoom

"Worüber wir wirklich reden müssen ist, wie wir das Spritsparen auf der Auslaufrunde in Q3 verhindern können. Vielleicht müssen wir wegen der langsam fahrenden Autos nochmals die Regeln ändern. Aber jetzt lasst uns erst einmal abwarten, was diesbezüglich für Vorschläge kommen", so Massa zur Thematik der Auslaufrunden, nachdem Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen wegen einer Behinderung in der Malaysia-Qualifikation jeweils fünf Startplätze zurückversetzt worden waren.

Der Abgang von Jean Todt habe im Team nur wenig Veränderungen gebracht, so Massa weiter. Ähnlich wie beim Weggang von Ross Brawn, seien andere Leute mit ähnlichen Zielen und Vorstellungen in die jeweilige Rolle geschlüpft und man könne dennoch nach wie vor Siege einfahren. Mit Freude verfolgte der Brasilianer den Ausflug seines Ex-Teamkollegen Michael Schumacher auf das Motorrad: "Michael hat jetzt im Privatleben an solchen Herausforderungen ganz besonderen Spaß. Er kann immer Topniveau bringen, solange die Maschine einen Motor und Räder hat. Das wundert mich nicht, aber es ist toll zu sehen, wie viel Spaß er dabei hat."