• 12.09.2010 21:31

Massa: "Ich vertraue dem Team"

Felipe Massa über seinen starken Start, das harte Duell gegen den Teamkollegen und den Boxenstopp, der ihn vielleicht mehr gekostet hat als nur Zeit

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Erzähle uns etwas über deinen Start. Du hast in den ersten Kurven sehr hart mit Fernando gekämpft, dann gab es eine Berührung mit Hamilton.
Felipe Massa: "Ich hatte einen sehr guten Start. Er war nicht so gut wie jener von Jenson, denn ich denke, dass sein Start vielleicht der beste war."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Fernando Alonso

Nach dem Start wurde es für Massa erst mit Alonso knapp, dann mit Hamilton

"Dann sah ich, wie er in der ersten Kurve sehr spät bremste. Auch ich blockierte meine Räder und versuchte in der ersten Kurve dieselbe Richtung einzuschlagen. Ich sah dann, wie Fernando etwas neben die Ideallinie kam. Ich versuchte aus diesem Grund, außen zu fahren."#w1#

"Am Ausgang der zweiten Kurve hatte er eine etwas bessere Traktion, er war aus diesem Grund in der Lage, etwas vor mich zu kommen. Für die vierte Kurve lag er auf einer guten Seite. Ich war komplett links."

"Als ich sah, wie er in die Kurve ging, ging ich ebenfalls in die Kurve. Dann konnte ich etwas am Heck spüren, und das war Lewis. Er war genau hinter Fernando auf der Innenseite. Ich lag etwas außen, also berührten wir uns. Um ehrlich zu sein, ich sah nicht, was passierte, aber ich konnte hinten etwas spüren."

Frage: "Du bist länger als die anderen beiden auf der Strecke geblieben, bis du deinen ersten Boxenstopp absolviert hast. Hast du gedacht, dass du vielleicht in der Lage bist, an ihnen vorbei zu kommen?
Massa: "Nun, es war eine gute Idee, länger draußen zu bleiben, aber ich erwartete, dass die harten Reifen nach einer Runde, nach der Runde aus der Box, stärker sein würden als die weichen. Ich kam an die Box und dann kämpfte ich wie Jenson massiv während der Runde aus der Box. Aber dann verbesserte sich der harte Reifen und er war schneller als der weiche."

"Aber es war sowieso ein gutes Rennen. Das Team leistete gute Arbeit. Ich denke, dass auch ich etwas Zeit beim Boxenstopp verlor. Vielleicht hätte ich ansonsten um die Positionen an der Spitze kämpfen können. Aber es war ein großartiges Rennen, besonders hier herzukommen und alle Leute auf der Hauptgerade zu sehen. Da kannst du nicht einmal mehr den Asphalt sehen. Du siehst einfach überall nur Fans. Das ist einfach fantastisch. Es ist ein großartiges Gefühl, hier in Monza auf dem Podium zu stehen. Das ist für uns alle ein fantastisches Gefühl."

Frage: "Du verleihst den Eindruck, als wärst du lieber auf den härteren als auf den weicheren Reifen gefahren..."
Massa: "Ja, das Rennen war für uns drei ziemlich konstant, und plötzlich sahen wir Jenson an die Box kommen und dass er auf seiner ersten Runde nicht sehr stark war. Auch sein zweiter Sektor war nicht sehr gut, aber danach verbesserte er sich. Ich war mir sicher, dass er in einer Runde schneller sein würde als auf dem weichen Reifen."

"Dann entschieden wir uns an die Box zu kommen. Vielleicht wäre es besser gewesen, auf der Strecke zu bleiben, aber es ist immer leicht, das im Nachhinein zu sagen. Wir hatten uns zuvor darüber unterhalten, aber es war sowieso das Richtige, an die Box zu kommen und die Reifen zu wechseln."

"Dann hatte auch ich auf der Runde nach dem Boxenstopp zu kämpfen, so wie Jenson. Aber ich denke, dass es ein gutes Rennen war. Die Leistung des Autos war gut. Auch der Start war ziemlich schwierig. Sowohl die erste Kurve als auch die vierte Kurve, als ich spürte, wie mich Lewis traf. Aber danach denke ich, war es ein gutes Rennen."

Frage: "Gab es an deinem Auto keine Beschädigung?"
Massa: "Nein, ich glaube nicht. Ich habe nicht alles überprüft, aber ich denke nicht."

Frage: "Bist du glücklich über die Punkte, die du als Dritter erhältst?"
Massa: "Ich denke, dass es schlussendlich ein gutes Ende war. Mit Sicherheit hatte ich am Start die Möglichkeit zum Überholen. Vielleicht auch Fernando, denn er kämpfte in der zweiten Kurve mit Jenson. Aber in der folgenden Kurve lag er innen, es war also schwierig."


Fotos: Felipe Massa, Großer Preis von Italien, Sonntag


"Auch bei den Boxenstopps. Er hatte einen sehr guten Boxenstopp, er war Jenson etwas näher und war in der Lage, an ihm vorbei zu kommen. Denn auf der Strecke war das schwierig. Obwohl Jenson keine sehr gute Höchstgeschwindigkeit hatte, war es dennoch nicht einfach, ihn zu überholen."

Frage: "Für Monza hat Ferrari ein siegreiches Auto gebaut, was eine spezielle Strecke ist. Wie viel Arbeit müsst ihr nun investieren, um das Auto für Singapur vorzubereiten, eine gewöhnlichere Strecke?"
Massa: "Wenn man Monza mit den kommenden Strecken vergleicht, auf die wir kommen, so ist das völlig anders. Wir kehren mehr oder weniger nun nach Monaco zurück, was Singapur ist. Dort benötigt man ein völlig anderes Auto als hier, und wir wissen, dass Red Bull auf dieser Art von Strecken sehr stark ist. Man benötigt dort Abtrieb."

"Wenn wir nach Suzuka kommen, so ist dies ein wenig ähnlich wie Silverstone, wie die Türkei, wie Barcelona, und auf diesen Strecken haben wir gesehen, dass Red Bull sehr stark ist."

"Mit Sicherheit werden wir keine einfachen Rennen haben, wir haben viele starke Teams wie Red Bull und McLaren, welche manchmal sehr stark sind. Sie sind hier, kämpfen um den Sieg, um Pole-Positionen."

"Ich denke aus diesem Grund nicht, dass es einfach wird. Aber wir müssen unser Auto so oder so für jede Strecke vorbereiten, auf die wir nun kommen. Hoffentlich können wir auf allen Strecken so konkurrenzfähig sein, wie wir es hier waren. Das ist nun eine große Aufgabe, aber ich vertraue dem Team definitiv."

Frage: "Du hast gesagt, dass du bei deinem Boxenstopp etwas Zeit verloren hast. Was ist da passiert? Und glaubst du, dass du am Ende des Boxenstopps vor Jenson hättest landen können, wenn der Boxenstopp normal verlaufen wäre?"
Massa: "Vielleicht. Das ist schwierig zu sagen, denn ich kam vom Boxenstopp auf die Strecke zurück und sie überholten sich. Aber um ehrlich zu sein, es war ziemlich knapp."

"Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich sah einfach, dass sie etwas Zeit benötigten, um den rechten Vorderreifen zu wechseln, aber ich weiß nicht wirklich, was passiert ist. Er war nicht so schnell wie jener von Fernando. Fernando war beim Boxenstopp sehr stark."

"Diese Bedeutung hat der Boxenstopp einfach nun, welches Detail auch immer, du kannst da eine Sekunde verlieren. Es ist schwierig zu sagen, was da genau los war, vielleicht waren das kleine Details am Rad oder die Position, in der wir angehalten haben. Da kannst du ein wenig verlieren. Das war der Fall, und vielleicht war es möglich, aber das ist schwierig zu sagen."